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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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als
Dämpfer einen Stups mit der Nase, der so leicht war, dass man ihn kaum wahrnahm.
    Für den Winzling war es genug. Er landete unsanft auf dem
Hintern. »He, was soll das?«, rief er empört.
    »Das kommt davon, wenn man den Mund zu voll nimmt«, zog ihn
Twinky auf. »Und jetzt verrate uns, was dein blödes Silberhaus ist.«
    Der Zwerg rappelte sich wieder auf. »Ich denke gar nicht daran.«
    »Wie der Name schon verrät, wurden in dem Silberhaus früher die
Silbervorräte des Reiches aufbewahrt«, erklärte Valentin. »Unter dem Zapfenhaus
muss ein Stollen liegen, in dem die ganzen Barren versteckt sind. Es muss ein
Vermögen sein.«
    »Und darauf habt ihr es sicherlich abgesehen«, wütete der Wicht.
Er musterte die Katzen misstrauisch. »Ihr seid die ersten Fremden hier, seit
...« Er verstummte.
    »Seit?«, wollte Ben wissen. »Seit wem?«
    »Ach, nichts«, versicherte der kleine Kerl hastig. Zu hastig.
    Twinky machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. Das Gesicht des
Zwerges verlor sichtlich an Farbe. »Rede, wenn dir dein Leben lieb ist.« Twinky
spielte meisterlich die potenzielle Mörderin.
    Der Zwerg jedenfalls nahm ihr die Rolle ab. Er taumelte einige
Schritte zurück und brabbelte dabei unverständliches Zeug. Nur einzelne
Wortfetzen wie: »Brutales Katzenpack ... unverschämte Fremde ... Eindringlinge
... Schatzdiebe«,  drangen an die Katzenohren.
    »Kapier es endlich, dein dämliches Schatzhaus interessiert uns
nicht die Bohne«, zischte ihn Twinky an und kassierte dafür einen strafenden
Blick von Fleur. Doch den ignorierte sie. Sie ging noch näher auf den Zwerg zu
und fragte: »Wie heißt du überhaupt?«
    »Senep!«, lautete die knappe Antwort.
    »Und warum regst du dich so auf?«, wollte Ben wissen.
    Senep neigte den Kopf und musterte den roten Kater misstrauisch.
»Immerhin bin ich der Schatzmeister und muss meine Augen ...«
    Offen halten, wollte er sagen, aber Ben unterbrach ihn barsch.
»Deine Schätze sind mir völlig schnurz.« Dann grinste er. »Wenngleich ich es
schon recht lustig finde, dass man gerade dich Wicht zum Schutz eines Schatzes
ausgesucht hat. Deine ‚Größe‘ ist nicht gerade imponierend.«
    »Aber durch sie fiel er in dem alten Reich auf«, warf Valentin
sanft dazwischen. »Und gerade deshalb hat man ihn ausgesucht. Durch seinen
kleinen Wuchs fiel er auf und konnte nicht heimlich die Schätze wegschaffen und
sich damit aus dem Staub machen.«
    »Wie praktisch«, meinte Lucky.
    »Und sehr effektiv.« Blackbird klapperte keck mit dem Schnabel.
    »Was er allerdings heute noch hier in diesem Wald verloren hat,
ist mir schleierhaft«, sinnierte Valentin.
    »Vielleicht haben ihn die Götter schlicht vergessen«, meinte
Onisha und handelte sich einen erstaunten Blick von Valentin ein, der so viel
wie »die Götter vergessen niemanden« bedeuten mochte.
    Senep hatte plötzlich ein Blasrohr in der Hand und fummelte in
einer kleinen Beuteltasche herum, die an seinem Lendenschurz baumelte.
    »Lass das«, sagte Valentin scharf und Senep verharrte in der
Bewegung. »Es ist nicht nötig, uns mit Giftpfeilen zu beschießen, wir gehen
ohnehin weiter. Du und dein Silber sind für uns nicht von Interesse.« Er gab
den Katzen ein Zeichen und sie setzten sich gehorsam in Trab. Twinky allerdings
nicht, ohne zuvor Senep im Vorbeigehen einen kleinen Tatzenhieb zu versetzen,
der ihm das Blasrohr aus der Hand fegte.
    Der Zwerg reagierte nicht. Starrte den Katzen mit weit
aufgerissenem Mund hinterher. Fassungslos darüber, dass sie sich
augenscheinlich nicht für sein Silber interessierten.
     
    Onisha und Fleur atmeten erleichtert auf, als sie den kleinen,
bösartigen Giftzwerg hinter sich gelassen hatten. Aber es sollte noch dicker
kommen.
    Sie verließen den Wald und quälten sich über trockene Steppe.
Nach Tagen, als sie vor Hunger und Durst schon Halluzinationen hatten,
erblickten sie eine Stadt und schrien erfreut auf. Endlich raus aus dieser
Einöde, dachte Onisha und gab einen erleichterten Schnaufer von sich.
    Auch die Freunde freuten sich unbändig. Sie aktivierten ihre
letzten Kräfte und rannten auf die Stadtmauer zu, jubelnd und außer sich vor
Erleichterung. Nur Blackbird trug einen sorgenvollen Gesichtsausdruck zur
Schau.
    »Was ist los, alter Freund?«, wollte Ben wissen. »Hast du Milben
im Gefieder oder was quält dich?«
    Blackbird ruckte erregt mit dem Kopf. »Hier ist etwas oberfaul.
Ich habe noch nie von einer Stadt in dieser Gegend gehört.«
    Seit sie das Herz des roten

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