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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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jungen Hund. Aber wo sollte hier ein Hund herkommen?
    „Legen wir gleich mal los!" drängte Joe. „Ich weiß zwar nicht, was das Jaulen bedeuten soll, aber ich hab' das unwiderstehliche Gefühl, daß es etwas bedeutet."
    Johnny unterbrach ihn lachend. „Hör bloß auf, von deinen Gefühlen zu reden, Regenwurm! Deine Schlußfolgerungen gehen gewöhnlich daneben. Es ist besser, w i r sehen nach, was los ist. Dann wissen wir wenigstens genau Bescheid."
    Sie ritten auf einem ziemlich ebenen Felsstreifen dahin, gute fünfzig Meter breit. Links von ihnen gähnte eine tiefe Schlucht, während sich auf der rechten Seite eine Felswand wie eine Kulisse vor ihre Blicke schob. Diese hörte kaum hundert Meter weiter plötzlich auf, und nun
    hatten sie einen herrlichen Ausblick über eine weite, von niedrigem Gras bestandene Fläche. Was sie aber dann noch zu sehen bekamen, ließ ihre Pulse schneller schlagen. Es war ein atemraubendes Bild.
    Da stand er, Bess Silver, der große Einzelräuber! Wo seine Gefährtin sich aufhielt, war nicht erkenntlich. Bess Silver aber stand in seiner ganzen Größe da: ein mächtiges Tier, es konnte einen das Schaudern kommen, wenn man ihn sah. Er stand ungefähr drei Schritt von einem Wildbock entfernt, der verendet im Gras lag; auf dem Bock selbst aber stand, die Vorderpfoten auf seinem Rücken, ein riesiger Wildhund. Pete dachte unwillkürlich an seinen Halbohr; dieser jedoch war nichts im Vergleich zu diesem Tier. Wolf und Hund mochten beide gleich groß, gleich stark sein. Sie standen einander in unverhüllter Feindschaft gegenüber. Es war die Minute vor dem Kampf, das sahen die Jungen. Jeden Augenblick konnten die Tiere sich anspringen; dann würde es das mörderischste Ringen geben, das sie je gesehen hatten.
    „Das ist Bess Silver, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe!" flüsterte Joe voller Bewunderung. „Einen solchen Räuber gibt es nur einmal."
    „Da hast du recht", erwiderte Pete leise. „Wenn wir nur nicht so ungünstig ständen! Falls wir von der anderen Seite gekommen wären . .
    „Falls — würde — hätte!" unterbrach Joe feixend. „Hätte der Hund nicht zufällig am Baumstamm geschnuppert, hätte er den Hasen gekriegt. Reiten wir doch los! Riskieren wir den Umweg — versuchen wir, ihnen in den Rücken zu kommen!"
    „Bis wir auf der anderen Seite sind und gegen den Wind an sie herangehen können, vergeht eine halbe Stunde. Dann aber ist Bess Silver längst über alle Berge!"
    „Ist nicht gesagt, Johnny!" meinte Pete nachdenklich. „Zwischen dem Hund und dem Wolf kommt es in den nächsten Minuten zum Kampf. Der Wolf hat das Wild gerissen, sich satt gefressen und dann wahrscheinlich neben seiner Beute ausgeruht. Dann kam der Wildhund, wollte auch seinen Teil von der Beute, und als er anfing zu fressen, nahm's ihm der Wolf übel. Kein Wunder, oder? Hunde türmen gewöhnlich vor Wölfen. Dieser aber muß sehr hungrig sein, wenn er sich anschickt, es wider alle Gesetze der Wildnis mit einem Wolf aufzunehmen."
    „Wie die Sache ausgeht, ist natürlich vorauszusehen!" Joe wiegte bedauernd den Kopf. „Armer Hund! Er tut mir richtig leid, denn er ist wirklich ein prächtiger Bursche."
    „Er macht dem Wolf bestimmt allerhand zu schaffen — wenigstens so lange, bis wir von der anderen Seite heran sind und zum Angriff übergehen können."
    Sie zogen sich zurück, um die beiden nicht durch das Klappern der Hufe ihrer Pferde aufzuscheuchen. Im gleichen Augenblick begann der Kampf mit ungeahnter Heftigkeit.
    Der Wolf stieß ein wütendes Knurren aus; dann sprang er. Er sprang dem Hund gleich an die Kehle. Aber der duckte sich, glitt zu Boden und machte sich hinter dem Kadaver des gerissenen Tieres so flach, wie man es kaum für möglich gehalten hätte. Der Wolf schoß über ihn hinweg. Aus Wut darüber, daß er sein Ziel verfehlt hatte,

    jaulte er wütend auf. Im gleichen Moment schnellte der Hund wieder in die Höhe, schnappte zu und biß dem Wolf wütend in die Hinterhand.
    Mehr sahen die Jungen nicht, denn nun tobten sie wie die Wilden davon. Sie hörten nur das Heulen, Jaulen und Bellen der beiden. Sie mußten sich beeilen, wenn sie ihr Ziel rechtzeitig erreichen wollten. Es war fraglich, ob der Hund den Angriffen des riesenhaften Wolfes eine halbe Stunde standhalten konnte.
    So preschten sie in weitem Bogen um den Kampfplatz, bemüht, nicht zu spät zu kommen, und als ihnen Pete endlich durch ein Zeichen Halt gebot, waren nicht nur die Pferde außer Atem, sondern auch

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