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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann hin.«
    »Ja, das hätte ich auch gesagt.«
    »Aber Sie wissen es besser?«
    »Ich denke schon.«
    Nach dieser Antwort verlor Maxine Wells ihre Sicherheit. »Bitte, das müssen Sie mir näher erklären. Sie können das nicht einfach so dahergesagt haben.«
    »Das habe ich auch nicht. Mal eine Frage zuvor. Sie kennen sich hier in der Gegend aus?«
    »Das will ich hoffen.«
    Ich sprach über den Wald, über die Verfolgung der Ratte und kam auch auf den Bach zu reden.
    »Ja, den kenne ich. Er wird nur Creek genannt.«
    »Eben, und da hockten die Ratten.«
    Ich redete weiter, und der Mund der Frau wollte sich kaum schließen. Die Augen waren groß geworden, und sie schlug die Hand vor den Mund, als ich von der nackten Frau sprach, die am anderen Ufer zwischen den Ratten gewartet hatte.
    »Haben Sie... haben Sie sich nicht getäuscht?«, flüsterte sie nach einer Weile.
    »Nein, so etwas kann man sich nicht einbilden. Diese Fantasie habe ich nicht.«
    Maxine Wells senkte den Kopf. Sie wischte mit der rechten flachen Hand über die Tischplatte hinweg, als wollte sie das Holz von irgendwelchem Schmutz säubern. Ich hörte sie sprechen, aber die Stimme war einfach zu leise, sodass ich nichts verstand.
    Schließlich hob sie den Kopf und sah mir direkt in die Augen. »John, ich glaube Ihnen. Ich glaube Ihnen das mit der Frau. Obwohl ich selbst es kaum glauben kann.«
    »Eine nackte Frau mit braunen Haaren, die die Ratten liebte. Sie gehorchten ihr sogar.« Dann erzählte ich, dass auch Ratten in meinem Fahrzeug gesessen hatten.
    »Sie... Sie... stehen auf der Liste«, erklärte sie mit leiser Stimme. »Verdammt noch mal, Sie stehen auf der Liste. Sie sind als nächstes Opfer auserkoren worden. Sie müssen weg. So schnell wie möglich. Gegen diese Brut kommen Sie nicht an.«
    »Langsam«, sagte ich, »das ist nicht so einfach. Wegen der Ratten bin ich schließlich gekommen.«
    »Ich weiß. Aber auch für Sie gibt es Grenzen. Was bringt es Ihnen, wenn Sie plötzlich tot und als Skelett im Wald liegen und die Reihe der Opfer noch mehr vervollständigen?«
    »Gut, akzeptiert und abgehakt. Aber was ist mit Ihnen, Max? Müssen Sie keine Angst vor den Tieren haben? Oder verlassen Sie sich darauf, dass die Ratten nur Männer töten?«
    »Bisher haben sie das.«
    »Was nicht die Regel bleiben muss.«
    Sie räusperte sich und schluckte. »Wenn ich das so sehe, John, dann kann ich von Ihnen nicht erwarten, dass Sie sich zurückziehen. Sie haben sich auf den Fall eingeschossen und werden bleiben.«
    »So ist es.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Meine Güte, wie kann man nur so stur sein.« Mit einem Ruck stand sie auf.
    Ich dachte zuerst, dass sie die Hütte verlassen wollte, aber sie blieb neben dem Fenster an der Tür stehen und schaute nach draußen. Ich blickte derweil auf ihren Rücken. Sie hatte die Jacke nicht ausgezogen, sodass ich plötzlich sah, wie nicht nur der Körper zuckte, sondern auch der Stoff, als sie mit einem heftigen Zucken die Schultern angehoben hatte.
    »Was ist denn?«
    »John!«, sprach sie in meine Antwort hin. »Kommen Sie, John, kommen Sie schnell.«
    Ich sprang auf. Nach wenigen Sekunden hatte ich sie erreicht.
    Ich blieb so dicht neben der Ärztin stehen, dass ich den Duft ihrer Haare einatmen konnte.
    »Schauen Sie zu Ihrem Wagen hin!«
    Es war dunkler geworden, aber es war noch nicht finster. Man konnte von einem Zwielicht sprechen, das sich ausgebreitet und eine Schattenwelt erschaffen hatte.
    Am Range Rover bewegte sich etwas. An zwei verschiedenen Seiten. Vorne und hinten.
    Genau an den Reifen!
    Ich wusste, was passiert war, und für mich gab es kein Halten mehr. Wuchtig rammte ich die Tür auf. Ich stürmte hinaus, hörte hinter mir Maxine’s Ruf, um den ich mich nicht kümmerte, und rannte auf den Wagen zu.
    Wie gesagt, unten und an den Reifen!
    Die Bande der Ratten huschte weg, als ich das Haus verlassen hatte. Sternförmig rannten sie auseinander und waren im Nu in der bodennahen Dunkelheit verschwunden.
    Ich stand am Wagen und hielt den Blick gesenkt.
    Die Reifen gab es noch, aber sie waren nur noch Fetzen.
    Die Ratten hatten sie sich als Beute ausgesucht. Auf der anderen Seite entdeckte ich das gleiche Phänomen, und als ich dort zu Boden schaute, kam Maxine auf mich zu.
    Sie schüttelte den Kopf, bevor sie mit gepresster Stimme flüsterte: »Jetzt haben sie uns die Fluchtmöglichkeit genommen, John...«
    Da hatte sie Recht. Nur ging ich nicht sofort darauf ein und atmete tief die

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