Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
sprechen. Ich kenne leider seinen Namen nicht.«
    Stumm lauschten sie weiterhin dem fremdartigen Gesang, der noch immer leise, aber kraftvoll aus der Kehle des Dunkelelfenzauberers ertönte.
    Alle waren so gefangen von der Szene, die sich abspielte, dass niemand den kleinen Dunkelelfenjungen mit den langen Silberhaaren bemerkte, der direkt neben Atorian stand. Mehr aus Langeweile ließ der Kleine seinen Blick über die Menge schweifen und spähte von unten in die Kapuze der großen, ungewohnt kräftigen Gestalt. Was er sah, ließ ihn die Stirn runzeln.
    »Tak’Adon«, raunte er aufgeregt seinem älteren, neben ihm stehenden Bruder zu, »hast du jemals einen Troll gesehen? Haben sie helle Haut und kurze Haare im Gesicht?«
    Der silberhaarige junge Krieger warf seinem kleinen Bruder einen mahnenden Blick zu. »Das mag sein, aber du darfst die Ehrung der Toten nicht stören!«
    »Aber ich glaube, neben mir steht ein Troll«, wisperte der Junge, woraufhin die Hand seines Bruders zum Schwert fuhr. Geschmeidig wie eine Katze glitt Tak’Adon neben Atorian und bevor dieser auch nur begriff, was gerade geschah, hatte er schon eine messerscharfe Klinge an seiner Kehle.
    »Ich bin Tak’Adon. Nenne deinen Namen und enthülle dein Gesicht«, befahl der Dunkelelf in seiner eigenen Sprache, welche Atorian natürlich nicht verstand.
    Neugierige Blicke wandten sich den beiden zu. Sowohl Mia als auch Darian hatten zu den Waffen gegriffen, aber Bas’Akir trat mit einem hektischen Kopfschütteln zwischen den ratlosen Atorian und den Dunkelelfen mit dem Schwert.
    Langsam ließ Bas’Akir seine Kapuze zurückgleiten. »Er ist mein Gefährte, ich spreche für ihn.«
    Tak’Adons Gesichtszüge entspannten sich um eine kaum wahrnehmbare Nuance, dennoch senkte er seine Waffe nicht. »Er ist von sonderbarer Gestalt, und ich will sein Gesicht sehen.«
    »Da ich für ihn spreche, ist das nicht nötig«, beharrte Bas’Akir.
    Nun erschien ein zorniges Flackern in Tak’Adons dunklen Augen. »Du wagst es, die Stimme zu erheben, ohne deinen Namen zu nennen?«
    Bas’Akirs narbiges Gesicht spannte sich zum Zerreißen. »Ich bin Bas’Akir.«
    Für einige Herzschläge entstand Stille, während weiter entfernt die Trauerzeremonie fortgeführt wurde. Dennoch hatten die sich in der Nähe befindenden Dunkelelfen bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Eine Vielzahl an dunklen Gesichtern wandte sich zu ihnen um. Hände fuhren zu messerscharfen Klingen, und eine beinahe greifbare Aufregung lag in der Luft.
    »Mia, was sollen wir tun?«, wisperte Darian angespannt.
    Seine Gefährtin, das Gesicht in den Tiefen ihrer Kapuze verborgen, hatte die Hand an ihrer Waffe liegen. »Vielleicht sollten wir versuchen zu fliehen.«
    »Wir können Atorian doch nicht im Stich lassen.«
    »Aber gegen so viele Gegner können wir unmöglich bestehen.« Trotz ihrer Worte blieb Mia, wo sie war, und beobachtete die Szene gespannt.
    »Bas’Akir«, Tak’Adons Worte durchschnitten Dolchen gleich die Luft, »der Spross einer in Unehre gefallenen Blutlinie will für jemanden sprechen.«
    Nun überschlugen sich die Ereignisse. Blitzschnell zuckte Tak’Adons Arm zurück, und Atorian, dem Schweiß die Schläfe hinablief, konnte sich im letzten Augenblick ducken, bevor ihm der Kopf von den Schultern getrennt wurde. Beinahe gleichzeitig schrien Mia und Darian auf und warfen sich, die Klingen in der Hand, nach vorne.
    Zornige, hasserfüllte Dunkelelfengesichter starrten ihnen entgegen, scharfe Klingen zielten auf ihre Kehlen. Selbst die Trauerzeremonie kam zum Stocken, als der Tumult auffiel.
    Rücken an Rücken, die Gesichter noch immer verhüllt, standen die Gefährten umzingelt von wütenden Dunkelelfen. Darian sah sich hektisch um. Seine Hoffnung, das Reich der Dunkelelfen lebend verlassen zu können, versickerte wie Wasser in trockener Erde.
    »Zir’Avan – er wird für uns sprechen!« Laut durchschnitt Bas’Akirs Ruf die Luft.
    Gemurmel erhob sich, eben noch zum Stoß erhobene Schwerter senkten sich, aber Tak’Adon trat dennoch drohend an Bas’Akir heran.
    »Wieso sollte Zir’Avan für einen Geächteten sprechen?«
    »Weil ich ihm seine Tochter bringe.« Ein ängstlicher Unterton, welchen Bas’Akirs Gefährten noch niemals zuvor in seiner Stimme vernommen hatten, begleitete seine Worte.
    Tak’Adons scharf geschnittenes Gesicht, in dem neben dunkelelfischer Arroganz auch noch die Überheblichkeit der Jugend zu sehen war, verzog sich voller Verachtung. »Mit jedem deiner

Weitere Kostenlose Bücher