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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Schreibtisch auf und wanderte im Zimmer hin und her. Dabei wiederholte er immer wieder dieselben Worte: Haarloser Mensch und See. Plötzlich blieb er ruckartig stehen. Über sein Gesicht ging ein freudiges Lächeln.
    „Wenn jede Meldung für sich nichts taugt" murmelte er, „muß ich nach altem Rezept aus zweien eins machen. Das ist ein guter Gedanke!"
    Der Agent wurde jetzt sehr emsig. Er setzte sich nieder und begann zu schreiben. Seine Laune wurde zusehends besser. Leider muß gesagt werden, daß Mr. Colfax es von Zeit zu Zeit nicht allzu genau mit der Wahrheit nahm. Zwar hatte er John Watson ans Herz gelegt, ja keine Enten loszulassen; er selbst aber fabrizierte diese Zeitungstierchen sehr gern.
    Eine ganze Stunde schrieb der Agent, verbesserte immer wieder strich aus und fügte anderes hinzu. Endlich gefiel ihm seine Arbeit.
    „Gut gemacht, Colfax", lobte er sich selbst, „jetzt schnell die Telegramme hinaus!"
    Er gönnte sich keine Ruhe; noch in dieser Nacht gab er seine Sensationsmeldung an zwanzig große Zeitungen auf. Schon morgen sollte die Leser erfahren, was sich in der kleinen Weststadt begeben hatte. Die Leute würden diese Nachricht verschlingen — und die Köpfe schütteln.
    Agent Colfax konnte nicht ahnen, was er damit angerichtet hatte. Ihm ging es nur ums Geld. Der Morgen graute bereits, als er endlich völlig k.o. ins Bett fiel. Er hatte eine schöne Suppe angerührt; wer aber würde sie auslöffeln?
    *

    Als Sheriff Tunker an diesem Morgen sein Office betrat, hätte ihn beinahe der Schlag getroffen. Sein Deputy saß schon am Schreibtisch und arbeitete verbissen. So was war noch nie dagewesen! Hatte der Hilfssheriff etwa sein Bett noch gar nicht aufgesucht?
    „Morning, Watson", rief Tunker erfreut, „etwas passiert? Gibt es Neuigkeiten?"
    John Watson gab keine Antwort. Statt dessen kratzte seine Feder hörbar übers Papier. Er war so in seine Arbeit vertieft, daß er seinen Vorgesetzten gar nicht gehört hatte.
    „Hallo, Mr. Watson", sagte Tunker lauter, „was ist bloß los? Sind Sie etwa aus dem Bett gefallen?"
    „Bitte mich nicht zu stören, Boß", knurrte Watson ungehalten, „ich habe zu arbeiten."
    „Das freut mich; liebe es, wenn mein Hilfssheriff fleißig ist. Trotzdem hätte ich ganz gerne gewußt, was Sie da zu Papier bringen. Hoffe, es handelt sich um eine dienstliche Sache und nicht um die Agentur Ihres lieben Jimmy?"
    „Beleidigen Sie mich ruhig weiter", brummte Onkel John, „Sie können mich nicht treffen, Sheriff. Ich weiß, was ich weiß! John Watson hat ganz Somerset in der Hand. Wenn hier einer nicht spurt, werde ich dafür sorgen, daß es morgen in der Zeitung steht. Merken auch Sie sich das, Tunker: John Watson ist zur Zeit der mächtigste Mann von Somerset und Umgebung."
    Mr. Tunker war sprachlos. Dann aber lächelte er und klopfte seinem Untergebenen die Schulter. „Ich hoffe, Watson, Sie sind ein guter Demokrat. Als solcher werden Sie Ihre Macht nicht mißbrauchen!"

    „Mißbrauch oder nicht, hier geht es um das Recht, verstanden? Ich werde diese Mordbuben an den Pranger der Weltöffentlichkeit stellen."
    „Mordbuben? Von wem sprechen Sie denn? Doch wohl nicht von Ihren Freunden vom Bund der Gerechten?"
    Mr. Tunker hatte den Nagel auf den Kopf getroffen und obendrein in ein Wespennest gestoßen. Onkel John explodierte wie ein Faß Dynamit.
    „Jawohl, Sheriff", schrie er los, „von diesen Mordgesellen war die Rede! Die wollten mich tatsächlich umbringen! Aber ein Watson läßt sich nicht so leicht auslöschen. Ich werde . . ."
    „Sie werden jetzt das Maul halten", fuhr Tunker grob los. „Ich habe keine Lust mehr, mir alle drei Wochen denselben Quatsch anzuhören. Wie oft haben Sie schon diesen Käse verzapft? Pete und seine Freunde tuen keiner Fliege etwas zu leide. Schluß jetzt damit!"
    „Seien Sie vorsichtig, Mr. Tunker", knurrte Onkel John respektlos, „ich kann auch Ihnen ein Beinchen stellen. Vergessen Sie nicht . . ."
    „Ich habe nichts vergessen, Watson. Marsch jetzt! Im Hof liegt ein Stapel Holz. Sie können es kleinmachen, damit wir im Winter nicht frieren. Die Arbeit wird Sie auf andere Gedanken bringen."
    „Ha! Mir bieten Sie das? Mir? Ich verlange, daß der Fall untersucht wird, Sheriff. Können Sie mir verraten, was Pete Simmers mit seiner Bande nachts am Red River treibt. Zwei Meilen westlich des Towns hat man versucht, mich umzubringen. Einen Lasso haben sie mir um den Hals geworfen, als ich völlig wehrlos im Wasser lag."
    „Ein

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