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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sprecht.“
    „Wenn sie uns durch eure Schuld entwischen, wird die Stadt in Schutt und Asche gelegt“, warnte der demoniquianische Oberpriester. „Ich mache dich persönlich dafür verantwortlich, General Justiniano.“
    ***
    N ACH DEM VERHEERENDEN Feuerregen hatte sich Tránsito eine Zeit lang versteckt gehalten, um die Gründe für seine Niederlage zu überdenken.
    Sein Herr, der Große Finstere Zauberer, hatte ihm die nötigen Mittel an die Hand gegeben, um die Emedianer zu vernichten. Doch alles war schiefgelaufen: Arquimaes lebte, die Emedianer waren noch immer in Ambrosia, die Demoniquianer hatten große Verluste erlitten, und auch General Átila war in den Flammen umgekommen. Der Mönch würde seinem Herrn Rechenschaft ablegen müssen.
    Er näherte sich Demónika, der heiligen Stadt der Demoniquianer. Und er wusste, dass er sein Scheitern teuer würde bezahlen müssen.
    ***
    I N ALLER F RÜHE war es Crispín gelungen, die Wachposten zu überlisten und sich aus dem Gasthaus zu schleichen, um Proviant für die Reise zu besorgen.
    „Die ganze Stadt stinkt nach Demónicus“, sagte er zu seinen Freunden, als er zu ihnen zurückkehrte. „Wir sollten uns so schnell wie möglich davonmachen.“
    „Ich habe gesehen, dass es einen demoniquianischen Tempel gibt“, berichtete Arquimaes. „Der Große Zauberer muss hier viele Gefolgsleute haben.“
    „Das gefällt mir gar nicht“, sagte Arturo. „Es wird schwer sein, hier rauszukommen. Auf den Straßen wimmelt es von Soldaten.“
    „Wir sitzen in der Falle“, bemerkte Arquimaes. „Sobald wir uns außerhalb der Stadtmauern befinden, werden sie uns überfallen. Und ich glaube nicht, dass die Carthacianer uns beistehen werden.“
    Der Alchemist sah durchs Fenster nach draußen. Mehrere Soldaten hatten die Herberge umstellt, nur plump versteckt hinter den Säulen der Hauseingänge.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, hier lebend rauszukommen“, sagte Arquimaes. „Es ist riskant, aber wir haben keine Wahl.“
    Nachdem sie ihre Siebensachen zusammengesucht und die Rechnung bezahlt hatten, beluden sie den Karren und verließen den Innenhof des Gasthauses.
    Zwei carthacianische Soldaten eskortierten sie.
    „Bevor wir die Stadt verlassen, würde ich noch gerne den Großen Palast besichtigen“, sagte Arquimaes zu ihnen.
    „Klar, der liegt ja auf dem Weg“, antwortete einer der beiden Soldaten.
    Sie ritten durch die Straßen, als wollten sie eine Stadtbesichtigung machen. Die Aufmerksamkeit der Soldaten war abgelenkt, und so bemerkten sie nicht, wie Crispín sich hinter den Karren begab und seine Keule hervorholte, während Arturo seinen Arm mit dem Schild schützte.
    Kurz darauf erreichten sie den Marktplatz. Es herrschte reges Treiben.
    „Da ist er“, sagte einer der Soldaten und wies auf den Großen Palast.
    Arquimaes zog den Karren auf das Haupttor zu, ganz langsam, wie unabsichtlich. Vor dem Tor blieb er stehen.
    „Was machst du da?“, fragte der Soldat. „Du kannst da nicht stehen bleiben.“
    „Ach nein?“, antwortete der Weise ironisch. „Bist du sicher?“
    Der Soldat wollte sich ihm nähern, als ihn ein fürchterlicher Schlag vom Pferd riss.
    Sein Kamerad eilte ihm zu Hilfe, doch Crispíns Keule streckte ihn nieder.
    „Jetzt!“, rief Arturo.
    Arquimaes stieß das Tor mit dem Karren auf, so heftig, dass die Palastwachen kaum Zeit hatten, zur Seite zu springen.
    „Halt!“, brüllte der Truppenführer.
    Doch es war zu spät. Arquimaes zog den Karren bereits durch die Eingangshalle. Arturo sprang vom Pferd, bereit, sich gegen jeden Angriff zu verteidigen. Arquimaes und Crispín rannten zur Haupttreppe. Der Knappe musste zwei Pfeile abschießen, um die beiden Wachen zu eliminieren, die sich ihnen entgegengestellt hatten. Dann war der Weg frei.
    „Vorwärts! Ich kümmere mich darum“, rief Arturo, als weitere Soldaten auftauchten.
    Während seine Freunde die Treppe hinaufstürmten, bereitete Arturo sich auf den Kampf vor. Mit erhobenem Schwert und dem schützenden Schild vor dem Körper, baute er sich vor dem Karren auf, der den Treppenaufgang verstellte.
    „Ergib dich, Fremder! Leg die Waffen nieder, bevor es zu spät ist!“, rief der Soldat, der einen Trupp von zwanzig Mann befehligte.
    Inzwischen waren Arquimaes und Crispín in den ersten Stock gelangt. Dort stießen sie auf energischen Widerstand, doch die Pfeile des jungen Knappen pfiffen nur so durch die Luft, und das Schwert des Alchemisten zerteilte jeden Körper, der sich ihm in den Weg

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