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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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um draußen bei den Herden nach dem Rechten zu sehen. Eigentlich hatte der Boy bei den Cowboys übernachten wollen, aber dann — sie saßen schon am Lagerfeuer und sangen die alten, schönen Lieder — hatte ihn plötzlich eine unerklärliche Unruhe gepackt. In wenigen Minuten hatte er seinen Black King gesattelt und war nach kurzem Abschied aufgebrochen.
    Die Nacht war dunkel, aber Black King ging sicher wie am hellen Tage. Vorsichtig setzte der Hengst einen Huf vor den anderen. Pete ließ sich Zeit. Er wußte, wie gefährlich es war, in dieser Finsternis Trab zu reiten. Der Boy bemühte sich unablässig, mit scharfen Augen die Finsternis zu durchdringen. Seine Ohren nahmen jedes Geräusch auf.
    Was hatte ihn nur in die Nacht hinausgetrieben? Er konnte sich selbst keine Antwort auf diese Frage geben. Der Weg bis zur Salem-Ranch war weit. Er rechnete mit vier Stunden, bis er zu Hause war. Vier Stunden! Was konnte in dieser Zeit alles geschehen. Der Anführer des „Bundes" konnte sich seine Unruhe nicht erklären.
    „Bist ein alter Esel, Pete", schalt er sich, „hast wahrscheinlich mal wieder einen Floh im Ohr."

    Black King ließ ein feines Schnauben hören. „Na also, bist wohl derselben Meinung, was, old fellow?"
    Black King schnaubte stärker, dann fiel er plötzlich ohne Aufforderung in Trab. Pete schüttelte den Kopf.
    „Bist wohl leichtsinnig geworden, alter Knabe", brummte er, „willst dir noch die Beine brechen, was?" Er zog am Zügel.
    Black King aber hörte nicht darauf. Er mußte irgend etwas in der Nase haben. Und dann hatte Pete es plötzlich auch in der Nase: Brandgeruch! Irgendwo brannte was.
    Pete hielt angestrengt Ausschau. Da! Ein Feuerschein! Ganz plötzlich schössen die Flammen hoch.
    Das war doch — ja, das war doch die Tudor-Ranch! Pete wußte, daß Mr. Tudors Anwesen an seinem Wege lag. Da war er also doch noch zu spät aufgebrochen!
    „Beeile dich, Blacky", rief der Gerechte, „wollen retten, was zu retten ist!"
    Der Aufforderung bedurfte es nicht mehr. Der Hengst sauste über die Prärie wie der Leibhaftige. Vergessen waren die Gefahren einer solchen Hetzjagd, vergessen die Kaninchenlöcher und die Bauten der Präriehunde, die so leicht einen Sturz verursachen konnten. Black King flog nur so dahin. Pete beugte sich weit über den Hals des Tieres. Sein Hut hing ihm im Nacken; die Augen zugekniffen, starrte er nur auf den Feuerschein vor sich.
    Heller und heller wurde die Nacht. Jetzt tauchten die ersten Zäune auf. Da war der Hof! Pete preschte durch das Tor. Vor dem Bunkhaus sprang er aus dem Sattel.

    Da hing eine dicke Eisenschiene an einer Holzstange. Sie diente als Gong, wenn Mrs. Tudor zum Essen rief. Pete schlug Alarm. Ehern dröhnte es durch die Nacht.
    Zwei Boys, die im Bunkhaus schliefen, fuhren hoch.
    „Feuer!" brüllte Pete.
    Sekunden später war es im Hof lebendig geworden. Pete eilte zum Wohnhaus. Die Flammen wüteten schon im Erdgeschoß. Er riß die Tür auf — umsonst! Die Halle war bereits ein Flammenmeer. Die Treppe brannte auch schon.
    „Hallo, Mr. Tudor!" schrie der Gerechte.
    „Hier!" antwortete der Rancher. „Wer bist du?"
    „Pete Simmers!"
    „Okay, Boy!" Mr. Tudor stand auf dem Balkon. „Kommen nicht mehr die Treppe hinunter, Pete. Hole schnell eine Leiter."
    Der Obergerechte sauste ab. Binnen weniger Minuten war er mit der Leiter zurück. Mrs. und Mr. Tudor brachten sich in Sicherheit. Die beiden Mägde, die im Küchenanbau schliefen, waren unterdessen von den Ranchboys gerettet worden.
    „Seid ihr alle noch heil und gesund?" rief der alte Rancher.
    „Alles okay, Boss!" kam die Antwort.
    „Dann los", befahl der Rancher, „die Tiere in Sicherheit bringen und die anderen Gebäude schützen. Das Wohnhaus ist sowieso nicht mehr zu retten."
    Sie gingen an die Arbeit. Immer unerträglicher wurde die Hitze. Der Wind blies in die Flammen, und die Funken stoben. Die Tiere wurden unruhig, aber dennoch schafften sie es. Dann wurde Wasser herangeschleppt.

    Pete stand auf dem Dach des großen Stalles und kämpfte gegen die Funken. — Umsonst! — ,Eine Spritze müßte man haben', dachte er, ,eine richtige Feuerspritze.'
    Nach und nach traf Hilfe ein. Die Boys auf der Weide hatten den Feuerschein gesehen und waren herangekommen, um zu helfen. Eimer auf Eimer wanderte auf die Dächer.
    Aber umsonst! Pete mußte bald aufgeben. Das trockene Holz brannte wie Zunder. Seine Stiefel waren schon leicht angesengt, als er vom Dach taumelte.
    Jetzt galt es wenigstens,

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