Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
Vom Netzwerk:
Feuer.
    »Du dumme Kreatur«, zischte sie. »Das wirst du mir büßen.«
    Mrs Abernathy fuchtelte mit der Hand vor Mrs Renfields Gesicht herum. Die Spinnenkieferklauen wuchsen weiter aus Mrs Renfields Mund, doch jetzt schoben sie sich auf ihren eigenen Hals zu. Mrs Renfield riss entsetzt die Augen auf, aber sie war machtlos, konnte nicht verhindern, was geschah. Die beiden hohlen Spitzen gruben sich in ihre Haut und spritzten das Gift in ihren eigenen Blutkreislauf. Ihre Augen quollen hervor, ihr Gesicht wurde schwarz, bis sie schließlich zusammensackte. Ihr Körper zuckte noch einmal, ehe er zu Staub zerfiel.
    Mrs Abernathy wandte sich wieder dem blauen Lichtpunkt zu.
    »Meister«, sagte sie, »Eure Dienerin ruft Euch.«
    Der blaue Lichtkreis wurde größer und im Keller sank die Temperatur. Mrs Abernathys Atem bildete weiße Dampfwölkchen. Ihre Fingerspitzen wurden so kalt, dass sie schmerzten.
    Und dann ertönte eine Stimme. Sie schien von überall her und von nirgends zu kommen und hallte im ganzen Keller wider. Sie war tief und scharf, es klang wie das Zischen einer riesengroßen Schlange in einer dunklen Höhle.
    » Ja «, donnerte die Stimme. » Sssssprichhhh .«
    »Meister«, sagte Mrs Abernathy wieder und ihre Stimme bebte. Sogar jetzt noch, nach so langer Zeit, fast einer Ewigkeit im Angesicht des Großen Verderbers, vermochte seine Stimme sie in Schrecken zu versetzen. »Wir müssen handeln. Wir dürfen nicht länger warten.«
    »Warum?«
    »Es hat … Schwierigkeiten gegeben«, gestand Mrs Abernathy ein und wählte ihre Worte sorgsam. »Unsere Anwesenheit ist bekannt geworden.«
    » Wer kennt sie?«
    »Ein Kind.«
    » Warum hat man sich nicht um dieses Kind gekümmert?«
    »Wir haben es versucht. Aber das Kind hatte Glück. Nun hat es an andere ausgeplaudert, was es weiß.«
    Stille. Mrs Abernathy konnte beinahe fühlen, wie der Zorn ihres Meisters wuchs.
    » Du enttäuscht mich« , sagte er schließlich. » Das wirst du büßen. «
    »Ja, Meister.« Mrs Abernathy senkte den Kopf, als stünde der Große Verderber höchstpersönlich vor ihr und schüttete seinen Zorn über ihr aus.
    » So sei es denn «, sagte die Stimme. » Lasst uns beginnen. «
    Doch ehe sie fortfahren konnten, läutete es an der Tür.
    Tief in den Eingeweiden des CERN hatten sich die leitenden Wissenschaftler im Büro von Professor Stefan versammelt.
    »Gibt es noch nichts Neues von Dr. Planck?«, fragte Professor Stefan.
    Professor Hilbert warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Er müsste inzwischen schon bei dem Jungen sein«, sagte er.
    »Falls es ein dummer Streich gewesen sein sollte, wette ich, dass der Kleine sich jetzt versteckt«, sagte Professor Stefan.
    Er griff nach seinem Stift, und sei es auch nur, um seine Hände zu beschäftigen. Der Stift lag ganz dicht am Schreibtischrand, und ehe er ihn berühren konnte, war er schon zu Boden gefallen.
    Professor Stefan blickte verwundert auf den Stift. »Das ist merkwürdig«, sagte er. Im selben Augenblick spürte er, wie ein Beben den Tisch durchfuhr. Ein lautes Summen war im ganzen Gebäude zu hören und alle Lichter gingen einen Moment lang aus. Über die Bildschirme liefen riesige Datenmengen – aramäisch und binärer Zahlencode, alles wild durcheinander.
    »Was ist da los?«, fragte Professor Stefan.
    Aber er wusste es ohnehin schon.
    Irgendwie war der Teilchenbeschleuniger wieder hochgefahren.
    Mrs Abernathy ging an die Tür, um zu öffnen. Auf den Stufen stand ein kleiner Mann mit einem Spitzbart. Er kaute an den Bügeln einer schwarz gefassten Brille.
    »Mrs Abernathy?«, fragte er.
    »Ja, bitte?«
    »Ich bin Dr. Planck. Ich würde mich gerne ein wenig mit Ihnen unterhalten, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Ich bin gerade sehr beschäftigt«, antwortete Mrs Abernathy.
    Dr. Planck schnupperte. Es roch nach fauligen Eiern. Dann bemerkte er einen blassen blauen Lichtschein, der aus dem Keller kam. Es war das gleiche Licht, das auch auf den Fensterrahmen des Hauses und um das ganze Haus herum flackerte. Ein Windstoß blies ihm ins Gesicht und wurde immer stärker. Und je stärker der Wind wurde, desto heller wurde das Leuchten.
    »Was tun Sie da?«, fragte Dr. Planck. »Das dürfen Sie nicht.«
    »Laufen Sie weg«, sagte Mrs Abernathy.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe gesagt: Laufen Sie weg!«
    In ihre Augen trat ein kaltes Feuer. Ihr Mund öffnete sich und ein Licht schoss daraus hervor. Es fühlte sich wie Eis auf Dr. Plancks Haut an.
    Da rannte er los.
    Im

Weitere Kostenlose Bücher