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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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weiß nicht, was ich ihr sagen soll.«
    »Sag ihr gar nichts. Lass dich möglichst nicht blicken bis zum Morgengrauen, dann sag ihr, dass ich die ganze Nacht lang nicht aufgestanden bin.«
    »Könnte klappen«, sagte der Dämon. »Könnte klappen. Versprichst du, nicht aufzustehen, nicht aufs Klo zu gehen oder so was?«
    »Hand aufs Herz«, antwortete Samuel.
    »Mehr kann ich nicht verlangen«, sagte der Dämon. »Tja, war nett, mit dir ins Geschäft zu kommen. Nimm’s nicht persönlich, hörst du? Ich habe halt meine Befehle.«
    »Du kommst doch nicht wieder, oder?«
    »O nein. Ich glaube nicht. Es hat sie viel Kraft gekostet, mich herbeizurufen. Kann mir nicht vorstellen, dass sie das noch einmal probiert. Außerdem hat sie viel um die Ohren zurzeit, mit dem Portal, das sie offen halten muss und so weiter. Sehr wackelige Angelegenheit, das mit dem Portal. Irgendjemand dort unten wird sich noch wehtun, wenn sie nicht aufpassen. Sie sollte sich etwas anderes einfallen lassen, um dich zu erwischen. Andererseits, vielleicht auch nicht. Bald wird es ohnehin egal sein.«
    »Warum?«, fragte Samuel.
    »Ende der Welt«, antwortete der Dämon knapp. »Dann gibt es keine Betten mehr, unter denen man sich verstecken kann.«
    Ein Schmatzen und ein Plopp, dann war er weg.

Kapitel elf
    in dem wir den Wissenschaftlern wieder begegnen
    E s hat nie etwas Gutes zu bedeuten, wenn jemand den Kopf durch die Tür des Chefs steckt, mit besorgter Miene und einem Blatt Papier in der Hand, das, wenn es sprechen könnte, ganz laut schreien würde: »Übel. Ganz übel! Lauft schnell auf und davon!«
    Aber genau so war es, als Professor Stefan, der Leiter der Abteilung für Teilchenphysik am CERN , Professor Hilbert in seiner Tür stehen sah, der sowohl a) eine besorgte Miene und b) ein Blatt Papier in der Hand hatte, das, obwohl es fast leer war und nur ein paar Zahlen und ein kleines Diagramm enthielt, trotzdem eine äußerst bedrohliche Wirkung erzeugte, weshalb Professor Stefan auch sofort damit anfing, sich Sorgen zu machen.
    »Was gibt’s, Hilbert?«, fragte Professor Stefan in dem Ton, in dem jemand fragt, der lieber ganz und gar nicht wissen will, was »es gibt«, nein, wirklich nicht.
    »Es ist das Portal«, antwortete Professor Hilbert. Ihm hatte dieses Wort schon immer gefallen, das so gut in all die Theorien von den verschiedenen Universen passte. Und da sie noch immer nicht genau wussten, was es eigentlich war, konnte er ja dazu sagen, wie er wollte.
    »Heißt das, Sie haben herausgefunden, worum es sich handelt?«
    »Nein, nicht genau.«
    »Wissen Sie, ob es immer noch existiert?«
    »Wir sind nicht sicher.«
    »Haben Sie denn die Gewissheit, dass es wirklich geöffnet ist?«
    »O ja, wir wissen, dass es sich geöffnet hat«, sagte Professor Hilbert. »Das war recht einfach.«
    »Also haben Sie einen Beweis ?«
    Professor Stefan glaubte erst dann etwas, wenn es bewiesen war. Deshalb war er ein guter Wissenschaftler, wenn auch nicht unbedingt ein fantasievoller.
    »Ähm, nein. Aber wir haben sehr gute Gründe anzunehmen, dass es existiert. Ein Portal hat sich geöffnet und es hat sich bis jetzt nicht geschlossen, jedenfalls nicht ganz.«
    »Und woher wissen Sie das, wenn Sie es nicht beweisen können?«
    Ein Lächeln größter Genugtuung trat auf Professor Hilberts Gesicht.
    »Weil wir es sprechen hören«, sagte er.
    Wenn man angestrengt lauscht, dann hört man eigentlich gar keine Stille, man hört nur Lärm, der nicht sehr laut ist. O ja, im Weltraum hört niemand, wenn du schreist oder wenn du ein großes Raumschiff sprengst, denn im Weltraum herrscht ein Vakuum, und im Vakuum kann sich der Schall nicht ausbreiten. Aber überleg mal, wie langweilig die meisten Science-Fiction-Filme wären, gäbe es keine Explosionen. Also lass dich nicht von Nörglern beirren, die über Star Wars meckern, weil man am Schluss hört, wie der Todesstern explodiert. Alles Spielverderber! Aber davon abgesehen sind wir überall von Lärm umgeben, selbst wenn wir ihn nicht besonders gut hören können. Lärm ist allerdings nicht dasselbe wie Geräusche: Lärm ist zufällig und ohne Ordnung, Geräusche dagegen werden gemacht.
    Tief unten im Kommandostand des LHC hatten sich ein paar Wissenschaftler um einen Bildschirm geschart. Auf diesem war eine grafische Darstellung dessen zu sehen, was sich in der Nacht, in der der Teilchenbeschleuniger offensichtlich nicht richtig funktionierte, abgespielt hatte. Die Wissenschaftler hatten mit größter

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