Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
Ist doch dasselbe.«
    Â»Ist es nicht. Saft hat weniger Nährstoffe als Nektar. Nektar enthält das Beste der Ananas.«
    Â»Kapier ich nicht. Was soll das jetzt?«
    Â»Ich möchte, dass du mir den Nektar der Stiftung zeigst, das soll das! Ich bin nicht irgendein Besuch! Ich möchte das Beste kennenlernen, also sei bitte so gut und gib dir ein wenig Mühe, anstatt mich mit irgendeinem blöden Quatsch zu langweilen.«
    Â»Der zweite Stock ist halb privat. Die Besucher halten sich normalerweise im ersten Stock auf. In den zweiten Stock dürfen nur besondere Gäste.«
    Â»Und was ist im dritten?«
    Â»Der dritte ist streng privat. Da wohnen wir und da darf niemand rein.«
    Â»Ach nein?«
    Â»Als Erstes zeige ich dir die Hauptbibliothek im zweiten Stock«, sage ich. »Ihr historischer Wert macht sie einzigartig.«
    Ich öffne die große Holztür und mache das Licht an. Metáfora ist überwältigt.
    Â»Wow, wie viele Bücher gibt es hier?«, fragt sie.
    Â»Keine Ahnung. Aber bestimmt mehr als 50.000. Alle alt. Es ist die beste Privatsammlung des Landes … oder der Welt.«
    Â»Wahnsinn! Jetzt verstehe ich, warum ihr auf euren Schatz so stolz seid.«
    Â»Du sagst es: Es ist wirklich ein Schatz. Das Beste vom Besten über das Mittelalter. Es wäre schrecklich, wenn ein Feuer ausbrechen und alles zerstören würde.«
    Â»Du redest wie ein richtiger Fremdenführer, weißt du das?«
    Â»Oh, vielen Dank. Mohamed macht manchmal Führungen, wenn Besuchergruppen zu uns kommen. Er hat mir beigebracht, wie …«
    Â»Ich will keinen professionellen Fremdenführer«, unterbricht sie mich. »Ich möchte einen persönlichen Führer, der mir dieses Gebäude wirklich zeigen will. Aber mir scheint, du bist dafür nicht der Richtige.«
    Â»Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?«
    Â»Du vergeudest meine Zeit, das ist mit mir los!«
    Â»Sagt der Señorita die Arbeit des Fremdenführers nicht zu?«
    Â»Der ›Señorita‹ sagt es nicht zu, dass man sie wie irgendeine beliebige Touristin behandelt!«
    Langsam geht sie mir echt auf die Nerven. Ich verstehe nicht, was sie überhaupt von mir will.
    Â»Ich will, dass du mir die wahren Schätze der Stiftung zeigst! Ich will in den dritten Stock!«
    Â»Du spinnst ja! Da kommt niemand rein! Das ist unser Privatbereich!«
    Â»Habt ihr etwa was zu verbergen?«
    Jetzt bin ich wirklich sauer. Ich glaube, es ist besser, die Führung abzubrechen, bevor ich ausraste.
    Â»Hör mal, wenn du mir nicht das zeigen willst, was mich wirklich interessiert, ist es besser, wir lassen es ganz. Mich behandelst du jedenfalls nicht wie eine x-beliebige Touristin! Los, gehen wir wieder rein!«
    Â»Warte, warte … Die beiden unterhalten sich gerade so nett, da sollten wir sie nicht stören«, sage ich. »Komm, ich zeig dir was. Was ganz Besonderes.«
    Â»Ich hoffe, es lohnt sich. Ich lasse mich nicht gerne für dumm verkaufen.«
    Â»Hab ich das etwa schon mal getan?«
    Â»Du benimmst dich seltsam, Arturo. Du lügst nicht, aber die Wahrheit sagst du auch nicht. Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann.«
    Plötzlich wird mir komisch. Mir ist heiß.
    Â»Alles in Ordnung mit dir?«, fragt mich Metáfora. »Du schwitzt ja.«
    Â»Ich glaub, ich hab einfach zu viel gegessen«, antworte ich. »Es dreht sich alles. Ist bestimmt gleich vorbei.«
    Â»Sollen wir uns einen Moment hinsetzen?«
    Â»Nein, lass uns in mein Zimmer gehen. Ich trink einen Schluck Wasser, dann geht’s mir bestimmt gleich besser.«
    Wir gehen die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dort angekommen, mache ich mir unter dem Wasserhahn das Gesicht nass. Aber mir geht es immer noch nicht besser.
    Â»Am besten, ich leg mich einen Moment hin«, sage ich. »Ich kann mich kaum auf den Beinen halten.«
    Â»Du siehst krank aus. Ich sag deinem Vater Bescheid.«
    Â»Nein! Stör ihn nicht. Mir geht’s sicher gleich besser. Wenn du willst, kannst du wieder nach unten gehen, aber sag ihm bitte nichts. Ich möchte nicht, dass er sich Sorgen macht.«
    Â»Ich lass dich in diesem Zustand doch nicht allein …«
    Ich kann sie fast nicht mehr hören. Mir ist, als würde … als würde … ich … ohnmächtig.
    Â»Arturo! … Arturo! … Hörst du mich?«
    Ich höre ihre Stimme, aber sie ist plötzlich so weit

Weitere Kostenlose Bücher