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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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einsperre? No, verschwinden Sie, einen John Watson können Sie nicht hereinlegen! Sie werden eines Tages noch merken, warum die Bürger von Somerset mich gewählt haben!"
    John Watson hatte wirklich wieder einmal einen außerordentlich „lichten" Augenblick. Der lange Texaner sah ihn verblüfft an. Aber der Selfmademan ließ sich nicht so leicht ins Boxhorn jagen. Während der wackere Watson noch tobte, hatte er schon einen Entschluß gefaßt, wie er sein Ziel doch noch erreichen konnte.
    „Sagen Sie mal, lieber Watson", begann er völlig umgewandelt, als der Hilfssheriff sich endlich schnaufend in den Sessel hatte fallen lassen, „wie war das doch gleich mit Ihrem lieben Jimmy? Soviel ich mich erinnere, hat der arme Junge seinen Verstand verloren?"
    „Das ist genau so eine Sache", legte Onkel John sofort wieder los, „genau das! Zuerst behaupten Sie, die Versicherung würde zahlen, wenn mein Jimmy aus dem Bett fällt, jetzt wollen Sie nicht glauben, daß er den Verstand aufgegeben hat."
    „Doch, doch", beschwichtigte ihn Mr. Goldsmith freundlich, „ich glaube es schon. Sie müssen nur wissen, lieber Watson, daß es da so gewisse Vorschriften gibt. Hunderttausend Dollar sind schließlich keine Kleinigkeit. Die Versicherung verlangt, daß genau nachgeprüft wird, ob wirklich ein Krankheitsfall eingetreten ist, der eine dauernde Störung und Schädigung an Körper oder Geist des Versicherten im Gefolge hat."
    „So, an Körper oder Geist?" Onkel John grinste teuflisch. „Und ist das vielleicht keine Schädigung am Geist, wenn mein Jimmy den Verstand verliert, he?"
    „Das schon", nickte der Texaner, „aber die Versicherung hat das Recht, dieses nachprüfen zu lassen."
    „Okay", sagte Onkel John, „dann sollen sie ruhig nachprüfen. Möchte den sehen, der behauptet, mein Jimmy wäre noch normal. Mein Jimmy hat völlig den Verstand verloren und kann nur noch ,Bääh' sagen."
    „Damit geben sich die Leute von der Versicherung nicht zufrieden, lieber Mr. Watson." Der Texaner wurde noch freundlicher. „Sie werden verlangen, daß Jimmy in eine Anstalt kommt. Hier wird er dann wochenlang

    von Ärzten beobachtet. Erst wenn die Mediziner sagen, Jimmy sei nicht mehr normal, bezahlt die Versicherung."
    „Nein, so was", knurrte Onkel John jetzt etwas kleinlauter, „das hätte ich nicht gedacht. Und wo ist die Anstalt, in die Jimmy dann kommt?"
    „In Texas."
    „Und wer bezahlt das alles? Ich meine, so was kostet doch Geld, nicht wahr? Die Reise und das Essen--"
    „Wenn Jimmy nicht mehr normal ist", lächelte Mr. Goldsmith, „bezahlt es die Versicherung natürlich. Wenn er aber nur so getan hat, als ob, dann allerdings muß sein gesetzlicher Vertreter das bezahlen."
    Der Hilfssheriff kratzte sich verlegen den Kopf. Erst jetzt merkte er, was er da angerichtet hatte. Aber der schlaue Mr. Goldsmith ging noch weiter.
    „Ja, lieber Sheriff", er bot Onkel John eine seiner großen Zigarren an, „das ist aber noch nicht alles! Wenn Jimmy seinen Verstand nicht verloren haben sollte, wird die Versicherung darauf bestehen, daß ein Verfahren wegen Versicherungsbetruges eingeleitet wird. Denn das wäre ja Betrug, nicht wahr? Ja, und auf Versicherungsbetrug steht natürlich Zuchthaus."
    Mr. Goldsmith biß, während er das sagte, die Spitze der Zigarre ab und spuckte den Tabakrest in die Gegend. Onkel John traten plötzlich Schweißperlen auf die Stirn. Oh, was hatte er da nur angerichtet! Zuchthaus! Wenn die Docs in der Anstalt herausbekamen, daß Jimmy seinen Verstand gar nicht ganz aufgegeben hatte, würde er, John Watson, ins Zuchthaus kommen. Aufgeregt kaute der Hilfssheriff an der kalten Zigarre herum.

    „Und dagegen kann man nichts tun?" stöhnte er endlich.
    „O doch", grinste nun Mr. Goldsmith teuflisch, „man kann schon was machen. Es gibt natürlich immer Mittel und Wege. Zum Beispiel könnte ich veranlassen, daß der ,Fall Jimmy Watson' nicht gemeldet wird. Sie verzichten dann ganz einfach auf das Geld und brauchen auch keine Angst mehr zu haben, bestraft zu werden."
    „Gut, ich verzichte großzügig", atmete Watson auf, „ich verzichte auf alle Ansprüche, wenn das so viele Scherereien macht. Ich bin ja doch nur ein schwacher Mensch, der gegen die Kniffe einer großen Versicherung nicht aufkommt! Der Klügste gibt nach!"
    „Ja, aber so einfach geht das auch wieder nicht", lächelte Mr. Goldsmith, „das Verfahren läuft ja schon. Ich muß jetzt erst versuchen, die Sache abzustoppen. Das ist nicht so

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