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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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einmal Benicius gehört. Forester hat sie ihm gestohlen, und du hast sie ihm abgenommen, um sie mir zu bringen, dem eigentlichen Besitzer. Ich danke dir.“
    „Was machen wir mit ihm?“, fragte ein Offizier.
    „Werft ihn den Schweinen zum Fraß vor!“, befahl der König verächtlich. „Die mögen so was.“
    „Nein!“, flehte Asedius. „Bitte, lasst mich frei!“
    „Das hättest du dir früher überlegen sollen, mein Lieber“, entgegnete Frómodi ungerührt. „Wenn ich dich am Leben lasse, denken alle, es sei leicht, mich zu bestehlen. Besser, die Schweine fressen dichauf … Außerdem … Wer weiß, ob eins der Tiere nicht unser lieber Benicius ist? Kannst du dir vorstellen, welche Freude du ihm bereiten würdest? Vor ein paar Tagen habe ich ihnen meinen Arm überlassen, jetzt bist du dran … Schafft ihn raus!“
    Zwei Soldaten schleppten Asedius hinaus.
    „Kettet die Geisel an die Wand!“, befahl der König. „Ich will, dass sie rund um die Uhr bewacht wird! Wenn sie entkommt, werden die Verantwortlichen Asedius’ Schicksal teilen.“
    Die Soldaten legten Amarofet Fußeisen an und ketteten sie an die dicke Mauer.
    „Lass mich frei, Frómodi!“, schrie das Mädchen. „Oder du kriegst Arturo Adragóns Zorn zu spüren!“
    „Ich lache über den Zorn des Blinden“, erwiderte der König. „Ich werde dich zu deinem Vater zurückbringen und eine hübsche Belohnung kassieren. Mach also keine Dummheiten, wenn du heil bei ihm ankommen willst!“
    Frómodi ging hinaus und vergewisserte sich, dass die Tür zum Keller fest verschlossen war. Dann stieg er hinauf in den Schankraum, verlangte einen großen Krug Wein und trank, bis er besinnungslos umfiel. Er hatte nicht bemerkt, dass Górgula die ganze Zeit über nicht aufgehört hatte, die Goldkrone anzustarren.
    ***
    „ V ERSUCHEN WIR, DURCH die Hintertür ins Haus einzudringen“, schlug Crispín vor. „Sie wird nur von wenigen Männern bewacht. Sie konzentrieren sich auf die Vorderseite, die an der Straße liegt. Dort wimmelt es nur so von Soldaten.“
    „Brennt Licht?“, erkundigte sich Arturo.
    „Nur in der Küche. Dort wird anscheinend noch gearbeitet. Ansonsten ist es dunkel. Alles schläft.“
    „Wo mögen sie Amarofet wohl eingesperrt haben?“
    „Wahrscheinlich im Haupthaus“, vermutete der schlaue Crispín. „Und zwar an dem Ort, der am sichersten ist: im Keller!“
    „Wenn wir leise und geschickt vorgehen, können wir sie da rausholen“, sagte Arturo. „Also los!“
    Die beiden Freunde schlichen sich auf Feindesgebiet. Der Knappe hätte die Wachsoldaten leicht mit seinen Pfeilen erledigen können; aber sie zogen es vor, ihnen aus dem Weg zu gehen, um keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie hatten ein klares Ziel vor Augen und dachten nicht daran, auch nur um Haaresbreite davon abzuweichen.
    Sie krochen wie Schlangen durch den Schmutz, wobei die Dunkelheit sie verschluckte, und gelangten so zu den Stallungen.
    „Von hier aus kann man die Hintertür der Schänke sehen“, flüsterte Crispín. „Ich bin sicher, dass wir sie erreichen, ohne entdeckt zu werden. Wenn wir das geschafft haben, gehen wir runter in den Weinkeller. Ich kenne mich da drin aus.“
    „Der wird aber doch bewacht!“, wandte Arturo ein.
    „Damit werden wir schon fertig.“
    Als die beiden Wachposten zwei Köchinnen sahen, die Krüge und Körbe trugen, kam ihnen die Idee, die Situation auszunutzen. Um diese Zeit schliefen alle, niemand würde sich darüber wundern, warum die beiden Frauen so lange wegblieben.
    „Hallo, meine Hübschen“, sagte der Frechere der beiden, „könnt ihr uns ein wenig Wein bringen?“
    Die Männer lehnten ihre Lanzen gegen die Wand, überzeugt davon, dass ihrem Wunsch entsprochen würde.
    „Zeigt mal, was ihr in den Körben habt!“
    Arturos Schwert schoss so schnell aus dem Rock hervor, dass der Soldat es nicht einmal sah. Der andere erhielt einen präzisen Messerstich in die Hals, und als er schreien wollte, hielt Crispín ihm mit der linken Hand den Mund zu.
    „Es war gar nicht nötig, Adragón um Hilfe zu bitten“, sagte Arturo. „Sie hätten sich einen anderen Beruf aussuchen sollen! Soldat zu sein verlangt gewisse Tugenden, die diese beiden nicht besaßen.“
    „Sie kannten nur die nackte Gewalt“, pflichtete ihm Crispín bei.
    Leise öffneten sie die Tür und betraten das Gasthaus. Die Dunkelheit kam ihnen sehr zustatten.
    Unbemerkt gelangten sie zu der Treppe, die in den Weinkeller hinunterführte.
    Die beiden

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