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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Soldaten, die die Kellertür bewachten, dachten, die Frauen brächten ihnen etwas zu essen, auch wenn es dafür schon ziemlich spät war.
    „Stellt die Körbe auf den Boden“, befahl der eine von ihnen. „Und dann verschwindet wieder!“
    Crispín und Arturo bückten sich, um den Befehl auszuführen. Doch bevor sie sich wieder aufrichteten, flog das alchemistische Schwert auf die Wachposten zu und tötete sie auf der Stelle.
    „Wie sollen wir all die Ketten und Riegel aufkriegen, mit denen die Tür gesichert ist?“, überlegte Crispín. „Die Schlüssel hat bestimmt Frómodi.“
    „Adragón!“, flüsterte Arturo. „Ich brauche dich!“
    Der Drache löste sich von seiner Stirn, packte die Ketten und Riegel und drehte sie so lange, bis sie knirschten. Wenig später stand die Tür sperrangelweit offen.
    „Was wollt ihr von mir?“, schrie Amarofet, als sie die beiden Frauen hereinkommen sah. „Haut ab, sonst …“
    „Schschttt!“, zischte Arturo. „Nicht so laut!“
    „Wenn du hier so rumschreist, wird man uns noch entdecken“, warnte Crispín.
    „Warte, ich befreie dich von deinen Ketten“, sagte Arturo und hob sein Schwert. „Beweg dich nicht.“
    Jetzt wusste Amarofet, dass sie sich geirrt hatte.
    Sie wartete geduldig darauf, dass das Schwert seine Arbeit erledigte.
    Mit einem gezielten Hieb schlug Arturo die Ketten durch. Als Amarofet wieder frei war, warf sie sich ihm in die Arme.
    „Ich wusste, dass ihr kommt!“, flüsterte sie. „Ich war mir sicher, dass ihr mich nicht im Stich lassen würdet!“
    „Wir haben uns passend angezogen“, scherzte Arturo. „Die Idee, sich als Frauen zu verkleiden, stammt schließlich von dir!“
    „Eine gute Idee!“, sagte Crispín. „Aber jetzt müssen wir von hier verschwinden, bevor es brenzlig wird.“
    Wenig später grüßte der wachhabende Offizier die drei Frauen, die ihm zum Abschied zuwinkten.
    „Lass sie, das sind Köchinnen“, sagte der Offizier zu seinem Untergebenen, der sie kontrollieren wollte. „Sie holen Eier oder Fleisch von den Bauernhöfen in der Nähe. Sie sind harmlos.“
    Kurz darauf verkündete der Hahn den Beginn des neuen Tages. In sein Krähen mischte sich der Wutschrei von König Frómodi. Erst jetzt bemerkte der Offizier, der den drei Frauen so wenig Beachtung geschenkt hatte, seinen Irrtum, den er jedoch nie zugab.
    ***
    A RTURO, A MAROFET, C RISPÍN und Ritter Eisenfaust waren zum Aufbruch bereit.
    Sie hatten sich von Forester verabschiedet, dem es dank Lavinias Pflege schon viel besser ging.
    Als Crispín auf sein Pferd stieg, dachte er an das Gespräch zurück, das er am Abend zuvor mit seinem Vater geführt hatte.
    „Vater, soll ich mit Arturo fortreiten?“, hatte er ihn gefragt. „Erlaubst du mir, ihn zu begleiten?“
    „Du hast meinen Segen. Ich sehe, welche Fortschritte du an seiner Seite gemacht hast, und freue mich über deinen Wunsch, ein Ritter zu werden. Ich bin sehr stolz auf dich, mein Sohn.“
    „Wirklich, Vater? Bist du tatsächlich stolz auf mich?“
    „Natürlich, Crispín. Du musst alles tun, damit du dich aus deiner Unwissenheit befreist und ein edler, tapferer Ritter wirst.“
    „Ich habe unglaubliche Dinge gelernt, seit ich bei Arturo bin. Sogar lesen und schreiben kann ich schon ein wenig. Er hat mich gelehrt, gerecht zu sein und gegen die schwarze Magie anzukämpfen. Er hat mich ferner gelehrt, die Schwachen zu beschützen und sie gegen machtgierige Könige zu verteidigen. Und er hat mich gelehrt, dass wir gegen diejenigen kämpfen müssen, die uns unterdrücken, und dass der Kampf gegen Demónicus Teil dieses Krieges ist.“
    „Ich bin ganz deiner Meinung, mein Sohn. Du tust gut daran, an Arturos Seite zu kämpfen. Gib das Leben eines Geächteten auf und werde ein ehrenhafter Mensch.“
    „Wenn ihr das doch auch tun könntet! Vielleicht erreichen wir ja eine Begnadigung …“
    „Kein König wird uns begnadigen. Wir sind Ausgestoßene. Die Einzige, die uns hätte helfen können, war Königin Émedi. Und was mit ihr passiert ist, weißt du ja.“
    Die raue Stimme von Ritter Eisenfaust holte Crispín in die Wirklichkeit zurück.
    „Vermutlich treffen wir am Rand der Sümpfe auf Arquimaes“, sagte der Ritter. „Sie haben sich zwar schon vor ein paar Tagen auf den Weg gemacht, aber sie kommen nur schlecht voran. Die Kriegsmaschinen und die Katapulte sind schwer.“
    „Wir werden rechtzeitig auf sie stoßen“, entgegnete Arturo. „Wenn wir Demónicus angreifen, wird er glauben, die Hölle

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