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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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gesehen? Hat ein buntes Jacket an. Sieht eigentlich ganz sympathisch aus, der Mann."
    „Ich sah ihn vorhin am Bahnhof", nickte Johnny. „Er sprach gerade mit Mr. Baker."
    „Könnten ja den Bahnvorstand fragen'', schlug Conny vor. „Mr. Baker weiß immer Bescheid."
    Die Boys wollten sich gerade auf den Weg machen, als laute Hammerschläge die Mittagsstille störten. Auf Zehenspitzen schlichen sie los. Mr. Watson stand auf einer Leiter und befestigte das Schild an seinem Vorbau. Da stand mit krakeligen Buchstaben:
    „Nachriechen-Agendur von J. Watson"
    Die Lausbuben von Somerset brüllten wie auf Kommando los. John Watson hieb sich vor Schreck auf den Daumen. Dabei machte er eine so stürmische Bewegung, daß die Leiter ins Rutschen kam. Der wackere Hilfssheriff segelte in hohem Bogen zu Tal. Das war für die Gerechten das Signal zum Rückzug. Zwar hatten sie den Unfall nicht verschuldet, aber mit Watson war in solchen Dingen nicht zu spaßen. Onkel John rappelte sich sofort wieder auf.
    „Elende Bande!!" schrie er, so laut er konnte. „Verflixte Brut!! Mord — Pest — Tod!!
    „He, Watson", hörte man die tiefe Stimme Mr. Tunkers, „was schreien Sie denn so? Was soll das Affentheater?"
    „Ich schreie, wenn es mir paßt", knurrte der Hilfssheriff. „Teufel, mein Daumen. Oh, mein Kreuz! Ich glaube, ich habe mir was gebrochen."
    „Was soll denn der alberne Wisch da oben?" Mr. Tunker hatte erst jetzt die „Nachriechen-Agendur" entdeckt. Was wollen Sie nachriechen?"
    „Unsinn, Mr. Tunker, ich bin kein Nachriecher, sondern habe eine Nachrichten-Agentur. Können Sie denn nicht lesen?"
    „Doch Watson", lachte Tunker, „ich kann schon lesen, nur Sie können nicht richtig schreiben. Nachrichten schreibt man nicht mit i-e. Außerdem haben Sie das ,t' vergessen."
    Onkel John betrachtete sein Schild. Er wackelte traurig mit dem Kopf. „Die Bengel vom Bund der Gerechten sind schuld", brummte er dann. „Sie haben mich ganz konfus gemacht. Teufel und Haberstroh, das sollen sie mir büßen"!
    Der Hilfssheriff stellte die Leiter wieder an und holte den Pinsel, um das Plakat zu ändern.
    „Das Schild wird entfernt", sagte Mr. Tunker. „Sie als Amtsperson können doch keine Nachrichten-Agentur aufmachen. Da glaubt doch jeder, Sie würden die Amtsgeheimnisse verkaufen."
    „Ich??" John Watson grinste schlau. „Wer sagt denn, daß ich eine Nachrichten-Agentur unterhalte?"
    „Steht doch deutlich da, Mann. Nachriechen-Agendur J. Watson. Wollen Sie vielleicht behaupten, das wäre auch ein Schreibfehler? "
    „No, Sheriff, kein Schreibfehler. Aber das ,J' heißt nicht John, sondern Jimmy! Hahaha! Reingefallen, ätsch?"
    Mr. Tunker biß sich auf die Lippen. Onkel John hatte ihn tatsächlich überlistet. Allerdings stammte die Idee nicht von ihm, sondern von dem schlauen Mr. Colfax. Der Agent hatte das nämlich geahnt.
    Während der Hilfssheriff seine Schreibfehler berichtigte, lief halb Somerset zusammen, um sich die neue Agentur anzusehen. Die Kunde hatte sich in Windeseile im Town verbreitet.
    John Watson aber packte die Gelegenheit beim Schöpfe. Da er nun einmal alle seine lieben Freunde schön beisammen hatte, hielt er hoch von der Leiter eine zündende Ansprache.
    „Liebe Leute von Somerset", rief er, „ein großer Augenblick ist gekommen. Sehet her und staunet! Diese Nachrichten-Agentur hat uns noch gefehlt. Somerset ist jetzt an die große Welt angeschlossen. Wir werden nicht mehr allein sein mit unseren Sorgen und Nöten. Wenn jetzt im Somerset einer hustet, weiß es gleich die ganze weite Welt. Ich hoffe, meine lieben Freunde, ihr werdet alle dazu beitragen, Somerset in aller Leute Mund zu bringen. In diesem Sinne: Es lebe Somerset! Es lebe die Welt! Es lebe Jimmy Watsons Nachrichten-Agentur!"
    „Amen!" sagte Joe Jemmery. „Dieses Ei hat uns wirklich noch gefehlt."
    Die Leute lachten, klatschten in die Hände und gingen dann wieder auseinander. Sie hatten ihre Neugierde befriedigt. —
    Die ,Gerechten' versammelten sich wenige Minuten danach am Bahnhof. Es war wieder einmal eine Blitzsitzung fällig.
    „Ich halte das Ganze für einen harmlosen Scherz", meinte Johnny lachend. „Selbst wenn Onkel John behauptet, Somerset stünde von jetzt ab mit der großen Welt in Verbindung, bleibt die Frage offen, wie er denn seine Neuigkeiten in die große Welt hinausposaunen will."
    „Vielleicht hat er einen Morseapparat bekommen?"
    „Selbst wenn er einen hätte, könnte er damit nichts anfangen. Onkel John hat doch

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