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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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— haben Sie denn was gefunden?" stotterte Mr. Dodge.
    „Jawohl", blähte sich Watson auf, „habe was gefunden." Dabei hatte er noch nicht einmal gelogen. Unter einem Regal hatte nämlich ein Geldstück gelegen. Onkel John hatte es schleunigst in seiner Tasche verschwinden lassen.
    „Und was haben Sie gefunden?" fragte Mrs. Dodge neugierig.
    „Das bleibt Dienstgeheimnis", grinste der Hilfssheriff. „Ich bin nicht so dumm, meine Trümpfe aus der Hand zu geben. Werde jetzt ein Protokoll anfertigen, und dann werden wir weiter sehen. Verlassen Sie sich ganz auf mich. Der Bursche kommt nicht mehr weit mit der Beute."
    „Da bin ich aber gespannt", lachte Mrs. Dodge höhnisch; „wenn Sie den Täter finden, Watson, lade ich Sie auch zu einer Tasse Kaffee ein. Ich glaube, ich kann das Kaffeewasser schon aufsetzen, was?"
    „So ist es", nickte Onkel John stolz, „die Kaffeebohnen können Sie auch schon mahlen." Er tippte an seinen Hut und verließ den Laden. —

    Vor dem Office hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Wie ein Lauffeuer hatte es sich herumgesprochen, was mit Jimmy Watson los war. Sam Dodd und Joe Jemmery kamen leider zu spät. Die Menschen umdrängten den Schlaks so, daß sie nicht mehr durchkommen konnten. Jeder wollte nämlich Jimmy eine Frage stellen, und jedesmal sagte Jimmy nur: „Bääh!" Es war ein Mordsspaß. Aber plötzlich drängte sich ein großer Mann vor.
    „Hell and devil", fluchte er, „verschindet, ihr Kanaken. Los, was gibt es hier zu gaffen?"
    Die Leute machten bereitwilligst Platz. Der Mann war kein anderer als Mr. Goldsmith senior. Er packte Jimmy sofort am Kragen und schüttelte ihn gehörig durch.
    „Rede, Bursche", knurrte er böse, „will sofort wissen, ob dein sauberer Onkel mich betrügen will."
    „Bäähäähää!" brüllte ihn der Schlaks an.
    „Peng!" Mr. Goldsmith verpaßte dem armen Jimmy eine mächtige Ohrfeige.
    „Bäähäähäähäähää!" kam es nur wieder heraus.
    „Mensch, Sam", stöhnte Regenwurm, „jetzt geht es Jimmy schlecht. Der Texaner hat irgendwie Wind von der Sache bekommen. Der Kerl ist wütend wie ein Stier. Will wohl die Dollars nicht herausrücken."
    „Trotzdem darf er Jimmy nicht schlagen", meinte Sam. „Wenn einer feststellen kann, ob Jimmy wirklich den Verstand verloren hat, ist das einzig und allein der Doc."
    Mr. Goldsmith schickte sich jetzt an, den zappelnden Jimmy übers Knie zu legen. Die Leute standen dabei und

    grinsten. Es war wohl keiner da, der diesem Treiben Einhalt gebieten konnte. Aber dann peitschte plötzlich ein Schuß auf. Der lange Mann aus Texas ließ vor Schreck den Watsonschlaks fallen. Wie ein Wiesel huschte der Bengel ins Haus. Jetzt betrat John Watson den Vorbau seines Hauses.
    „Was ist los?" brüllte er mit sich überschlagender Summe.„Wie kommen Sie dazu, meinen Jimmy anzufassen? He, wer hat Ihnen das erlaubt?"
    Mr. Goldsmith stand erstarrt. Das hatte er dem Trottel gar nicht zugetraut. Aber Onkel John hatte ja auch seine guten Seiten. Wenn er auch für einen Einfaltspinsel gehalten wurde, so hatte er doch ein gutes Herz, und das wiegt sehr oft den Verstand auf!
    „Mr. Watson", knurrte jetzt der Texaner, „mir wurde berichtet, Ihr Neffe habe den Verstand verloren. Wie stellen Sie sich dazu?"
    „Wie ich mich stelle oder setze", brüllte Onkel John, „kann Ihnen wurscht sein, verstanden? Aber ich frage Sie: Weshalb schlagen Sie meinen Neffen, he? Wir leben hier in einem freien Lande. Was hat mein Neffe Ihnen getan? Antworten Sie!"
    Mr. Goldsmith wußte keine Antwort. Was sollte er auch sagen? Er hatte sich ins Unrecht gesetzt, und das war John Watsons Stärke.
    „Gut", sagte der Hilfssheriff, „Sie wollen es also nicht anders. Noch vertrete ich hier das Gesetz von Somerset. Ich werde Schritte gegen Sie unternehmen, die Ihnen bald leid tun werden."
    „Bitte", höhnte Mr. Goldsmith, der sich jetzt von seinem Schrecken etwas erholt hatte, „unternehmen Sie,

    Watson. Ich aber habe die Regierung hinter mir, damit Sie es gleich wissen! Vergessen Sie das nicht. Es könnte leicht sein . . ."
    „Unsinn", donnerte John Watson wie eine Glucke, die ihr Junges verteidigt, „und wenn Sie zehn Regierungen und zwanzig Präsidenten hinter sich haben. In Somerset bleibt Recht — Recht und Unrecht — Unrecht, verstanden?"
    „Bravo! Bravo!" riefen die Leute. „Es lebe unser Hilfssheriff!"
    John Watson nahm den Hut ab und dankte mit einer Verbeugung. Das stellvertretende Gesetz von Somerset hatte wieder

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