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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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Zuversicht behaupten, dass die Hölle niemals zu uns kommen wird.«
    Er warf Samuel ein beseeltes Lächeln zu. Samuel lächelte nicht zurück. Er schien ein Gegenargument vorbringen zu wollen, aber Mr Berkeley war mit seiner Geduld am Ende. Er fasste den Pfarrer am Arm und ging mit ihm auf einige Leute zu, die weniger anspruchsvolle Gesprächspartner zu sein versprachen, namentlich auf Mr und Mrs Billingsgate, denen der örtliche Fisch-und-Chips-Laden gehörte und die selten schwierigere Fragen stellten als die, ob man Essig zum Fisch wolle.
    Samuel blickte den beiden niedergeschlagen nach, während sie davongingen. Er hatte dem Pfarrer viel mehr erzählen wollen, aber jetzt sah es nicht so aus, als ob daraus etwas würde. Der Pfarrer schien sich ziemlich sicher zu sein, was Dinge betraf, die er doch wohl kaum mit Bestimmtheit wissen konnte, aber Samuel vermutete, das gehöre zum Job eines Pfarrers. Schließlich hätte es einem Pfarrer wohl auch schlecht angestanden, sich am Sonntag in der Kirche vor die versammelte Gemeinde zu stellen und sie zu fragen, weshalb sie eigentlich hier seien. Als Pfarrer musste man einfach lernen, dass manche Dinge genau so und nicht anders waren.
    Als Samuel wieder zu seiner Mutter zurückkehrte, die gerade mit ein paar Freundinnen schwatzte, sah er Mrs Abernathy an der Kirchenmauer stehen. Sie beobachtete ihn. Ihm fiel auf, dass sie sorgsam darauf bedacht war, den Kirchgrund nicht zu betreten. Auch am Gottesdienst hatte sie nicht teilgenommen. Sie winkte Samuel zu sich, doch der schüttelte den Kopf und versuchte, sie gar nicht zu beachten.
    Samuel.
    Er hörte ihre Stimme so deutlich in seinen Gedanken, als stünde sie dicht neben ihm. Er blickte wieder zu ihr hin. Sie stand noch so da wie zuvor. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    Samuel, vernahm er wieder ihre Stimme. Wir müssen miteinander reden. Wenn du nicht zu mir kommst, dann werde ich deinen kleinen Hund suchen und ihn umbringen. Wie findest du das, du kleiner, kluger Samuel Johnson? Würdest du das Leben deines Hundes opfern, nur weil du Angst hast, mir unter die Augen zu treten?
    Samuel musste schlucken. Mrs Abernathy hatte eine Ähnlichkeit mit der Hexe aus dem Zauberer von Oz , die den kleinen Hund Toto bedroht, um Dorothy zu erpressen. Er ließ seine Mutter stehen und ging zu der Frau an der Mauer.
    »Wie geht es dir, Samuel?«, fragte sie, als wären sie Freunde, die sich zufällig an einem schönen Sonntagmorgen getroffen hatten.
    »Mir geht’s gut«, antwortete Samuel.
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Mrs Abernathy. »Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest gar nicht hier sein.«
    Samuel zuckte die Achseln. Mrs Abernathys ohnehin schon sehr blaue Augen wurden noch etwas blauer; sie zogen seinen Blick magisch an.
    »Sie haben das Ungeheuer zu mir geschickt, das sich unter meinem Bett versteckt hat«, sagte Samuel.
    »Ja, und wenn ich es finde, dann werde ich ein Hühnchen mit ihm zu rupfen haben. Es hat mich ziemlich viel Energie gekostet, den Kerl hierher zu bringen. Das Mindeste, was er hätte tun können, wäre gewesen, dich bei lebendigem Leib aufzufressen.«
    »Das hat er nicht getan«, antwortete Samuel. »Im Gegenteil, er hat einen ganz netten Eindruck gemacht.«
    Mrs Abernathy vergaß für einen Augenblick ihren gleichmütigen Gesichtsausdruck. Obwohl sie ein Dämon war, hatte sie doch eines mit den meisten Menschen gemeinsam, die mit Samuel Johnson zusammentrafen: Sie wusste nicht, ob er ihr absichtlich frech kam oder ob er einfach ein ungewöhnliches Kind war.
    »Ich bin hier, um mit dir Frieden zu schließen. Ich weiß nicht, was du in jener Nacht in unserem Keller gesehen hast oder gemeint hast zu sehen, aber du irrst dich. Da gibt es nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest. Wir … sind hier nur kurz zu Besuch.«
    Samuel schüttelte den Kopf. Mrs Abernathys Stimme hatte etwas merkwürdig Beschwörendes. Samuel fiel ein Theaterstück ein, das sie in der Schule gelesen hatten, darin wurde ein König ermordet, indem man ihm Gift ins Ohr träufelte. Während er Mrs Abernathy zuhörte, meinte er eine Ahnung zu haben, wie jener König sich gefühlt haben musste, als er dem Tode nahe war.
    »Ich –«
    »Ich will nichts hören, Samuel. Du musst lernen, deinen Mund zu halten. Wenn du mir nicht in die Quere kommst, dann lasse ich dich in Frieden. Aber wenn du dich mit mir anlegen willst, wirst du nicht mehr lange genug leben, um das zu bedauern. Hast du mich

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