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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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›Eroberungen‹ –, aber er ist bei keiner zudringlich geworden, die abgelehnt hat. Er behauptet, in der Kaufmannswache und danach Söldner gewesen zu sein, und jetzt ist er ein Jäger des Horns. Zweifelsohne hat er die dazu nötigen Fähigkeiten. Sie reichen auf jeden Fall dazu aus, dass ich ihn zum Leutnant gemacht habe. Er ist Andoraner, kommt aus dem Westen, irgendwo aus der Nähe von Baerlon, und er behauptet, während der Thronfolge für deine Mutter gekämpft zu haben, obwohl er damals kaum älter als ein Junge gewesen sein kann. Zumindest kennt er die richtigen Antworten, ich habe das überprüft, also war er vielleicht wirklich dabei. Söldner lügen über ihre Vergangenheit, ohne darüber nachzudenken.«
    Elayne faltete die Hände und dachte über Doilin Mellar nach. Sie erinnerte sich nur an das Bild eines drahtigen Mannes mit scharf geschnittenem Gesicht, der einen ihrer Angreifer würgte, während sie um den vergifteten Dolch kämpften. Ein Mann, der über genügend soldatische Fähigkeiten verfügte, dass Birgitte ihn zum Offizier ernannt hatte. Sie bemühte sich, dass zumindest so viele Offiziere wie möglich Andoraner waren. Eine Rettung in letzter Sekunde, ein Mann gegen drei, und ein wie einen Speer quer durch den Raum geschleudertes Schwert; es klang wirklich wie die Geschichte eines Spielmannes. »Er verdient eine angemessene Belohnung. Eine Beförderung zum Hauptmann und das Kommando über meine Leibwache, Birgitte. Caseille kann seine Stellvertreterin sein.«
    »Bist du verrückt geworden?«, rief Nynaeve aus, aber Elayne brachte sie mit einer Geste zum Schweigen.
    »Ich werde mich viel sicherer fühlen, wenn ich weiß, dass er da ist, Nynaeve. Mich wird er nicht versuchen zu zwicken, nicht, wenn Caseille und zwanzig von ihrer Sorte um ihn herum sind. Mit seinem Ruf werden sie ihn wie Falken beobachten. Du sagtest doch zwanzig, Birgitte? Ich werde dich beim Wort nehmen.«
    »Zwanzig«, sagte Birgitte abwesend. »In etwa.« Aber an dem Blick, den sie auf Elayne richtete, war nichts Abwesendes. Sie beugte sich konzentriert vor, die Hände auf die Knie gelegt. »Ich schätze, du weißt, was du da tust.« Gut, wenigstens dieses eine Mal würde sie sich wie eine Behüterin benehmen, statt zu streiten. »Der Gardeleutnant Mellar wird Gardehauptmann Mellar, weil er das Leben der Tochter-Erbin gerettet hat. Das wird ihn noch großspuriger dahergehen lassen. Es sei denn, du hältst es für besser, die ganze Sache geheim zu halten.«
    Elayne schüttelte den Kopf. »O nein, keineswegs. Soll es die ganze Stadt wissen. Jemand hat versucht, mich zu ermorden, und Leutnant – Hauptmann – Mellar hat mir das Leben gerettet. Aber das mit dem Gift behalten wir für uns. Nur für den Fall, dass sich jemand verspricht.«
    Nynaeve räusperte sich und sah sie von der Seite an. »Eines Tages wirst du zu clever sein, Elayne. So clever, dass du selbst darüberstolperst.«
    »Sie ist clever, Nynaeve al’Meara.« Aviendha erhob sich anmutig auf die Füße, richtete die schweren Röcke und tätschelte dann das Gürtelmesser mit dem Horngriff. Es war nicht so groß wie die Klinge, die sie als Tochter des Speers getragen hatte, aber immer noch eine hervorragende Waffe. »Und sie hat mich, um ihr den Rücken zu decken. Ich habe jetzt die Erlaubnis, bei ihr zu bleiben.«
    Nynaeve öffnete wütend den Mund. Und, welch ein Wunder, sie schloss ihn wieder, riss sich deutlich sichtbar zusammen und glättete die Röcke und ihre Züge. »Was starrt ihr mich alle so an?«, murmelte sie. »Wenn Elayne diesen Kerl so nahe bei sich haben will, dass er sie zwicken kann, wenn ihm danach ist, was geht es mich an?« Birgitte blieb der Mund offen stehen, und Elayne fragte sich, ob Aviendha ersticken würde. Auf jeden Fall quollen ihre Augen hervor.
    Der leise Klang des Gongs oben im höchsten Turm des Palasts schlug die Stunde und ließ sie zusammenzucken. Es war später, als sie gedacht hatte. »Nynaeve, vermutlich wartet Egwene bereits auf uns.« Ihre Kleider waren nicht in Sicht. »Wo ist meine Tasche? Da ist mein Ring drin.« Ihr Großer Schlangenring saß auf ihrem Finger, aber den meinte sie nicht.
    »Ich werde mich allein mit Egwene treffen«, sagte Nynaeve entschieden. »Du bist nicht in der richtigen Verfassung, um Tel’aran’rhiod zu betreten. Davon abgesehen hast du den ganzen Nachmittag verschlafen. Jede Wette, dass du in nächster Zeit nicht wieder einschlafen kannst. Und ich weiß, dass du kein Glück darin hattest, dich

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