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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Das wäre eine Möglichkeit“, gab der Große Zauberer zu. „Wahrscheinlich hast du recht.“
    Die Vermutung des verräterischen Mönches beruhigte ihn ein wenig. Er befahl den Heilern, seine Wunden weiter zu behandeln, die ihn mächtig peinigten.
    „Wie geht es mit den Mutationsversuchen voran, mit denen ich dich beauftragt habe?“, fragte er Tránsito.
    „Gut, ausgezeichnet.“
    „Bald werden die Drachenmenschen wirklich werden! Und niemand wird es wagen, sich ihnen entgegenzustellen.“
    „Ich experimentiere auch mit der Magie des Feuers. Es ist die einzige Macht, an die ich glaube. Feuer bedeutet Leben und Zerstörung zugleich. Es ist unser stärkster Verbündeter.“
    „Dann mach es dir zunutze und rotte die Emedianer endlich aus!“, wütete Demónicus. „Bring sie alle um! Brennen sollen sie wie trockenes Holz!“
    Unterwürfig neigte Tránsito den Kopf.
    „Ich tue, was ich kann, Herr“, sagte er. „Ich werde alles versuchen, um Eure Wünsche zu befriedigen.“
    „Ich werde dir eine ganz spezielle Flamme zur Verfügung stellen. Die beste Waffe, die man sich vorstellen kann!“, brüllte der Zauberer. „Du musst es schaffen!“
    „Ich verspreche es Euch!“
    „Mach deinen Bruder fertig, und alle anderen auch!“, befahl Demónicus. „Und bring mir den Leichnam meiner Tochter!“
    ***
    K ÖNIG F RÓMODIS S OLDATEN hatten ihr Lager am Fuße eines Hügels aufgeschlagen. Sie wollten Kräfte sammeln und außerdem die Geächteten im Wald von Amórica glauben machen, dass sie keine feindlichen Absichten hegten. Welche Bedrohung konnte schon von fünf Soldaten, einem Diener und einem Schwerverwundeten ausgehen?
    Sie hatten einen Boten zum Schloss geschickt, um Verstärkung anzufordern. Allerdings war Frómodi sich im Klaren darüber, dass seine Ritter ihm nicht freiwillig zu Hilfe eilen würden. Seine Untergebenen hassten ihn, so viel war klar.
    Nachdem sich der frühere Graf Morfidio das Reich von König Benicius mit der Unterstützung der Bauern angeeignet hatte, hatte er ein neues Reich des Schreckens errichtet. Er war sich bewusst, dass die Ritter ihm jetzt, da er sie brauchte, nicht unbedingt treu zur Seite stehen würden.
    „Du musst etwas für mich erledigen, Escorpio“, sagte er zu seinem Spitzel. „Es handelt sich um einen Geheimauftrag.“
    „Stets zu Euren Diensten, Herr“, antwortete der durchtriebene Denunziant. „Sagt mir, was ich tun soll.“
    „Du sollst dich unerkannt in mein Schloss schleichen und zwei oder drei Ritter töten. Und zwar so, dass niemand erfährt, wer dahintersteckt. Sie sollen denken, dass jemand für mich arbeitet undmeine Interessen vertritt. Und dass mein Arm weiter reicht, als sie glauben. Du musst Angst und Schrecken unter meinen Vasallen verbreiten, verstehst du?“
    „Ich bin kein Mörder, Herr.“
    „Wäre es dir lieber, das Opfer zu spielen?“
    „Ich werde tun, was Ihr von mir verlangt.“
    „Gut. Aber handle erst, nachdem der Bote eingetroffen ist und sie meine Bitte abgelehnt haben. Sie müssen begreifen, dass ihre Weigerung ein Fehler ist.“
    „Das heißt, ich warte, bis sie es ablehnen, Verstärkung zu schicken, und schlage dann zu. Richtig?“
    „Genau. Ich wusste, dass du ein kluger Kopf bist“, sagte Frómodi. „Deswegen stehst du ja auch in meinen Diensten. Du wirst es noch weit bringen, Escorpio!“
    „Ich hoffe, Ihr belohnt mich angemessen dafür. Ich habe alles getan, worum Ihr mich gebeten habt, aber bis heute habe ich noch keinen Schimmer Gold gesehen.“
    „Keine Sorge! Wenn alles vorbei ist, mache ich dich zu einem reichen Mann.“
    „Und was wird aus mir, wenn Eure Feinde Euch zufällig das Lebenslicht auspusten?“
    „Glaubst du etwa, irgendjemand könnte mich töten?“
    „Dieser Alchemist hätte Euch um ein Haar in der Mitte durchgehauen, Herr. Zum Glück hat er Euch nur den Arm abgeschlagen … Ich hätte nur gern so etwas wie einen Vorschuss, für alle Fälle.“
    „Wenn du zurück bist, kriegst du einen Teil von dem, was ich dir versprochen habe.“
    „Ich möchte aber mehr als nur Gold, mein König. Ich möchte den Grafentitel.“
    „Du willst Graf Escorpio werden? Na schön. Sobald ich meinen Arm wieder gebrauchen kann und in meinem Schloss auf meinem Thron sitze, werde ich dich zum Grafen ernennen, das verspreche ich dir!“
    „So einen Titel zu führen kostet viel Geld …“
    „Ich werde dir meine Burg überlassen. Die Burg meines Vaters, die mir dieser verfluchte Benicius abgenommen hat!“
    „Aber Eure

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