Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren
nichts, denn er wollte die Erziehung möglichst ganz den Jungen überlassen. Sie würden es in ihrer burschikosen Art eher schaffen als er.
„Mammy Linda umarmte herzlich ihren neuen „Pflegesohn", und merkwürdig, Larry fühlte sich sofort zu der gutmütigen, dicken Köchin hingezogen. Sie nahm ihn gleich in die Küche und setzte ihm ein fabelhaftes Essen vor, daß ihm herrlich mundete. Mit Speck fängt man eben Mäuse!
Als Larry fertig war, begab er sich wieder hinaus auf den Hof, wo Pete und Sam mit einigen anderen Jungen auf der Pferdetränke saßen und sich etwas erzählten. „He, Larry!" rief Pete, „komm doch mal her!" Unschlüssig ging er zu den Jungen, die ihn kaum beachteten. „Kannst du eigentlich reiten?"
„Reiten? Nein, ich fahre höchstens Auto und fliege mit dem Flugzeug. Für Pferde habe ich nichts übrig! Sie riechen auch so streng."
Sitka, der Indianerjunge vom Pueblos Satre, der auch dem „Bund" angehörte, blickte Larry ernst an: „Früher gab es keine Autos, auch keine Flugzeuge! Heute noch sind solche Sachen in dieser Gegend hier ziemlich selten; wir sind noch immer auf den Pferderücken angewiesen. Früher, als die Indianer erbitterte Kriege führten, bedeutete ein gutes Pferd sehr viel, denn wer so ein Pferd besaß, war allen anderen überlegen. Auch heute noch kommt man in gewisse Situationen, in denen ein gutes Pferd nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Außerdem steht es dir nicht zu, eine abfällige Bemerkung über Tiere zu machen, die du höchstens mal im Bilderbuch gesehen hast!"
Die kleine Rothaut begann sich langsam in eine leichte Wut zu reden; Pete unterbrach sie schnell, um keine Mißstimmung aufkommen zu lassen, und sagte freundlich zu Larry: „Wir werden dir schon das Reiten beibringen!"
Dieser blickte ihn verächtlich an: „Reitet doch gefälligst allein auf euren Ziegenböcken, aber laßt mich damit in Frieden. Möchte so schnell wie möglich fort von hier. Wirklich eine verdammte Drecksgegend, dieses Arizona!"
„Nichts gegen Arizona, sonst hau ich dir eine runter!" erboste sich Sam und krempelte sich schon die Ärmel hoch. Aber Larry dünkte sich über diese „Bauernlümmel" erhaben! Nannte er nicht einen „millionenschweren" Vater sein eigen? Reiten lernen? Pah! Später würde er mit einem eleganten Wagen durch die Straßen rasen.
Als er das Haus betreten wollte, stieß er auf seinen
Vater, der ihn erstaunt musterte: „Nanu, ich dachte, du seist bei den Jungen?!"
„Bei denen?" tat Larry verächtlich. „Ja, glaubst du denn, daß sich ein Huckley mit solchen Lümmeln abgibt; das habe ich nicht nötig!"
Vater Huckley stand eine Weile fassungslos da, dann holte er aus, und sein Söhnchen rieb sich schnell seine schmerzende Wange. „Du gehst sofort zurück und verträgst dich, sonst setzt es was!" drohte er, und leise schluchzend schob Larry ab. Mr. Huckley hatte seinen Jungen nicht gerne geschlagen, aber diese Ohrfeige war nötig gewesen. Pete und seine Freunde waren anständige Kerle, von denen man viel lernen konnte.
Larry wartete, bis sich das Rot auf seiner Wange etwas „gelegt" hatte, und kehrte dann erst zur Tränke zurück, auf der die Jungen immer noch palaverten. „Ich will ... ich möchte . .. doch bitte, reiten lernen", stotterte er verlegen. Pete schaute ihn überrascht an und gab dann Sommersprosse einen Wink.
Mr. Hilton, der gerade aus dem Haus trat, schlenderte interessiert zu den Jungen heran. Von der anderen Seite näherte sich ihnen Mr. Schnappzu, der „Unrat" witterte. Sam Dod kam bald mit einem recht frommen Gaul aus dem Stall; der war zwar nicht mehr schön ... dafür sehr nützlich.
Pete und Sitka begannen nun den kleinen Larry in die „Geheimnisse des Reitens" einzuweihen. Pete erklärte, wie man sich richtig auf das Pferd setzt und die Zügel hält. Sitka unterstützte ihn dabei eifrig. Larry hörte nicht uninteressiert zu. Dann forderte ihn Pete auf, einmal sein Glück zu versuchen. Mr. Hilton schaute gespannt f auf den kleinen Huckley, dessen Gesicht wieder einen ängstlichen Ausdruck annahm. „Los, sei kein Feigling und steig auf!" ermunterte ihn der Reporter. Larry setzte vorschriftsmäßig den linken Fuß in den Steigbügel. Da rief Mr. Schnappzu aufgeregt dazwischen: „Halt, daß kann ich nicht zulassen! Wenn der Junge sich den Hals bricht, trage ich die Verantwortung. Also aufgehört — und Schluß mit diesem Unfug!"
„Darf ich Sie vielleicht daran erinnern, daß Sie erstens zehn Dollar dafür erhalten haben,
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