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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Vor allem jetzt, mit dem neuen Verwalter.“
    „Klar, du musst dich nach den Wünschen der Besatzer richten …“
    „Hör mal, Kleiner, wie redest du mit mir?“, erwidert sie leicht gekränkt. „Ich bin die Sicherheitsbeauftragte und habe nicht zu entscheiden, was richtig und was falsch für die Stiftung ist. Jetzt ist Señor Stromber der Verwalter, und ich muss mich nach seinen Anordnungen richten, klar?“
    „Entschuldige, Adela, du hast ja recht.“
    „Gut, vergiss das nicht“, ermahnt sie mich. „Übrigens, Inspektor Demetrio hat mich angerufen. Das ist der, der dich nach dem Einbruch verhört hat. Du sollst aufs Präsidium kommen, um deine Aussage zu machen.“
    „Schon wieder? Ich hab denen doch bereits alles erzählt.“
    „Sie werden keine Ruhe geben, bevor sie sich nicht sicher sind, dass du ihnen die ganze Wahrheit gesagt hast. Die meinen, du verschweigst ihnen was.“
    „Da täuschen sie sich“, entgegne ich.
    „Also, morgen wirst du Gelegenheit haben, es ihnen zu beweisen. Du hast eine offizielle Vorladung erhalten. Soll ich dich begleiten?“
    „Ja, da wäre ich dir sehr dankbar. Ich würde mich sicherer fühlen.“
    „Morgen Nachmittag hole ich dich von der Schule ab, und wir gehen gemeinsam hin. Überleg dir gut, was du sagen wirst. Du darfst nicht herumdrucksen, sonst glauben sie, du lügst sie an.“
    „Danke für den Tipp. Übrigens, weiß mein Vater von der Vorladung?“
    „Wenn du ihm nicht davon erzählst …“
    „Ich glaube, das ist nicht nötig. Es handelt sich schließlich nur um eine Aussage. Wir dürfen ihn nicht noch zusätzlich beunruhigen.“
    In meinem Zimmer denke ich über Adelas Worte nach. Mir wird bewusst, dass sie fast dasselbe gesagt hat wie ich heute Abend zu Mama: dass meiner Ansicht nach etwas in Papas Geschichte fehlt. Sieht so aus, als hätten die Polizei und ich dasselbe Gefühl.
    In diesem Leben fährst du anscheinend am besten, wenn du präzise antwortest und nicht herumdruckst, wenn du etwas gefragt wirst. Sonst glauben die Leute, dass du lügst.

VII
    D IE W ÄRME DES P ERGAMENTS
    L ANGSAM GINGEN A RTURO und Arquimaes die Treppe zu der Grotte von Ambrosia hinunter. Nachdem sie die schwarze Felsenhöhle betreten hatten, blieben sie eine Weile an dem kristallklaren See stehen, bevor sie sich Alexias Sarg näherten.
    „Hier ist sie sicher“, sagte der Weise. „Niemand wird sie finden.“
    „Ich werde sie beschützen, so lange es nötig ist“, versprach Arturo. „Niemand soll sie von hier fortholen, auch nicht ihr Vater.“
    „Wenn du so weitermachst, wirst du noch den Verstand verlieren“, warnte ihn sein Meister. „Gut, dass deine Qualen bald ein Ende haben werden. Alexia wird zu dir zurückkehren.“
    „Das ist mein sehnlichster Wunsch, Meister. Entweder sie kommt zu mir, oder ich gehe zu ihr. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“
    „Aber du musst mithelfen, Arturo! Es ist nicht leicht, einen Toten zum Leben zu erwecken. Und man muss einen hohen Preis dafür bezahlen.“
    „Was soll ich tun, Meister?“, fragte der Junge.
    „Du musst mich in die Höhle des Großen Drachen begleiten. Er wird es dir sagen.“
    „In die Höhle des Großen Drachen? Ihr habt mir nie davon erzählt. Wo befindet sie sich?“
    „Das ist ein Geheimnis, das nicht einmal du kennen darfst. Es ist das bestgehütete Geheimnis der Welt! Arquitamius, mein Meister, hat es mir anvertraut und mir das Versprechen abgenommen, es niemandem zu verraten.“
    „So gut gehütet wie das, was hier in diesem Sarg ist?“, fragte Arturo und dachte dabei an die hölzerne Schatulle, die das Lebenswerk des Weisen enthielt.
    „Du sagst es.“
    „Wann begeben wir uns zu dieser Höhle, Meister?“
    „Sobald du dazu bereit bist. Wenn der Augenblick gekommen ist, wirst du es erfahren. Es wird nicht mehr lange dauern. Hab ein wenig Geduld.“
    Arturo schwieg. Er wusste, dass Arquimaes ihm Bescheid geben würde, wenn er es für angebracht hielt, und das genügte ihm. Er kniete vor Alexias Sarg nieder und legte eine Hand auf den Deckel. Da spürte er etwas sehr Seltsames. Eine intensive Wärme legte sich ihm auf die Brust. Er ahnte, dass sie von dem Pergament ausging, das er unter Alexias Händen versteckt hatte, in der Hoffnung, es möge ein Wunder bewirken.
    „Ich werde Geduld haben, Meister“, sagte er. „Ich werde warten.“
    Arquimaes legte seinem Schüler eine Hand auf die Schulter und spürte die Wärme des Pergaments, die den Jungen durchflutete. Da wusste er, dass Arturo

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