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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Dolch bewaffnete Krieger. Ihre Körper waren in ähnliche Umhänge gehüllt, wie Bas’Akir sie besorgt hatte, und sie bewegten sich mit fließenden, geschmeidigen Bewegungen, als sie an ihren stummen Beobachtern vorbeischritten. Einer von ihnen fuhr jedoch urplötzlich herum und schleuderte seinen Dolch in die Richtung, in der Mia und Darian nebeneinander auf dem steinigen Boden lagen. Gerade noch rechtzeitig konnte Darian einen erschrockenen Schrei unterdrücken, hörte ein leises Quieken und sah dann durch eine Lücke im Gebüsch, wie der eine Dunkelelf seinen blutigen Dolch wieder an sich nahm.
    Die anderen Dunkelelfen lachten und beglückwünschten ihren Gefährten zu seinem guten Wurf, bevor sie weitermarschierten.
    Bas’Akir forderte sie auf, noch eine ganze Weile abzuwarten, dann traten sie zurück auf den Pfad, und Darian erkannte, dass der Dunkelelfenkrieger einen kleinen Tiefengnom erdolcht hatte, der nun mit gebrochenen Augen auf dem Weg lag.
    »Sie dienen als Trainingsobjekte«, erklärte Bas’Akir, als er Darians angeekelten Blick bemerkte.
    »Ich wusste doch, dass dieses Volk widerwärtig ist«, zischte Mia.
    »Natürlich, ihr tötet selbstverständlich keine Tiere«, schnappte Bas’Akir.
    »Es sind keine Tiere, es sind Tiefengnome.«
    »Viele der niederen Familien essen sie.« Bas’Akirs dunkle Augen funkelten zornig.
    »Der Kerl hat ihn einfach achtlos liegen gelassen.« Wütend deutete Mia auf den toten Tiefengnom.
    Wenngleich Darian bisher keine großen Sympathien für diese Wesen gehegt hatte, stimmte er seiner Gefährtin zu. Das kleine, pelzige Wesen tat ihm plötzlich leid, und er konnte es einfach nicht nachvollziehen, irgendein Geschöpf nur um des Tötens willen umzubringen.
    »Jemand wird ihn finden und essen, ob es nun ein Dunkelelf ist oder ein Dahman. Ein Wesen wurde getötet, ein anderes wird dafür am Leben bleiben.« Fast schon herausfordernd sah er Mia an, wandte sich dann aber ab. »Und jetzt kommt, wir sollten heute ein gutes Stück des Weges hinter uns bringen.«
    Schweigend führte Bas’Akir seine Gefährten durch den nun beinahe taghell erleuchteten Wald. Hier und da erspähten sie Hütten zwischen den Stämmen, die man häufig erst auf den zweiten Blick erkannte, da sie wohl aus dem gleichen silbrigen Holz erbaut worden waren wie die Bäume dieses Waldes. Bald stieg der Boden wieder an, und sie liefen am Rande einer Schlucht entlang, in deren Tiefe sich ein breiter, träger Fluss in unzähligen Windungen seinen Weg bahnte und die lastende Stille durch sein leises Rauschen verdrängte. Ein Pfad, auf dem zwei Pferde nebeneinander Platz gefunden hätten, führte weiter in die Höhe. Häufig tauchten zu ihrer Linken düstere Gänge auf, und Bas’Akir blieb jedes Mal lauschend vor den nachtschwarzen Öffnungen stehen, bevor er rasch weiterging. Er gab keine Antwort, als er gefragt wurde, wieso er so übertrieben vorsichtig war , sondern ermahnte stattdessen seine menschlichen Begleiter, leise zu sein.
    Der Aufstieg war anstrengend, und Bas’Akir drängte sie, sich zu beeilen. Die phosphoreszierenden Moose an den Wänden und auch die Steine in den Tiefen begannen bereits wieder zu verblassen, und die Schatten in den Höhen wurden länger.
    »Schneller!« Bas’Akir rannte weiter bergauf und seine erschöpften Gefährten folgten. In der Ferne konnte man ein steinernes Tor erkennen, welches fahl beleuchtet wurde. Der Dunkelelf deutete jedoch einen geröllübersäten Abhang hinauf. »Wir können nicht durch das Tor, wir müssen dort hinaufklettern.«
    Stöhnend machten sich Darian, Mia und Atorian an den mühsamen Aufstieg. Die scharfen Felsen schnitten in ihre Haut, und sie waren beim Klettern auch nicht halb so geschickt wie Bas’Akir. Außerdem mussten sie vorsichtig sein, nicht aus Versehen in das Nest eines Dahmans zu greifen, denn die spinnenartigen Tiere tummelten sich zuhauf zwischen dem Moos.
    Endlich hatten sie den oberen Rand des Abhangs erreicht und fanden sich auf einem von mannshohen Felsen durchsetzten Plateau wieder. Über ihnen erhob sich die hohe Kuppel einer Grotte, und zu ihrer Rechten befand sich eine Mauer, die nicht natürlichen Ursprungs zu sein schien, denn dafür waren die Steine viel zu ebenmäßig aufgeschichtet worden. Gedämpfte Schreie, die aus der Tiefe ertönten, ließen Darian neugierig näher treten, bevor Bas’Akir ihn aufhalten konnte. Tief unter sich, es mochten mehr als hundert Fuß sein, spielte sich auf einer ebenen Fläche in einem

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