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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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fuhr Mr. Tinfad sie jetzt an, „was sollte Pete wohl für einen Grund haben, die Ranch von Mr. Tudor anzustecken?"
    „Das glaube ich auch nicht", pflichtete Mr. Dodge bei, „Pete mag ein Schlingel sein, aber so was tut er nicht."
    „So was macht er nicht?" Mrs. Timpedow war in ihrem Element. „Haben Sie eine Ahnung! Dieser Rowdy ist zu allem fähig. So was macht er nicht? Wenn ich das schon höre. Wer ist denn der Nachbar von Pete Simmers?"
    „Was hat denn das damit zu tun?" fragte Mr. Tinfad erstaunt.
    „Ganz einfach", giftete die Klatschbase, „Pete Simmers will die ganze Tudor-Ranch billig in die Tasche stecken. Dann ist er der größte Rancher im Distrikt, und wir alle müssen nach seiner Pfeife tanzen."
    „Jetzt reicht es mir aber", brummte der Metzgermeister, der Pete ganz gut leiden konnte, „das sind ja Hirngespinste." Mr. Tinfad drehte sich um, ging über die Straße und verschwand in seinem Laden. Auch Mr. Dodge schüttelte den Kopf und zog sich in seinen Store zurück.

    Aber Mrs. Timpedow bekam augenblicklich neue Zuhörer. Die alte Giftschlange hetzte und schürte, daß die Balken krachten. Immer mehr Leute versammelten sich um sie und hörten gespannt zu. Nach und nach entstand ein großer Volksauflauf, und die Meinungen brandeten hin und her.
    In diesem Augenblick kam eine Reiterin die Straße herunter. Es war Dorothy, Petes Schwester, die einen Besuch im Town machen wollte. Erstaunt zügelte das Girl vor dem Store ihr Pferd und hörte die Reden, die hier geführt wurden.
    „Und so was wird in unserem Distrikt geduldet?" schrie die Timpedow soeben. „Warum greift das Gesetz nicht ein? Ich habe schon immer gesagt: ,Mit diesem Pete Simmers nimmt es noch mal ein schlimmes Ende!' Aber man hat mich nur verhöhnt und verlacht. Jetzt ist es so weit gekommen, wie ich sagte."
    Dorothy machte große Augen. Sie konnte sich einfach nicht erklären, was man hier schon wieder gegen Pete ausheckte. Das Mädel schnalzte leicht mit der Zunge und trieb das Pferd näher an die Gruppe heran. Dorothy kannte keine Angst. Nein, sie mußte sofort die alte Klatschbase zur Rede stellen. Mrs. Timpedow hatte das Girl jetzt erkannt.
    „Ha!" schrie sie, „da ist ja die Schwester dieses jugendlichen Verbrechers. Vielleicht kann sie uns Auskunft geben, wo ihr sauberes Brüderchen in der vergangenen Nacht gesteckt hat."
    „Ich sehe keinen Grund", sagte Dorothy beinahe freundlich, „Ihnen irgendeine Auskunft zu geben, Mrs.

    Timpedow. Aber ich muß Sie doch bitten, Ausdrücke wie Jugendlichen Verbrecher' im Zusammenhang mit meinem Bruder zu unterlassen."
    „Hört! Hört!" rief Mrs. Rattlesnake, die Busenfreundin der Timpedow, die sich selbstverständlich auch eingefunden hatte, „die Göre will hier auch noch frech werden!"
    „Der Sheriff soll das Frauenzimmer sofort einsperren", forderte die „Tugendhüterin", „seht nur, wie sie daherkommt. Macht schon ganz auf große Dame. Wo ist John Watson, der Hilfssheriff? Er soll sie einsperren, bis ihr sauberer Bruder gestanden hat."
    „Ach was, Sheriff", sagte Mrs. Dodge, die unterdessen die Stelle ihres Mannes eingenommen hatte, „wir Frauen müssen zur Tat schreiten. Sperren wir diese alberne Göre doch einfach ein."
    Dorothy wußte gar nicht, was sie sagen sollte. Waren denn die Frauen alle übergeschnappt? Um was ging es denn überhaupt?
    „Was werfen Sie mir und meinem Bruder eigentlich vor, Mrs. Timpedow?" fragte Dorothy, um endlich Klarheit zu bekommen.
    „So eine unverschämte Person", keifte die Rattlesnake wieder los, „tut so, als wüßte sie von nichts. Seht doch, wie sie mit ihren dicken Zöpfen prahlt! So jung — und schon so verdorben!"
    Dorothy traten die Tränen in die Augen. Mußte sie sich das gefallen lassen? Womit hatte sie das verdient? Die Weiber drangen jetzt gegen sie vor. Sie schienen wirklich entschlossen, das Mädel vom Pferd zu holen. In diesem Augenblick erschien ein langer Flegel auf der
    Bildfläche. Die Hände tief in den Taschen, den Hut im Genick, schob er sich zwischen die Frauen.
    „Aha! Freddy Goldsmith", säuselte die Dodge, „er kommt wie gerufen. Ein braver Junge, dieser Freddy. Seht ihn euch an, wie wohlerzogen und sympathisch!"
    Die Weiber sagten „oh" und „ah". In Wirklichkeit benahm Freddy sich weder wohlerzogen noch sympathisch. Er hätte dann doch wenigstens die Hände aus den Taschen nehmen müssen. Der Bengel aus Texas stellte sich an den Kopf des Pferdes und sah Dorothy dreist ins Gesicht. Er schnalzte mit der

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