Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
aber ich begreife immer noch nicht, was hinter diesen toten, leeren Augen vorgeht. Er ist überzeugt, dass er nur seinen eigenen Vorteil sieht, und doch denkt er dabei auf seine verdrehte Art immer an das Reich. Er folgt einer eigenen Logik, aber mir ist nicht bekannt, dass er einmal sein Wort gebrochen hätte. Er will sein Amt wieder und Buße tun. Ich habe ihm die Gelegenheit gegeben, beides zu verbinden. Es wird ihm schwerfallen, Befehle von Bauern entgegenzunehmen, aber er wird es tun und jeden seiner Mitverschwörer zurechtstutzen, der es ablehnt. Ein seltsamer Kauz, dieser Vivian, aber immer loyal gegenüber dem Reich und seinen Bedürfnissen.“
    „Keine Sorge“, sagte Harald. „Vivian ist eiskalt, aber er kennt seine Verpflichtungen. Er wird uns kein zweites Mal verraten.“
    „Hmmm.“ König John zupfte sich nachdenklich am Bart. „Damit hätten wir zwei Probleme gelöst. Leider wissen wir immer noch nicht, wo sich Curtana befindet.“
    Julia sah ihn nachdenklich an. „Ich dachte, die Landgrafen hätten es.“
    „Augenscheinlich nicht. Ich habe meinen Wachmannschaften befohlen, die Zimmer der Verräter zu durchsuchen, aber ich glaube nicht, dass sie etwas finden. Blays schwor, dass er es nicht an sich genommen habe, und allmählich glaube ich ihm.“
    „Guillam oder Bedivere könnten es gehabt haben.“
    „Nicht ohne Blays’ Kenntnis.“
    „Ich bin geneigt, dir zuzustimmen.“ Harald starrte frustriert in seinen leeren Becher. „Das bedeutet, dass es in dieser Burg einen Verräter gibt, den wir noch nicht entdeckt haben.“
    „Da hast du recht“, sagte Julia. „Vermutlich derselbe, der die Dämonen in den Südflügel ließ.“
    „Das hatte ich völlig vergessen“, sagte Harald.
    „Ich nicht“, sagte Julia. „Ich habe immer noch Narben, die mich daran erinnern.“
    „Darüber können wir uns morgen Sorgen machen.“ Der König gab sich keine Mühe, sein Gähnen zu unterdrücken. „Alles in allem war es, glaube ich, ein erfolgreicher Tag. Wenn man überlegt, was alles hätte schiefgehen können!“
    „Stimmt“, sagte Harald. „Nicht auszudenken, wie viele Menschen dieser Guillam ermordet hätte, wenn die Armbrustschützen nicht gewesen wären.“
    „Allerdings“, entgegnete König John. „Da hatte ich Glück. Die Landgrafen hatten mich früher am Abend bedroht, aber sofort eingelenkt, als sich die Bauern auf meine Seite stellten. Das machte mich stutzig; was in aller Welt war mit den Bauern los, dass die Landgrafen so schnell aufgaben? Die Lösung war einfach: Meine Wachposten besaßen Schwerter, die Bauern aber Langb ö gen. Also folgte ich einer Eingebung, und das zahlte sich aus.“
    Es entstand ein langes, gedankenvolles Schweigen.
    „Dreihundertachtundvierzig Verräter“, sagte König John schließlich, und jegliche Befriedigung war aus seiner Stimme gewichen. „Dreihundertachtundvierzig. Nicht so viele, wie ich befürchtet, aber doch einige mehr, als ich gehofft hatte.“
    „Nicht deine Schuld“, sagte Harald streng. „Sie haben das Land verraten, nicht du. Außerdem habe ich mich auf der Feier mit den meisten von ihnen unterhalten. Glaub mir, du bist ohne sie besser dran.“
    „Wie konntest du mit solchen Leuten überhaupt mitspielen?“, fragte Julia. „Ein Doppelleben führen, für jeden eine andere L üge … wie hält man so etwas durch? Warum hast du Darius nicht umgehend angezeigt, als er zum ersten Mal mit diesem Ansinnen an dich herantrat?“
    „Das hat er“, warf der König ein. „Ich überredete ihn, weiter den Verräter zu spielen, mich aber auf dem Laufenden zu halten. Die Feier war Haralds Einfall, und dank ihm gingen uns alle Ratten auf einmal in die Falle. Jetzt weiß ich, wem ich trauen kann und wem nicht und dass Harald loyal ist.“
    Harald hob lässig die Brauen. „Gab es daran je Zweifel?“
    „Nein“, sagte John liebevoll, „aber es war schön, meine Meinung bestätigt zu sehen.“
    „Wie wird es mit den Baronen weitergehen?“, fragte Julia. „Neue Komplotte und Umsturzversuche?“
    „Das glaube ich nicht“, antwortete der König mit einem grimmigen Lächeln. „Sie wollten herausfinden, ob sie stärker sind als ich – jetzt wissen sie es. Sie werden ihre Landgrafen enteignen, den Aufstand öffentlich verurteilen und mir Gott und die Welt versprechen, solange ich meine Armee nicht abziehe und sie mit den Dämonen allein lasse. Nein, sie werden nicht noch wider den Stachel löcken.“
    „Dann ist alles vorbei“, sagte Julia. „Die

Weitere Kostenlose Bücher