Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
Simmers ausgefressen?" wollte er jetzt wissen.
„Nichts weiter, ich wünsche nur, daß er für die Dauer meines hiesigen Aufenthaltes mir nicht mehr in die Quere kommt!"
„Für die Dauer...? Und wie lange gedenken Sie hier zu bleiben?"
„Vielleicht vierzehn Tage, können auch drei Wochen werden? Kann das nicht so genau voraussehen?"
„Und — und — und so lange soll ich den Bengel unter Verschluß halten?"
„Sie haben es doch gehört, Mann! Ich wünsche, daß meine Befehle befolgt werden!" Die Stimme des Mannes klang gar nicht mehr sehr freundlich.
John Watson kniff die Augen zusammen. So einen Ton liebte er nicht. „Befehle? Sagten Sie Befehle, Gent? Mir hat hier keiner zu befehlen!"
„Keiner?" Mr. Gordon lachte zynisch. „Wenn ich mit meinem Freund, dem Gouverneur, hierhergekommen wäre, wollte ich einmal sehen, wer Ihnen Befehle zu erteilen hat! Aber Schluß damit. Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Nun, wollen Sie bitte meine Wünsche respektieren!"
„Sehr wohl", brummte Watson kleinlaut, „Ihre wertvollen Wünsche werden selbstverständlich in Erwägung gezogen. Allerdings weiß ich noch nicht, wie lange ich diesen Pete einsperren kann. Ich will aber mein möglichstes tun."
„Okay, Mr. Watson." Der Gent erhob sich. „Entschuldigen Sie bitte die frühe Störung."
„Macht fast gar nichts, beehren Sie mich bald wieder! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!"
„Es kann sein, daß ich später noch einige Dinge mit Ihnen zu besprechen habe. Sie könnten dabei viel Geld... Nun, ich will nicht vorgreifen. Die Zeit wird es lehren. Guten Morgen, Mr. Watson!"
„Schönen guten Morgen, hochwohlgeborener Mr. Gordon", dienerte Onkel John. Er eilte voraus und riß dem Mann die Tür vor der Nase auf.
Mr. Eddy Gordon ging die Straße hinunter. Watson sah ihm noch lange nach, als sähe er den Goldesel aus „Tischlein deck dich". Dann eilte er in sein Office zurück und zählte das Geld. Fünfzig Dollar! Ein kleines Vermögen für einen armen Hilfssheriff. Nun war alle Not gebannt. Vor zwei Tagen siebenundachtzig Cent, jetzt ein reicher Mann!
John Watson dachte nicht weiter darüber nach, womit er sich den Judaslohn verdient hatte. Vorläufig dachte er auch noch nicht an die Folgen, die das haben konnte. Er stieg vielmehr voller Freude wieder die Treppe hinauf, um den verlorenen Schlaf nachzuholen. Dabei murmelte er vor sich hin:
„Ja, ja, ja, ich habe es ja immer gesagt: ,Morgenstund — hat Gold im Mund!' Eieieiei, wer hätte auch so was gedacht!"
So hatte John Smith also doch recht behalten, als er einmal zu Pete sagte: „Geld regiert die Welt!"
Viertes Kapitel
MADEN IM SPECK!
Ich hab's ja gleich gesagt... — Was heißt hier Smith ...? Ich heiße Pete! — Uranpech! — Wie ein Gorillaweibchen, dem man das Junge geklaut hat... — Vögel, die am Morgen singen, holt am Abend die Katz'! — Kein Ablenkungsmanöver, bitte, meine kleine Taschenkanone könnte geladen sein! — Zwei Gefangene kehren in sich — Nanu, Watson, wie kommen Sie in Ihr eigenes Gefängnis? — Schacher um Callisters Bush — Was sind Prozente? — Mammy Linda gewinnt eine Schlacht — Speisekammerluft im Jail — Der Mann aus der Pionierzeit des Westens — Was du ererbt von deinen Vätern hast... — Preise klettern — Dorothy vertritt Pete — Urlaub auf Ehrenwort — Ein Postsack wird verladen — Der Feldzug beginnt — Pete verschwindet, und John Watson mästet sich —
Sam Dodd hatte genau die Zeit gestoppt. Pete hatte die Salem-Ranch um 2.15 Uhr verlassen. Wenn alles klappte, konnte er also um fünf Uhr zurück sein. Rothaar hatte sich auf die Veranda gesetzt und dem Sonnenaufgang andächtig zugesehen. Allerdings waren seine Gedanken dabei weit, weit weg. Sie weilten — wie konnte es auch anders sein — in Somerset. Als es dann auf fünf Uhr ging, erhob er sich unruhig und hielt nach einem Reiter Ausschau. Doch vergebens; es wollte sich keine Staubwolke zeigen. Es wurde fünf Uhr, es wurde sogar halb sechs, aber von Pete war immer noch keine Spur zu entdecken.
„Ich habe es ja gleich gesagt, man soll Kinder nicht allein in die große Welt schicken. Ich werde mal nach dem Rechten sehen."
Sam sattelte eilig seinen „Wind" und fegte wenige Minuten später zum Tor hinaus. In einem unerhörten Non-Stop-Ritt erreichte er Somerset. Kurz vor dem Eingang hörte er ein ungehaltenes Wiehern aus einem Gebüsch. Sam schaltete sofort. Er schlug die entsprechende Richtung ein und fand zu seinem Staunen Black
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