Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
Erde umwühlen und schließlich schicken sie die Bevölkerung weg."
„So weit darf es nicht kommen", sagte Pete ernst, „wir werden das verhindern."
„Wir ? Du meinst deinen ,Bund der Gerechten'?"
„Ja, den meine ich. Wir werden kämpfen um unsere Heimat."
„Das klingt ganz schön, Pete, aber vergiß nicht: ,Geld regiert die Welt.' Und gegen diese Macht seid ihr wehrlos!"
„Wir werden es trotzdem versuchen. Wir haben keine Angst vor dem Mammon. Somerset bleibt das, was es ist!"
„Na, noch ist es ja nicht so weit", tröstete der junge Mann. „Aber ihr müßt höllisch achtgeben. Schon allein die Vermutung bringt die Gemüter in Rage und die Köpfe zum Dampfen. Jeder will mit Gewalt verdienen, und dann ist hier der Teufel los."
„Wir werden schon aufpassen", meinte Pete, „so leicht
läßt sich der ,Bund' nicht ausstechen. Aber was wird jetzt mit Ihnen, Mr. Smith? Soll ich Sheriff Tunker benachrichtigen?"
„Wo steckt eigentlich euer Sheriff? Ich hörte bisher immer nur seinen Namen, weiß aber nichts Näheres über ihn."
' „Er liegt in Tucson im Krankenhaus", erklärte Pete, „mußte sich den Blinddarm herausnehmen lassen. Ja, das kann ja dem besten Sheriff mal passieren."
„Du liebe Güte!" stöhnte der Gefangene, „das kann ja heiter werden. Dieser Watson läßt mich die nächsten drei Wochen bestimmt nicht frei."
„Wir werden schon einen Weg finden", versicherte Pete. „Watson ist für uns kein Gegner."
„Dafür aber dieser angebliche Millionär; dem Kerl traue ich alles zu."
„Werde ihn mir mal ansehen, Mr. Smith. Wenn Sie wüßten, was der ,Bund' schon alles gedreht hat, hätten Sie mehr Vertrauen. Ich muß mich jetzt verdrücken; wird schnell hell. Ich halte Sie auf dem laufenden. Um Speise und Trank brauchen Sie sich nicht zu sorgen. Wir werden Sie ausreichend versorgen."
„Vielen Dank, Boy!"
Pete verließ eiligst den Platz vor dem schmalen Schlitz, der als Fenster des Jails diente. Es war tatsächlich schon fast hell geworden. Vorsichtig schlich er die Straße hinunter. Er hatte seinen Black King außerhalb des Towns stehen lassen. Pete wollte kein Risiko eingehen. —
Als er jetzt den „Weidereiter" erreichte, hörte er plötzlich eine Tür knarren. Sofort ging er in Deckung und lauschte. Nach einigen Minuten wurde im Dämmerlicht des heraufziehenden Morgens eine Gestalt sichtbar. Gespenstisch sah das aus, wie sie so lautlos um die Ecken schlich. Von Kopf bis Fuß war sie in einen schwarzen Umhang gehüllt.
Pete wußte sofort, wen er vor sich hatte. Das mußte der Beschreibung nach der Multimillionär sein. Die Gestalt war lang und dünn. Was hatte der Mann vor? Was machte ein Multimillionär bei Morgengrauen auf der Straße einer ihm fremden Stadt?
Pete hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Der Mann vor ihm hatte es sehr eilig. Er strebte dem Ortsausgang zu und gewann bald das freie Feld. Die Sache wurde immer verzwickter.
Es war verhältnismäßig einfach, dem Fremden unauffällig zu folgen, denn Pete kannte die Gegend genau, konnte jede Deckungsmöglichkeit ausnützen und sogar Umwege machen. Sie gingen jetzt in Richtung auf Callisters Bush. Als der Fremde den sumpfigen See erreicht hatte, blieb er stehen und sah sich aufmerksam um. Dann zog er einen kleinen Kasten unter dem Umhang hervor und begann damit zu hantieren.
,Ein Geigerzähler', schoß es Pete durch den Sinn, ,es handelt sich also doch um Uran.'
Vorsichtig schlich er sich heran, dabei bemüht, nicht das leiseste Geräusch zu verursachen. Aber dann hatte er Pech. In seiner unmittelbaren Nähe stieg ein Sumpfhuhn auf. Pete war ebenso erschrocken wie der Fremde. Der hatte sofort den Kasten verschwinden lassen und war mit zwei langen Sätzen heran gesprungen. Der Mann hatte viel Kraft. Mit eisernem Griff packte er Pete im Genick.
„Bursche", zischte er durch die Zähne, „was spionierst du mir nach?"
„Ich könnte Sie genau so gut fragen, was S i e hier treiben." Pete ließ sich nicht einschüchtern. „Lassen Sie mich los, Sie machen sich strafbar."
Eddy Gordon stieß ein zynisches Gelächter aus. „Burschen wie dich lege ich übers Knie, wenn es m i r paßt!" sagte er rauh, „los, heraus mit der Sprache! Was treibst du hier?"
„Sie sind nicht der Sheriff", antwortete Pete, „ich brauche Ihnen darüber keine Auskunft zu geben."
„Nicht der Sheriff?" Der Mann überlegte einen .kleinen Moment, dann lächelte er beinahe freundlich. „Gut, Kleiner, wir werden uns dann in Gegenwart des
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