Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
Vom Netzwerk:
einfach. Ich muß mir das noch reiflichst überlegen, Mr. Watson. Habe ich überhaupt einen Grund, Ihnen zu helfen? Soweit ich mich erinnere, helfen Sie mir ja auch nicht."
    „Doch, doch, doch, doch!" beeilte sich Onkel John jetzt zu versichern, „ich helfe Ihnen, wo ich nur kann. Selbstverständlich, eine Hand wäscht die andere. Sie können sich ganz auf meine Hand verlassen."
    „Das höre ich gern, mein lieber Watson. Also, wann verhaften Sie diesen Mr. Tudor?"
    „Was? Ich soll---" John Watson blieb vor Staunen der Mund offen.
    „Selbstverständlich, Watson", beharrte der Texaner. Der Mann war plötzlich gar nicht mehr so freundlich. „Sie werden diesen Tudor sofort verhaften, verstanden?

    Der Mann gehört ins Jail, weil er dringend verdächtig ist, sein Haus angesteckt zu haben."
    „Das glaube ich nicht", Onkel John schüttelte immer wieder den Kopf, „ich kenne den Rancher schon seit Jahren. Der war immer stolz auf das Haus. Sein Großvater hatte es gebaut. No, das glaube ich nicht."
    „Sie wollen ihn also nicht verhaften?" drohte Mr. Goldsmith.
    „Ich — ich — ich will es mir noch überlegen."
    „Gut", knurrte der Texaner, „dann will ich mir auch überlegen, ob ich die Sache mit Ihrem Jimmy abblase. Wie mir scheint, liegt da doch ein vollendeter Versicherungsbetrug vor. Na, die studierten Gents in der Anstalt werden schon dahinterkommen."
    „Ho — He — Halt", stöhnte der Hilfssheriff auf, „ich meine ja nur — — wollte sagen, ich werde es schon machen. Aber ich glaube es dennoch nicht. Es wäre mir lieber, wenn wir einen anderen Täter fänden."
    „Das soll mir egal sein", brummte Mr. Goldsmith, „meinetwegen finden Sie auch einen anderen. Hauptsache, es hat überhaupt einer gemacht, den man zur Verantwortung ziehen kann." Der lange Texaner ging zur Tür. „Also, Watson", sagte er drohend, „Sie wissen jetzt Bescheid, ja? Sorgen Sie dafür, daß der Fall ,Tudor-Ranch* aufgeklärt wird, verstanden? Sonst---" Der Texaner legte die Unterarme kreuzweise übereinander, um damit eine Fesselung anzudeuten.
    Onkel John lief es kalt über den Rücken. Er sah sich schon im Zuchthaus. Oh, hätte er doch Jimmy nur nicht befohlen, den Verrückten zu spielen. Was sollte er jetzt nur machen? Er mußte unbedingt einen Täter finden!

    Daran, daß Mr. Tudor sein Haus selbst angesteckt hatte, glaubte er wirklich nicht. No, so was würde niemand im Distrikt tun. Dazu war man in der Gegend von Somerset viel zu ehrlich. Onkel John überlegte und überlegte — er kam zu keinem Ergebnis. Dann tat sich plötzlich die Tür auf, und Jimmy steckte seinen Kopf herein.
    „He, Jimmylein", grinste der Onkel, dem eine gute Idee gekommen war, „komm doch mal her, ich habe dir eine neue Neuigkeit mitzuteilen."
    „Bääh?"
    „Höre endlich mit dem albernen ,Bääh' auf, wenn ich mit dir rede", knurrte Onkel John, „setze dich lieber und passe gut auf."
    „Bääh — Bääh."
    „Verdammt", fluchte Watson, „kannst du nicht hören? Ich habe gesagt, du sollst damit endlich aufhören!"
    „Bääh!" Jimmy sagte es wütend und steckte dazu die Zunge heraus.
    „Jimmy!" Der Onkel lief rot an. „Du hörst damit jetzt auf, verstanden? Ich will nicht, daß du länger den Verrückten spielst."
    „Bähähähääähähä!"
    Dem Hilfssheriff platzte jetzt der Kragen. Er sauste um seinen Schreibtisch herum und knallte dem Schlaks eine herunter, die es in sich hatte.
    „Bääääääää!" fing der Bengel nun an zu heulen.
    John Watson stand wie erstarrt. Was war mit seinem Neffen geschehen? Trotz der Ohrfeige blieb er bei seinem ,Bääh'? Onkel John kratzte sich nachdenklich jetzt hinter beide Ohren, wie er es stets zu tun pflegte, wenn er scharf nachdachte.

    „Höre, Jimmy", sagte er dann schmeichelnd, „ich meinte es nicht so. Ich meine, ich meinte es s o ! Verstehst du mich? Ich hoffe, du nimmst jetzt deinen Verstand etwas zusammen und bist ganz Ohr."
    „Bääh!"
    John Watson fiel stöhnend in seinen Sessel und vergrub das Gesicht in den Händen. Jimmy trocknete sich unterdessen die Tränen.
    „Lieber, lieber Neffe", flötete Onkel John nach einer Weile, „sei jetzt mal wenigstens fünf Minuten vernünftig. Es geht um die Existenz deines Onkels. Dein Onkel kommt ins Zuchthaus, wenn du nicht wirklich verrückt bist. Hast du mich verstanden?"
    „Bääh!"
    „Nein, nicht ,Bääh', lieber Jimmy, sondern ,ja'!" John Watson behandelte seinen Neffen wie ein Baby, dem man das Sprechen beibringt. „Sag Ja', lieber

Weitere Kostenlose Bücher