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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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setzte sich wieder auf den Boden. »Als ob du dich um andere Menschen kümmern würdest, wenn es nicht zu deinem Vorteil ist.«
    Bas’Akir grinste nur, stand dann auf und verschwand im Gebüsch, um eine Quelle zu suchen und die Wasserbeutel aufzufüllen.
    So sehr es Darian ärgerte, er dachte noch eine ganze Weile über Bas’Akirs Worte nach und konnte nicht einschlafen. Als er schließlich einige Zeit später sah, wie Atorian und Mia Seite an Seite zurück zum Lagerplatz kamen und gemeinsam über irgendetwas lachten, durchzuckte ihn unwillkürlich ein Stich der Eifersucht. Sein Bruder und Mia waren etwa gleich alt, Atorian war der Erfahrenere von ihnen, der bessere Schwertkämpfer und verfügte über eine natürliche Autorität, die ihm selbst fehlte. Er passte eigentlich viel besser zu Mia. Schlaflos wälzte Darian sich herum und versuchte, sich von der bösen kleinen Stimme in seinem Hinterkopf nicht verrückt machen zu lassen.
    Mia und ich haben ein Kind zusammen, sagte er sich, das wird uns für immer verbinden. Bisher hat Mia mir keinen Grund gegeben, an ihrer Treue zu zweifeln.
    Als Mia sich leise hinter ihn legte, sanft über seinen Kopf strich und flüsterte: »Träum schön von unserer kleinen Tochter«, beruhigte er sich ein wenig und fiel schließlich doch noch in einen leichten Schlummer.
    Windböen fegten über die Burg von Northcliff hinweg, und Samukal fragte sich, warum Atene gerade bei solch einem schauderhaften Wetter abreisen musste. Er war sich ziemlich sicher, dass sie früher oder später wieder auftauchen würde, doch vorerst würden die Nächte in seinem Gemach nun kalt und einsam werden. Außerdem ärgerte es ihn, nicht zu wissen, wohin sie reiste und was sie vorhatte. Zur Ablenkung konzentrierte er sich auf die Ausbildung seiner Propheten. Sie machten gute Fortschritte, hatten nun schon für kurze Zeit die Kraft, einen der Dämonen zu beherrschen, und er war zuversichtlich, dass sie bis zum Beginn des Frühlings die nötige Ausdauer entwickeln würden.
    Beinahe hatte Samukal schon die Hoffnung aufgegeben, dass sein Lehrmeister und Verbündeter überhaupt noch zu ihm kommen würde, doch an diesem stürmischen Tag, an dem hohe Wellen gegen die Klippen peitschten, spürte er eine starke magische Präsenz, als er sein Arbeitszimmer betrat. Einen Wimpernschlag, bevor er seinen Besucher bemerkte, begannen die Adern an seinen Schläfen ganz unvermittelt zu pulsieren, und er hatte das Gefühl, seine Gedärme würden sich umeinander krampfen.
    »Du ließt mich rufen. Gibt es Schwierigkeiten mit den Dämonen?«, kam eine dunkle Stimme aus den Tiefen der Kapuze hervor. Durch Größe beeindruckte diese Gestalt in dem nachtblauen Umhang nicht, sondern eher durch ihre finstere Aura. Schon seit einiger Zeit fragte sich Samukal, warum sich sein Meister so konsequent verhüllte. Früher hatte er das nicht getan, aber seitdem Samukal aus der anderen Welt zurück war, hatte er ihn noch nie ohne die Kapuze gesehen. Vielleicht litt er an einer entstellenden Krankheit?
    Schlagartig erinnerte sich Samukal an die Frage und verwarf seine Gedanken eiligst. »Nein, nein, das ist es nicht«, versicherte er. »Die Dämonen entwickeln sich gut, ich konnte Schüler ausbilden, die sie zu beherrschen lernen. Es ist nur …« Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. »Die Weltennebel am Stein von Alahant sind schon lange nicht mehr aufgezogen, und ich wollte einige weitere Diener beschwören.«
    »Folge mir, ich habe ein zweites Portal entdeckt«, verkündete Samukals Lehrmeister und schritt auf den Geheimgang zu.
    »Wartet, ich muss noch meinen Umhang holen.« Rasch griff Samukal nach dem Kleidungsstück. »Sollten wir nicht lieber Pferde oder eine Kutsche nehmen?«
    »Ich bevorzuge es, auf geheimen Pfaden zu reisen.«
    Gehorsam folgte Samukal der dunkel gewandeten Gestalt. Sie wanderten durch die Geheimgänge unterhalb der Burg von Northcliff, kamen in der Abenddämmerung kurz an die Oberfläche und verschwanden dann bald wieder in einem weiteren Gang durch einen Hügel weit östlich von Northcliff. Samukal hatte gar nicht gewusst, dass es hier einen Zugang zu unterirdischen Tunneln gab – vermutlich ein alter Zwergengang. Stumm und gespensterhaft bahnte sich Samukals Verbündeter seinen Weg durch die Finsternis, von der er kaum zu unterscheiden war. Samukal hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als sie durch eine Felsöffnung ins Freie traten. Sie befanden sich in einem Talkessel, in dessen

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