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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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angegeben. Von ihrem Anschluss aus wählte Samuel diese Nummer. Beim zweiten Klingeln hob jemand ab.
    »Hallo?«, sagte eine männliche Stimme. Sie klang gehetzt.
    »Spreche ich mit Dr. Planck?«, fragte Samuel.
    »Ja genau. Bist du Samuel?«
    »Ja. Ich habe Ihre E-Mail erhalten.«
    »Samuel, ich bin gerade ziemlich beschäftigt.«
    »Oh.«
    »Ja. Ich werde von etwas verfolgt, was aussieht wie ein fliegender Schädel.«
    Ehe Samuel noch etwas sagen konnte, brach die Verbindung ab.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Mrs Johnson besorgt.
    Samuel versuchte, dieselbe Nummer noch einmal zu wählen, aber das Telefon blieb stumm. Er gab Tom den Apparat.
    »Keine Verbindung mehr.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Dass er von einem fliegenden Schädel verfolgt wird.«
    »Oh«, erwiderte Tom. »Das klingt nicht gut.«
    Ehe er weiterreden konnte, hörten sie, wie irgendwo unten im Haus Glas splitterte.
    »Was war das?«, fragte Mrs Johnson.
    »Es hat sich angehört, als wäre ein Fenster zerbrochen«, sagte Tom. Er schnappte sich Samuels Kricketschläger, der neben der Zimmertür hing. Sie lauschten, aber sie hörten kein Geräusch mehr. Langsam gingen sie durch den Flur auf die Treppe zu, Tom voran.
    »Vorsicht!«, mahnte Mrs Johnson. »O Samuel, ich wünschte, dein Vater wäre hier.«
    Sie hatten die Stufen beinahe erreicht, als ein weißer Gegenstand um die Ecke gesaust kam und dann mitten in der Luft verharrte; er schlug gerade so kräftig mit den Flügeln, dass er nicht zu Boden fiel. Seine Kiefer schnappten auf und zu, dabei waren sie für kurze Zeit so weit aufgerissen, dass eine Männerfaust zwischen die doppelten Reihen mit scharfen Zähnen gepasst hätte. Zwei starre dunkle Augen lagen wie schwarze Juwelen in ihren knöchernen Höhlen.
    »Was. Ist. Das?«, fragte Mrs Johnson.
    »Sieht aus wie ein Schädel. Ein Schädel mit Flügeln«, sagte Samuel.
    »Was hat er in unserem Haus zu suchen?«, fragte Mrs Johnson.
    Diesmal antwortete Maria. »Ich denke, er sucht uns.«
    Wie zur Antwort begannen die Flügel des zähneklappernden Schädels rascher zu flattern. Er stieg in die Höhe, dann stieß er mit solcher Schnelligkeit herunter, dass ihm kaum ein Auge folgen konnte. Samuel, Maria und Mrs Johnson ließen sich zu Boden fallen, nur Tom blieb stehen. Ohne nachzudenken, holte er mit seinem Schläger aus und traf den fliegenden Schädel, als er nur auf Armeslänge entfernt vor seinem Gesicht vorbeiflog. Man hörte ein lautes Kracks! und der Schädel stürzte zu Boden. Der Kiefer klappte immer noch auf und zu, aber nun fehlten die meisten Zähne. Ein Flügel war abgebrochen, der andere flatterte noch schwach. Entschlossen schlug Tom noch einmal zu. Der Schädel zerbrach in kleine Teile, die Kiefer hörten auf zu schnappen und die schwarzen Augen wurden milchig weiß.
    »Tom!«, schrie Maria. »Vorsicht!«
    Ein zweiter Schädel tauchte am anderen Ende des Gangs auf, gefolgt von einem dritten. Die Kinder und Mrs Johnson wichen bis zur Wand zurück. Tom trat ein paar Schritte vor, klopfte mit dem Schläger auf den Teppich und nahm dann eine Haltung ein, über die man auf dem Kricketfeld die Stirn gerunzelt hätte. Er hob den Schläger auf Schulterhöhe und wartete darauf, zuzuschlagen.
    »Tom«, sagte auch Mrs Johnson, die Samuel und Maria in das nächstgelegene Schlafzimmer zog. »Bitte, nimm dich in Acht.«
    »Ich weiß, was ich tue«, sagte Tom. »Los«, forderte er die Schädel auf. »Kommt und traut euch, wenn ihr meint, dass ihr hart genug seid.«
    Die zwei Schädel flogen auf ihn zu, einer etwas schneller, der andere etwas langsamer. Tom duckte sich und fing den ersten Schädel mit einem perfekt gezielten Schlag ab. Er schmetterte so hart, dass der Schädel in drei Teile zerbarst. Aber den zweiten Schädel verfehlte er. Tom musste sich zu Boden werfen, als dieser über seinen Kopf hinwegzischte und gegen die Wand krachte, wo er einen Flecken auf der Tapete hinterließ und einen Brocken Gips aus der Wand brach. Durch den Aufschlag schien der Dämon zwar ein wenig benommen zu sein, doch er erholte sich rasch und rüstete sich schon wieder zum Angriff, als Samuel geistesgegenwärtig ein blaues Handtuch über ihn warf und ihm die Sicht nahm.
    »Jetzt, Tom!«, rief Samuel.
    Tom schlug so fest auf den Dämon ein, wie er nur konnte. Der Schädel fiel zu Boden, nun ganz in das Handtuch gewickelt, und Tom drosch auf ihn ein, bis er ihn so gut wie platt geschlagen hatte.
    Samuel, Maria und Mrs Johnson wagten sich heran und zu

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