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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sollte anfangen zu singen. Eine Rote kam heraus, um uns zu sagen, mit dem Geheul aufzuhören und zu verschwinden. Und die Grünen! Manche Grüne haben einen … rauen … Sinn für Humor.« Ob Rafela seinerzeit errötet war oder nicht, jetzt glühten ihre Wangen leicht.
    Moiraine fragte sich, wie grob der Humor dieser Grünen wohl gewesen war. Wenigstens ließen Rafelas rote Wangen sie aufhören, sich über ihre eigenen Sorgen zu machen. Natürlich würden die Schwestern untereinander anders miteinander umgehen als bei jenen, die keine Stola trugen. Was sie nun tat. Sie ließ sie etwas größer fühlen, obwohl Leane sie so hoch überragte. Sie machte keine so großen Schritte mehr, aber Moiraine musste dennoch fast im Laufschritt gehen, um mit ihnen mitzuhalten, als sie durch die Kellergewölbe des Turms in die Korridore hinaufstiegen, die abgesehen von ihnen menschenleer waren. Die Korridore waren selten überfüllt, aber die fehlenden Menschen ließen sie höhlenartig erscheinen. Es fiel viel zu leicht, sich den Turm völlig verlassen vorzustellen. Und das würde er eines Tages auch sein, wenn die Dinge so weitergingen.
    »Ist die Zeremonie mit diesem Gang abgeschlossen?«, fragte sie. »Ich meine, der Teil der Blauen Ajah? Dürfen wir Fragen stellen?« Vermutlich hätte sie zuerst danach fragen sollen, aber sie wollte, dass der Klang von Stimmen die finsteren Gedanken verscheuchte.
    »Noch nicht ganz«, erwiderte Leane, »aber Ihr könnt fragen, was Ihr wollt. Einige Fragen können jedoch erst beantwortet werden, nachdem Ihr die Erste Auserwählende kennengelernt habt, die Anführerin unserer Ajah.«
    »Ihr dürft diesen Titel niemals preisgeben«, fügte Rafela eilig hinzu.
    Moiraine nickte, auch wenn sie das bereits wusste. Aufgenommenen wurde beigebracht, dass jede Ajah Geheimnisse hatte, wie Rafela wissen musste. Mehr als eine Schwester hatte Moiraine gesagt, dass sie, sobald sie die Stola errungen hatte, fast genauso viel lernen musste wie zuvor. Sie wollte sich jeden Schritt genau überlegen, bis sie mehr wusste.
    »Ich habe eine Frage«, sagte Siuan mit einem Stirnrunzeln. »Gibt es viele Bräuche wie diesen Kuchen? Ich kann kochen, aber gebacken hat immer nur meine ältere Schwester.«
    »O ja«, sagte Rafela fröhlich und beglückte sie mit seltsamen Bräuchen, während sie die erste Ebene des Turms durchschritten; manche waren so albern wie blaue Strümpfe zu tragen, wenn man Tar Valon verließ, andere wiederum so vernünftig wie nie zu heiraten. Aes Sedai gingen gelegentlich Ehen ein, aber Moiraine konnte sich nicht vorstellen, wie das ein anderes als ein trauriges Ende nehmen sollte. Die Informationsflut ging weiter, während sie in einen der spiralenförmig nach oben führenden Korridore traten, und hörte erst auf, als sie die schlichte, polierte Flügeltür erreichten, die zu den Quartieren der Ajah führte.
    »Die anderen könnt Ihr Euch später anhören«, sagte Rafela und ließ die Stola in die Armbeugen rutschen. »Aber denkt daran, sie schnell zu lernen. Manche werden so streng angewendet wie das Burggesetz. Ich bin der Meinung, dass man das mit allen machen sollte, aber zumindest bei einigen geschieht das tatsächlich.«
    »Es ist gut, Rafela«, sagte Leane, und sie und die dunkelhäutige Schwester nahmen jede einen der Messingtürgriffe und stießen den Türflügel auf.
    Sie hatten es nicht mit der Macht getan. Vielleicht ein weiterer Brauch. Reiten würde die nächsten paar Tage sehr unbehaglich sein, und Moiraine hatte vor, die Zeit, die sie hatte, bis sie die Stadt verließ, dafür zu nutzen, diese Verhaltensmaßregeln zu lernen, zumindest jene, auf deren Nichtbefolgen eine Strafe stand. Sie würde nicht riskieren, dass sich der Beginn ihrer Suche durch so etwas Albernes verzögerte, wie am ersten Tag des Monats nichts anderes als Blau zu tragen. Beim Licht, sicherlich würde man sie dazu doch nicht zwingen. Aber es war besser, auf Nummer sicher zu gehen.
    Sie und Siuan traten durch die Tür und blieben überrascht stehen. Nach den Weißen stellten die Blauen die zweitkleinste Ajah dar, aber jede zurzeit in Tar Valon befindliche Blaue Schwester hatte im Hauptkorridor Aufstellung genommen, und bis auf Aeldra hatten sich alle formell in ihre Stolen gehüllt.

KAPITEL 12

    Zu Hause
    A naiya war die Erste, die vortrat und sie auf die Wangen küsste. »Willkommen zu Hause, Schwester. Wir haben lange auf Euch gewartet. Aeldra hat mir erzählt, wie sie mir meine Kuchen gestohlen hat«, fügte sie

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