Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
Treue versichert, mein Lord, denn sie ist auch der Grund dafür, warum mich die Befehle beunruhigen, die Euer Kurier mir heute Morgen überbrachte.« Das war Adley gewesen. Viele der Adligen glaubten, dass ihnen von den Asha’man weniger Gefahr drohte, wenn sie sie lediglich als Rands Diener betrachteten. »Es war klug von Euch, die meisten Cairhiener und natürlich auch die Illianer fortzuschicken. Das versteht sich von selbst. Ich kann sogar verstehen, warum Ihr Gueyam und den Übrigen misstraut.« Weiramons Stiefel machten klatschende Geräusche im Schlamm, als er näher trat, und seine Stimme nahm einen vertrauensvollen Unterton an. »Ich glaube, dass einige von ihnen … Nun, ich würde nicht sagen, dass sie gegen Euch intrigiert haben, aber ihre Treue war wohl nicht immer so untadelig wie die meine.« Sein Tonfall veränderte sich erneut, wurde fest und zuversichtlich, die Stimme eines Mannes, der sich nur um die Bedürfnisse desjenigen kümmert, dem er dient. Desjenigen, der gewiss ihn zum ersten König von Tear machen würde. »Gestattet mir, alle meine Waffenträger aufzubieten, mein Lord Drache. Mit ihnen und den Verteidigern kann ich mich für die Ehre des Herrn des Morgens und seine Sicherheit verbürgen.«
In jedem der über die Heide verstreuten Lager wurden Wagen und Karren beladen und Pferde gesattelt. Die meisten Zelte waren bereits abgebaut. Die Hochlady Rosana ritt gen Norden, und ihrem Banner folgten genügend Leute, um unter den Banditen Verwüstung anrichten und die Shaido zumindest eine Weile aufhalten zu können. Aber nicht genug, um sie leichtsinnig werden zu lassen, besonders dann nicht, wenn die Hälfte der Männer Gueyams und Maraconns Gefolgsleute waren, die von Verteidigern des Steins unterstützt wurden. Ähnliches galt für Spiron Narettin, der mit ebenso vielen Gefährten und anderen aus dem Konzil der Neun Verschworenen ostwärts über den hohen Bergrücken ritt. Seine Truppe wurde verstärkt durch hundert weitere Fußsoldaten, bei denen es sich um einige der Burschen handelte, die sich am Tag zuvor in den Wäldern jenseits dieses Bergrückens ergeben hatten und nun das Ende der Reihe bildeten. Überraschend viele der Männer hatten die Möglichkeit gewählt, dem Wiedergeborenen Drachen zu folgen, aber Rand traute ihnen nicht genug, um sie zusammenbleiben zu lassen. Tolmeran brach gerade mit derselben Zusammenstellung von Leuten gen Süden auf, und weitere würden abmarschieren, sobald ihre Karren und Wagen beladen waren. Alle in verschiedene Richtungen, und niemand konnte den Männern in seinem Rücken ausreichend trauen, um mehr zu tun, als Rands Befehlen zu folgen. Es war eine wichtige Aufgabe, Illian den Frieden zu bringen, und doch bedauerte es jeder einzelne Lord und jede einzelne Lady, vom Wiedergeborenen Drachen fortgeschickt zu werden, und fragte sich offensichtlich, ob dies bedeutete, dass sie sein Vertrauen verloren hatten. Obwohl einige wenige vielleicht auch überlegt hatten, warum er jene, die er unter seiner Aufsicht beließ, bei sich behielt. Rosana hatte jedenfalls nachdenklich dreingeschaut.
»Eure Sorge rührt mich«, sagte Rand zu Weiramon, »aber wie viele Leibwächter braucht ein Mann? Ich will keinen Krieg beginnen.« Es war vielleicht ein guter Einwand, aber dieser Krieg war bereits im Entstehen begriffen. Er hatte in Falme begonnen, wenn nicht schon vorher. »Macht Eure Leute marschbereit.«
Wie viele sind für meinen Stolz gestorben?, stöhnte Lews Therin. Wie viele sind für meine Fehler gestorben?
»Darf ich zumindest fragen, wohin wir ziehen?« Weiramons fast verärgerte Frage erklang unmittelbar nach der Stimme in Rands Kopf.
»In die Stadt«, fauchte Rand. Er wusste nicht, wie viele Menschen durch seine Fehler ums Leben gekommen waren, aber er war sich sicher, dass niemand für seinen Stolz gestorben war.
Weiramon öffnete verwirrt den Mund, da er nicht wusste, ob Rand Tear oder Illian oder vielleicht sogar Cairhien meinte, aber dieser scheuchte ihn mit einer harschen, fast zustechenden Bewegung mit dem Drachenszepter davon, welche die grün-weißen Quasten schwingen ließ. Er wünschte halbwegs, er hätte damit gleichzeitig Lews Therin erstechen können. »Ich beabsichtige nicht, den ganzen Tag hier herumzusitzen, Weiramon! Geht zu Euren Männern!«
Kaum eine Stunde später ergriff er die Wahre Quelle und machte sich bereit, ein Wegetor für das Reisen zu gestalten. Er musste gegen die Benommenheit ankämpfen, die ihn in letzter Zeit umfing,
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