Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren
Laden, um sich ein paar Zigaretten zu kaufen; Pete und Sam blieben draußen stehen. Plötzlich wurde Petes Aufmerksamkeit auf ein seltsames Gefährt gelenkt, das langsam durch die Straßen schaukelte. Es war der Wohnwagen des Zauberkünstlers Benifax, der mit seinem Begleiter Buddy Larson hier ein Gastspiel geben wollte. Vor dem Sheriffs-Office hielt der Wagen an.
„Das ist mir 'ne muntere Gesellschaft!" zischte Pete verdächtig. „Schau dir mal den abgedroschenen Gaul an; der wäre reif für unser Tierparadies. Eine Gemeinheit, dieses schwache Geschöpf solch einen großen Wagen ziehen zu lassen. Es bricht ja bald zusammen!"
„Ja, 'ne ganz große Schweinerei!" stimmte die Sommersprosse bei, die sich über Tierquälerei sehr erbosen konnte.
BENIFAX, der sich auch Jesse Limper nannte, stieg
schwerfällig vom Kutschbock; sein dicker Kollege Buddy folgte ihm mit lautem Getöse.
„Schlappschwänze!" meinte Sam verächtlich. Mr. Hilton, der gerade aus dem Laden trat, blieb erstaunt stehen. „Ah, da sind ja unsere ,alten Freunde'!"
„Sie kennen diese Gaukler?" fragte Pete erstaunt, und Mr. Hilton erzählte ihnen kurz das gestrige Erlebnis. Jesse Limper und Buddy Larson waren indessen im Office verschwunden. „Wir reiten zurück zur Salem-Ranch. Huckley wird die Sache interessieren!" rief Hilton, und dann sprengten sie zur Ranch zurück.
Hilfssheriff John Watson nahm zuerst einmal keine Notiz von seinen Besuchern. Er beugte sich noch emsiger über seine Akte und ließ sich durch nichts stören. Selbst als sich Jesse Limper räusperte, schaute er nicht auf. Da griff Buddy Larson zu und riß ihm das Aktenstück einfach weg.
„Was erlauben Sie sich?" fragte John Watson grimmig und bemühte sich, die Akte wieder in seinen Besitz zu bekommen.
„Wir müssen mit Ihnen sprechen, Sheriff. Uns wurde nämlich ein Hund gestohlen, den wir unbedingt wieder haben müssen."
„Welche Rasse?" fragte Watson.
„Keine!"
„Wieso keine?!"
„Promenadenmischung!"
„Ach so !" Watson versank in ein tiefes Nachdenken und fragte dann weiter: „Äußere Merkmale?"
„Körper bräunlich, linke Pfote weiß, schwarzer Fleck über rechtem Ohr!" gab Benifax ebenso knapp Auskunft.
Der Hilfssheriff richtete sich auf, legte dem Besucher liebevoll seinen Arm auf die Schulter und meinte väterlich: „Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Lassen Sie das Vieh laufen. Es ist doch nicht viel wert!"
„Ich muß aber hundert Dollar dafür haben", wütete Jesse Limper, „doch dieser verrückte lange Engländer dachte nicht daran zu zahlen. Er stahl mir einfach meinen süßen kleinen Hund! Das liebe Tierchen wird sich jetzt ganz entsetzlich nach mir sehnen. Tag und Nacht wird sein Klageruf in meinen Ohren gellen. Nein, ich muß ihn wieder haben ... oder die hundert Dollar, sonst gebe ich keine Ruhe!"
John Watson war sichtlich gerührt und meinte mitfühlend: „Sie müssen sehr an dem Köter hängen. Trug der angebliche Engländer vielleicht einen karierten Anzug und schlenkerte dazu einen Regenschirm von der gleichen Farbe in der Luft herum?"
„Sheriff, Sie scheinen wirklich ein Hellseher zu sein!" rief Buddy Larson überrascht und hatte damit bei John Watson sofort einen dicken Stein im Brett, denn der Hilfssheriff war eitel und liebte es, wenn man seine „Fähigkeiten" — gebührend herausstrich. — „Ja, ich kenne diesen Engländer", sagte er, „ich bin sogar mit ihm befreundet. Aber wenn es darum geht, das Recht zu schützen, fällt bei mir jede Freundschaft flach! Nehmen Sie bitte Platz, Gents, ich werde meinen .Gehilfen' rufen!" John Watson öffnete die Tür zum Hausflur und brüllte aus Leibeskräften: „Jiiiiimy! Jiiümy!"
Der Watsonschlaks stolperte die Treppe herunter und erhielt von seinem Onkel folgenden Auftrag: „Reite zur Salem-Ranch und verhafte Mr. Huckley!"
„Um Gottes willen!" rief Jimmy entsetzt. „Die lynchen mich ja, wenn ich das so deutlich sage!"
„Na gut, dann bitte Mr. Huckley höflich, sich hierher zu bemühen. Das Weitere werde ich dann erledigen."
Halbwegs beruhigt, sattelte Jimmy Watson Borsty und fegte zur Salem-Ranch, auf der man schon so etwas erwartete, denn Mr. Hilton und die beiden Jungen hatten dem Engländer bereits davon erzählt, daß die beiden Schausteller im Sheriffs-Office gelandet waren. Jimmy sprang schneidig vom Gaul, stolperte, rappelte sich flink auf und haspelte: „Mr. Walter Huckley wird höflichst gebeten, sich zur Klärung einer wichtigen Angelegenheit nach Somerset zu
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