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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Höllenlärm.
    „Kiekeriekii! — Tucktucktuck — Kiekeriekii — Tuck-tucktuck —!"
    Onkel John sprang auf. „Bumms!" stieß er mit dem Schädel gegen die niedrige Decke des Stalles. Und sofort ging er wieder in die Knie.
    „Mord und Pest!" schimpfte er, „wo bin ich bloß? Überfall! Wer wagt es ...?"
    Der wackere Hilfssheriff sah nicht mehr klar. Er konnte sich nicht erklären, wie er in diese Umgebung geraten war. Verzweifelt zog er den Colt und schoß sein ganzes Magazin leer. Die Hühner wirbelten wild durcheinander und gackerten auf Teufel komm raus, während der Hahn munter dazwischen krähte, daß man sich die Ohren zuhalten mußte. Aber immerhin hatten die lieben Tierchen Glück. Onkel John hatte nur durch die Stalldecke geballert, und alle kamen mit dem Leben davon.
    Mr. Dodge hörte das Randalieren im Hof und rannte sofort um die Hausecke. Entsetzt starrte er auf den Hühnerstall. Was mochte darin vor sich gehen? Aber plötzlich tat sich die Stalltür auf, und ein blutender, zerkratzter Mann kam zum Vorschein.
    „Watson", schrie Mr. Dodge, „was ist Ihnen? Wie sehen Sie aus? Haben Sie ihn? Sie sind ein Held, Watson!"
    „Das weiß ich schon lange", sagte Onkel John stolz, „wundert mich nur, lieber Dodge, daß Sie das jetzt erst merken!"
    „Alle Wetter, das haben Sie aber gut gemacht!" „Was? Was soll ich gut gemacht haben?" Der Hilfssheriff sah blöde aus der Wäsche.

    „Nun, Sie haben doch sicher den Burschen erwischt und im Hühnerstall eingesperrt?"
    „Quatsch, ich habe — wollte sagen — ja, was denn?" John Watson wußte plötzlich nicht, was er sagen sollte. Er konnte doch nicht zugeben, daß er mit seinen eigenen Hühnern gekämpft hatte. „Tja", sagte er endlich, „so war das. Ich kämpfte wieder einmal wie ein Löwe. Aber was führt Sie so früh zu mir?"
    „Bei mir wurde eingebrochen!" Mr. Dodge wurde plötzlich wieder ganz aufgeregt. „Alles gestohlen, Mr. Watson! Sie müssen sofort die Spuren aufnehmen."
    „Eingebrochen?" staunte das „Gesetz", „so was gibt es in Somerset doch nicht. Bei uns wird höchstens mal was geklaut."
    „Ja aber--"
    „Unsinn, ich sage: So was gibt es hier nicht. Und wenn ich es sage, dann stimmt's!"
    „Es ist aber doch so", beharrte Mr. Dodge bescheiden. „Sie können sich ja davon überzeugen."
    „Zuerst muß ich mich waschen", sagte der Hilfssheriff. „Dann werde ich Kaffee trinken, und dann können wir mal sehen."
    Mr. Dodge fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum und stammelte abgehackte Sätze. Aber John Watson ließ sich nicht beirren. Er stiefelte ins Haus, und es dauerte fast zwei Stunden, bis er bereit war, Mr. Dodge anzuhören.
    „So, lieber Mann", sagte er, als er sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte, „jetzt packen Sie mal ordentlich aus, ja! So einfach ist das nicht. Was haben Sie zum Beispiel gestern abend gegessen?"
    „Iiiiich?" Mr. Dodge fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. „Was hat das denn damit zu tun?"
    „Frage ich oder Sie?" schnaubte Watson. „Ich bin das Gesetz, und Sie haben meine Fragen zu beantworten und nicht umgekehrt. Also: Was haben Sie gegessen?"
    „Zum Abendbrot?"
    „Ja, zum Teufel! Abends ißt man ja kein Frühstück, oder?"
    „Ich — ich ich—" Mr. Dodge war ganz eingeschüchtert. „Sie — ja — Sie —", äffte Watson ihm nach. „Heraus damit, was war es?" „Ich aß gestern Eier." „Aha! Eier! Harte oder weiche?" „Harte."
    „Klarer Fall, ganz klarer Fall! Abends darf man keine harten Eier essen, verstanden? Man schläft dann schlecht und träumt von Einbrechern. Gehen Sie, Mr. Dodge, Sie haben geträumt."
    „Nein!" schrie der Storebesitzer laut. „Jetzt habe ich aber die Nase voll!"
    „Dann nehmen Sie Ihr Taschentuch und schneuzen Sie sich!"
    „Tobias!" keifte in diesem Augenblick eine Weiberstimme vor dem Hause. „Tobias, was ist los? Drei Stunden bist du schon fort. Wo steckt denn dieser Trottel von einem Hilfssheriff? Schlamperei so was!"
    Die Tür flog auf, und herein sauste Mrs. Dodge. Hilfssheriff Watson erhob sich langsam.
    „Mrs. Dodge", sagte er voller Würde, „ich sperre Sie drei Tage in den Hühnerstall wegen Beamtenbeleidigung!"

    „Und ich werde Sie gleich windelweich klopfen!" schrie die aufgebrachte Madam, „wenn Sie nicht sofort mitkommen. Bei uns haben Einbrecher gehaust. Schließlich ist es Ihre Pflicht, den Tatbestand aufzunehmen."
    „Das tue ich ja bereits. Mr. Dodge, wo waren Sie gestern abend?"
    „Ich war im ,Weiderreiter'. Sie haben

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