Das Reich der Dunkelheit
die Schwarze Armee zum Sieg geführt hat.
Es ist der Knappe von Arturo Adragón!
„Komm, wir müssen uns beeilen!“, ruft Sombra. „Los, weiter!“
Ich weiß zwar, dass ich nur ein paar Sekunden dort gestanden habe, aber es kommt mir so vor, als hätte ich eine Zeitreise von tausend Jahren gemacht. Eine Reise ins Mittelalter! Dann hat Crispín es schließlich doch geschafft, zum Ritter geschlagen zu werden …?
Wir haben zwei weitere Säle und mehrere Korridore durchquert. Der Palast scheint kein Ende zu nehmen. Wenn wir nicht bald hier rauskommen, weiß ich nicht, was passiert.
„Wir sind gleich da!“, verkündet Sombra. „Am Ende dieses Ganges … Dort!“
„Aber da ist ja eine Mauer!“, ruft Norma enttäuscht. „Hier kommen wir nicht weiter.“
Sombra gibt keine Antwort. Am Ende des Korridors drückt er auf eine Verzierung, die sich an einer der Säulen der dicken Mauer befindet, und wie durch ein Wunder öffnet sich eine Luke in der Decke.
Sombra steigt eine Leiter hinauf, die hinter der Säule versteckt war. Oben angekommen, klappt er die Luke vollständig zurück. Wir blicken in einen Raum. Eiskalte Luft weht uns entgegen. Wir schöpfen wieder Hoffnung.
VII
A DRAGÓNS S CHLACHT
D ER S CHWARZE D RACHE flog auf das Schlachtfeld zu, wo ein grausamer Kampf gegen seine Artgenossen im Gange war. Die fliegenden Mörderdrachen hörten nicht auf, wichtige Kriegsmaschinen zu zerstören und Soldaten zu zerfleischen, obgleich sich die emedianischen Krieger tapfer zur Wehr setzten und sie mit ihren Lanzen und Pfeilen bedrohten. Einigen gelang es, die Tiere zu verwunden, ohne sie jedoch tödlich zu treffen. Und selbst mit durchbohrten Flügeln und Beinen waren sie nicht aufzuhalten.
„Da ist einer!“, rief Alexia. „Direkt vor uns!“
Arturo hatte einen sechsten Sinn entwickelt, der ihm half, sich mühelos zu orientieren. Er lenkte den Schwarzen Drachen auf den feindlichen Mutanten zu und machte sich zum Kampf bereit.
„Sag mir Bescheid, wenn wir bei ihm sind“, bat er das Mädchen. „Ich muss ihn mit dem ersten Hieb erledigen!“
„Aufgepasst! … Er kommt auf uns zugeflogen … Er ist fast über uns … Jetzt!“
Arturo konzentrierte sich und schlug zu. Das alchemistische Schwert schlitzte dem demoniquianischen Drachen den Hals auf. Alexia stach ihr Schwert in den Bauch des Tieres. Der Drache taumelte, während sich aus seinem Leib ein Strom schwarzen Blutes ergoss.
Das zornige Gebrüll zeigte Arturo, dass er getroffen hatte. Die Bestie verlor an Kraft, ließ die Flügel hängen und stürzte in die Tiefe. Mit einem grässlichen Geräusch zersplitterten die Knochen auf den Felsen. Mehrere emedianische Soldaten warfen sich auf den Drachen, um ihm den Rest zu geben.
„Geschafft!“, jubelte Alexia. „Er ist tot!“
„Jetzt nehmen wir uns die anderen vor“, sagte Arturo.
Die übrigen Drachen hatten beobachtet, was geschehen war, und kamen bereits auf sie zugeflogen. Arturos Drache reagierte sofort. Er drehte sich in der Luft um und flog in die entgegengesetzte Richtung.
„Wir fliehen vor ihnen?“, fragte das Mädchen verwundert.
„Ich will, dass sie das glauben“, antwortete Arturo. „Sie sollen sich in Sicherheit wiegen.“
Viele Soldaten meinten, Arturo habe Angst bekommen und sie im Stich gelassen. Doch kurz darauf mussten sie feststellen, dass sie sich getäuscht hatten.
Der Schwarze Drache beschrieb einen Bogen, schnitt seinen Feinden den Weg ab und stand plötzlich vor ihnen in der Luft. Die Bestien konnten nicht mehr ausweichen. Sie flogen direkt in ihr Verderben.
Arturos Schwert schlitzte einem der grausamen Tiere, das über ihn hinwegflog, den Bauch auf. Seine Eingeweide landeten unter den Hochrufen der Emedianer und ihrer Verbündeten im Gras. Alexia stellte sich auf den Rücken des Schwarzen Drachen und stieß ihre Lanze einer zweiten Bestie in die Stirn, genau zwischen die Augen. Das Tier fiel tot zu Boden. Der dritte Drache versuchte zu fliehen, doch es war zu spät. Der blinde Ritter trennte ihm mit einem sauberen, sicher geführten Schlag den Kopf vom Rumpf.
Im emedianischen Lager brach lautes Siegesgeheul los, das sich über die ganze Ebene ausbreitete und noch in den Sumpfgebieten zu hören war.
„Jetzt ist keiner mehr übrig!“, frohlockte Alexia.
„Ich spüre aber noch eine große Gefahr“, sagte Arturo.
Plötzlich tauchten wie aus dem Nichts Tausende von demoniquianischen Soldaten am Horizont auf: Infanterie, Kavallerie und Mutanten! Trompeten,
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