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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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dann schob sie die Hinterwand zur Seite und enthüllte einen finsteren Gang, der in die steinernen Palastwände führte.
    »Blut und verfluchte Asche«, sagte Mat und steckte den Kopf hinein. »Hat es den immer schon gegeben?«
    »Ja.«
    »So ist er vielleicht hereingekommen«, murmelte Mat. »Ihr müsst den Gang versperren, Selucia.«
    »Ich tat etwas Besseres. Wenn die Kaiserin schläft – möge sie ewig leben –, schläft sie auf dem Dachboden. Sie schläft niemals in diesem Gemach. Wir haben nicht vergessen, wie mühelos Tylin ermordet wurde.«
    »Das ist gut.« Mat erschauderte. »Ich habe die Kreatur aufgespürt, die das getan hat. Der wird keine Kehlen mehr herausreißen. Tylin und Nalesean können zusammen ein kleines Tänzchen deswegen veranstalten. Lebt wohl, Selucia. Vielen Dank.«
    »Für den Gang? Oder weil ich Euch nicht mit der Armbrust getötet habe?«
    »Weil Ihr mich nicht mit verfluchte Hoheit angesprochen habt wie Musenge und die anderen«, murmelte Mat und betrat den geheimen Gang. An der Wand hing eine Laterne, und er entzündete sie.
    Hinter ihm lachte Selucia. »Wenn Euch das stört, Cauthon, dann steht Euch ein ausgesprochen nervenaufreibendes Leben bevor. Es gibt nur eine Möglichkeit, nicht länger der Prinz der Raben zu sein, wenn Euch jemand eine Schlinge um den Hals legt.« Sie schloss die Schrankwand.
    Was für eine reizende Frau, dachte Mat. Als sie nicht mit ihm gesprochen hatte, da hatte sie ihm besser gefallen. Oder doch nicht? Kopfschüttelnd ging er los, und erst jetzt fiel ihm auf, dass sie ihm gar nicht verraten hatte, wo der Gang eigentlich hinführte.
    Begleitet von ein paar Töchtern ging Rand durch Elaynes Lager am Ostrand des Braemwaldes. Jetzt am Abend war hier alles dunkel, aber kaum einer schlief. Man traf Vorbereitungen, die Zelte abzubauen und das Heer am nächsten Morgen nach Osten in Richtung Cairhien zu verlegen.
    Für ihn gab es heute Abend nur zwei Wächterinnen. Damit kam er sich beinahe schon nackt vor, obwohl er einst der Meinung gewesen war, dass sämtliche Leibwächter überflüssig waren. Die unweigerliche Drehung des Rades hatte seine Ansichten so sicher verändert, wie es die Jahreszeiten veränderte.
    Er benutzte einen von Laternen beleuchteten Pfad, der offensichtlich einst ein Wildpfad gewesen war. Dieses Lager hatte nicht lange genug bestanden, um andere Pfade zu erschaffen. Leise Geräusche flüsterten durch den Abend; Karren wurden mit Vorräten beladen, Klingen an Schleifsteinen gewetzt, Mahlzeiten an hungrige Soldaten ausgeteilt.
    Die Männer riefen einander nichts zu, denn es war Abend, die Streitkräfte des Schattens befanden sich in der Nähe im Wald, und Trollocs hatten gute Ohren. Die Laternen waren mit Schiebern versehen, um nur wenig Licht abzugeben, und die Kochfeuer waren auf ein Minimum reduziert.
    Rand verließ mit seinem langen Bündel den Pfad und ging durch das raschelnde Gras auf Tams Zelt zu. Das würde ein kurzer Besuch werden. Er nickte den salutierenden Soldaten zu, an denen er vorbeikam. Zwar waren sie schockiert, ihn zu sehen, aber es überraschte sie nicht, ihn im Lager anzutreffen. Elayne hatte seinen früheren Besuch allgemein bekannt gemacht.
    Ich führe diese Heere an, hatte sie gesagt, als sie sich das letzte Mal voneinander verabschiedet hatten, aber du bist ihr Herz. Du hast sie versammelt, Rand. Sie kämpfen für dich. Bitte lass sie dich sehen, wenn du kommst.
    Und das tat er. Er wünschte sich, er könnte sie besser beschützen, aber das war eine Last, die er nun einmal tragen musste. Wie sich herausgestellt hatte, hatte das Geheimnis nicht darin gelegen, sich so hart zu machen, dass er kurz vor dem Zerbrechen stand. Oder einfach nur seine Gefühle abzutöten. Stattdessen musste man vom Schmerz erfüllt einfach weitermachen, so wie er die Schmerzen der Wunden an seiner Seite ertragen hatte, und den Schmerz als einen Teil von sich akzeptieren.
    Zwei Männer aus Emondsfelde bewachten Tams Zelt. Rand nickte ihnen zu, als sie salutierten. Ban al’Seen und Dav al’Thone – einst hätte er niemals geglaubt, sie jemals salutieren zu sehen. Und sie machten das auch noch zackig.
    »Ihr habt eine ernste Aufgabe, Männer«, sagte Rand zu ihnen. »So wichtig wie jeder andere auf diesem Schlachtfeld.«
    »Andor zu verteidigen, mein Lord?«, fragte Dav verwirrt.
    »Nein«, erwiderte Rand. »Auf meinen Vater aufzupassen. Sorgt dafür, dass ihr das gut tut.« Er schob sich in das Zelt und ließ die Töchter draußen

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