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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Augen an. »Das weißt du
doch längst. Den Mönchen ist es gelungen, aber nur bis zu einem gewissen
Grad.«
    Warum sagt er nicht, uns ist es gelungen?, fragte sich Onisha.
Wir wissen doch längst, dass er dazugehört. »Ist ihnen die Katzengöttin
erschienen?«, stellte sie stattdessen die alles entscheidende Frage.
    Valentin schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er bedauernd. »Sosehr
sie es sich auch wünschten.«
    »Was ist mit der Kirche? Können wir hinein?«, mischte sich Fleur
in das Gespräch ein.
    »Auch das wird uns leider nicht gelingen. Das Portal ist
verschlossen.« Valentin machte ein entmutigtes Gesicht.
    Ben gab allen einen Zeichen. »Dann lasst uns morgen bei
Tageslicht nachsehen, ob wir nicht doch ein Schlupfloch finden. Sonst müssen
wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Sie gingen alle zurück an die Friedhofsmauer, denn sie hatten
beschlossen zusammenzubleiben. »Sollte Lavina erscheinen, sind wir gemeinsam
viel stärker«, sagte Corey und alle hatten ihm zugestimmt.
    Blackbird nahm mit seinem Schwarm auf der Mauer Platz und die
Katzen hockten sich darunter. Eine Weile unterhielten sie sich noch, aber dann
wurde es immer ruhiger und sie fielen in einen oberflächlichen Schlummer oder
träumten leise maunzend vor sich hin.
    Onisha blickte in ihrer Traumwelt über niedrig bewaldete Hügel
und goldgelb glänzende Weizenfelder. Ein nicht enden wollendes Meer wogender
Ähren. Sie dachte daran, was Valentin ihnen über die Mönche und deren Glauben
gesagt hatte. Über den Himmelsgott, dessen Augen Sonne und Mond, Tag und Nacht,
über die Menschen wachten.
    Und an ihre tiefe Ehrfurcht vor BASTET.
    Wieder erschien Onisha die Katzengöttin. Und dieses Mal bot sie
ihr ein Gesicht, das Onisha seltsam bekannt vorkam, das sie aber trotzdem nicht
zuordnen konnte. Es war kein bestimmtes Gesicht, aber einzelne Züge darin waren
ihr vertraut.
    Die Göttin lächelte Onisha wohlwollend zu und streckte ihr die
Arme entgegen. »Ihr seid bald am Ziel. Gebt nicht auf!«, rief sie. »Enttäuscht
mich nicht!«
    Dann veränderte sich das Bild. Götter mit Menschenkörpern und
Tierhäuptern und Seelen Verstorbener als Vögel mit menschlichen Antlitzen
umgaben Bastet, die sich hoheitsvoll zwischen ihnen bewegte. Doch dann tauchte
ein dunkler Schatten auf. Der Schatten einer schwarzen Großkatze. Onisha wollte
Bastet warnen, aber sie bekam keinen einzigen Ton heraus.
    Und als sie dann endlich schrie, wachte sie auf.
    Fleurs Gesicht erschien neben ihr. »Hast du wieder geträumt?«,
wollte sie besorgt wissen. Onisha nickte nur. Fleur musste ohnehin nicht mehr fragen,
was sie geträumt hatte, sie wusste es. Ihre Augen blickten Onisha warm an. Dann
beugte sie sich über die Freundin und flüsterte: »Wir schaffen es!«
    Ben und Valentin hatten die Köpfe zusammengesteckt und flüsterten
aufgeregt miteinander. Hin und wieder sahen sie Onisha und Fleur an und nickten
beide heftig. Onisha fragte sich, was die beiden ausheckten, da flatterte
Blackbird von der Mauer und landete beinahe auf Fleur. Er prallte im Sturzflug
gegen ihren Hals und plumpste ungeschickt zu Boden. »Sorry«, lachte er und wies
mit dem Schnabel in Bens und Valentins Richtung. »Kannst du mir mal verraten,
was die beiden da zu tuscheln haben?«, fragte er Onisha.
    Die kicherte, immer noch das Bild des Vogels vor sich, der gegen
Fleurs Hals prallte und dabei eine urkomische Figur abgab. »Keine Ahnung. Da
muss ich dich leider enttäuschen.«
    Ben kam zusammen mit Valentin herübergeschlendert. »Valentin und
ich wollen versuchen in die Kirche zu kommen ...«
    »Was soll das heißen, Valentin und du? Und was ist mit uns?«, fragte
Onisha erbost.
    »Ihr bleibt erst einmal hier. Wir wissen nicht, wie wir in die
Kirche kommen und was uns dort erwartet. Es ist schon sehr merkwürdig, dass das
Gebäude fast völlig erhalten ist und Lavina, trotzdem das Portal verschlossen
war, hineinkam. Aber ihr soll ja beinahe alles gelingen. Valentin und ich
fragen uns, was sie in der Kirche verloren hatte und was sie dort getan hat. Es
ist zu gefährlich euch mitzunehmen. Ihr bleibt hier. Die anderen werden auf
euch aufpassen.«
    »Wir brauchen keine Kindermädchen!«, fauchte Fleur. »Wir können
sehr gut selbst auf uns aufpassen.«
    Valentin lächelte. »Da hast du dir aber zwei Wilde angelacht,
Ben«, sagte er amüsiert.
    »Das kannst du laut sagen«, bestätigte der rote Kater. Er warf
Onisha und Fleur einen warnenden Blick zu. »Ich wünsche keine weitere
Diskussion

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