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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Lachte dann schaurig und
rieb sich zufrieden die Hände.
    »Sie weiß, wo wir sind«, flüsterte Fleur.
    »Sie wusste es die ganze Zeit. Die Pyramide, der rote Vogel,
alles von ihr inszeniert.« Valentins Stimme schwankte.
    So wie Rocky. Der fiel schon wieder zu Boden. Doch dieses Mal
lachte niemand über ihn.
     
    Die Totenfresser stellten sich wie die Zinnsoldaten in Reih und
Glied auf und kamen wie eine stumme Prozession auf die Katzen zu.
    »Los, hauen wir ab«, zischte Ben. »Was immer auch in der Pyramide
ist, es ist nicht das, was wir darin zu finden hofften. Und es lohnt sicher
nicht, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen. Also, lasst uns verschwinden!«
    »Wo ist eigentlich Blackbird?«, wollte Onisha wissen und
beobachtete Twinkys verzweifelte Versuche, Rocky wieder zu sich zu bringen.
Nachdem sie ihn mehrfach unsanft mit der Nase in die Seite gestoßen hatte,
öffnete er ein Auge.
    »Sind sie weg?«, fragte er kläglich.
    »Nein, Blödmann«, fauchte Twinky. »Sie kommen erst, und wenn du
dich nicht auf deine Pfoten schwingst, haben sie dich gleich.« Rockys Kopf
schwang schon wieder bedrohlich zur Seite. »Und wenn du jetzt schon wieder den
Geist aufgibst, schwöre ich dir, lassen wir dich für die Totenfresser liegen.
Wir schleppen doch keinen Dauerohnmächtigen durch die Gegend, der schwer wie
ein nasser Mehlsack ist.«
    »Komm, du schaffst es schon«, forderte ihn Lucky freundlich auf.
Ihm war auch nicht wohl in seiner Haut und er hatte eine Riesenangst, aber er
hatte sich fest vorgenommen sich zusammenzureißen. Immerhin hatten die Freunde
ihm das Leben gerettet und er wollte ihnen nicht zur Last fallen.
    Rocky rappelte sich auf.
    Twinky nickte zufrieden. »So ist es gut«, sagte sie in einem
Tonfall, dem man einem schwer kranken Patienten gegenüber anschlägt.
    »Labert nicht«, schrie Ben. »Sie kommen näher. Lauft, was das
Zeug hält!«
    Onisha und die anderen machten kehrt und folgten Valentin und
seinen Brüdern. Im Vorbeilaufen rief Onisha Valentin zu. »Wo ist Blackbird? Was
ist mit ihm?«
    Valentin keuchte. »Mach dir keine Gedanken um ihn, der kann sich
alleine durchschlagen!«
    »Aber er ist unser Freund«, empörte sich Fleur, die neben Onisha
aufgetaucht war. Auch sie atmete unruhig.
    Onisha wunderte sich nicht darüber. Die Luft war schwerer
geworden. Nebliger. Die Schwaden wurden immer dichter. Nahmen ihnen die Sicht.
Das auch noch, dachte Onisha. Sie hörte Valentins Antwort auf Fleurs Vorwurf
nicht mehr. Sah keinen der Freunde mehr. Und als sie nach ihnen rief, erhielt
sie keine Antwort. Lavina, war Onishas einziger Gedanke, das geht auf dein
Konto. Sie spürte Hass. Tiefen Hass. Wie sie ihn noch nie gefühlt hatte. Und
der konzentrierte sich auf die Schwarzmagierin. Und als ob sie Lavina allein
durch dieses Gefühl stärker machte, erklang auf einmal schauriges Gelächter.
    »Fleur?«, rief Onisha.
    »Die kann dir jetzt auch nicht mehr helfen«, kicherte es.
    Onisha antwortete nicht. Als ob sie, wenn sie Lavina das Gespräch
verweigerte, dieser die Existenz nehmen könnte. Aber die Rechnung ging nicht
auf. So einfach war das nicht. Lavina zog sich zwar zurück, aber sie hinterließ
den Totenfressern die Drecksarbeit. Ein besonders scheußliches Exemplar trat
aus dem Nebel und kam näher. Seine vorstehenden Augen schimmerten grünlich und
seine knochigen Hände griffen nach Onisha. Die fauchte und schlug mit der Pfote
nach ihm. Schlug ihre messerscharfen Krallen in die morschen Knochen. Der
Totenfresser zeigte keine Reaktion. Seine Hände legten sich wie Schraubstöcke
um ihren Hals. Ein gurgelnder Laut drang aus Onishas Kehle. Schlieren legten
sich vor ihre Augen und in ihren Ohren dröhnte und brauste es. Der Druck der
Knochenhände verstärkte sich. Ein enger Ring legte sich um Onishas Brustkorb.
Das muss der Tod sein, dachte sie, jetzt hat dein letztes Stündchen geschlagen.
Sie merkte, wie ihre Kräfte schwanden, wie sie wegsackte, sah aber noch im
letzten Moment, wie etwas Rotbuntes mit weißen Pfoten durch die Luft flog und
gegen den Kopf der Mumie prallte.
    TWINKY.
    Es gab ein knirschendes Geräusch und dann flog etwas Rundes zu
Boden, kugelte vor Onishas Füße. Etwas Rundes mit dunklen Augenhöhlen und einem
ekelhaft grinsenden Mund. Der Druck um ihren Hals ließ nach. Aber als Onisha
die ersten gierigen Atemzüge tat, fiel sie puddingweich in sich zusammen.
     
    Als sie wieder zu sich kam, war die Welt wieder in Ordnung.
Onisha atmete erleichtert auf.
    Blackbird erzählte

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