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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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bin. Du brauchst mir nicht mehr heimlich zu folgen. Meine Freunde sind die Bettler aus dem Viertel. Tag für Tag mache ich meine Runde durch dieselben Kneipen. Ich versuche mich zu betrinken, damit ich zu Hause schnell einschlafen kann.«
    Â»Zu Hause? Hast du denn ein Zuhause?«
    Â»Oh ja, irgendwann lade ich dich mal zu mir nach Hause ein.«
    Hinkebein hat recht. Man sollte sich nicht in etwas einmischen, das einen nichts angeht.

XV
    Der Eingang zur Hölle
    A rquimaes , Arturo und Alexia hatten große Mühe, Demónicus’ Patrouillen auszuweichen. Mit jeder Stunde waren mehr Soldaten hinter ihnen her, und des Öfteren wären sie ihnen um ein Haar in die Hände gefallen.
    Auch die Wilden aus den Sümpfen kamen ihnen gefährlich nahe, doch Arturo hielt sie mit Pfeil und Bogen in Schach. Jedes Mal, wenn sie einen seiner Pfeile durch die Luft zischen hörten, flohen sie entsetzt zwischen die hohen Farne. Sie wussten, dass eine Wunde die Echsen anlocken würde, die bekanntermaßen eine große Schwäche für Blut hatten. Deswegen zogen sie es vor, den direkten Kampf zu meiden und mit ihren langen Blasrohren aus dem Hinterhalt anzugreifen.
    Â»Wir könnten den Wald von Amórica durchqueren«, schlug Arquimaes vor. »Dann kämen wir zügiger voran und könnten unsere Verfolger leichter abschütteln. Auf diese Weise würden wir uns die Wilden vom Leib halten und wären nicht länger den Angriffen der gefährlichen Echsen ausgesetzt.«
    Â»In den Wäldern wimmelt es nur so von Geächteten, die uns umbringen würden«, wandte Alexia ein.
    Â»Ich ziehe die Geächteten den Gefahren der offenen Ebene vor, wo es keinen Schutz gibt«, entgegnete Arturo, der bereits wie ein Krieger dachte. »Die Wälder sind sicherer für uns, dort können wir uns besser verstecken.«
    Â»Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Arquimaes.
    Â»Ich habe eine Idee, die wir gleich heute Nacht in die Tat umsetzen können«, versprach Arturo.
    Vorsichtig ritten die drei weiter. Sie mieden kleinere Ortschaften, Gehöfte und Ansiedlungen, wo man ihnen mit Sicherheit auflauern würde. Inzwischen war die Nachricht von ihrer Flucht wahrscheinlich in jeden Winkel des Reiches der Finsteren Zauberer vorgedrungen und alle Welt hatte sich auf die Suche nach einem Mädchen in Begleitung eines Jungen und eines Alten gemacht.
    * * *
    Morfidio zügelte sein Pferd und wartete auf Oswald.
    Â»Wir verlieren Zeit«, sagte er zu ihm. »Wir sind zu langsam. Wir sollten ein paar fähige Männer aussuchen und in einer kleinen Gruppe weiterreiten, dann sind wir schnell wie Leoparden. Mit der gesamten Truppe kommen wir niemals ans Ziel.«
    Â»Ich erinnere dich daran, dass ich hier das Kommando habe«, erwiderte Oswald. »Es wird das getan, was ich sage.«
    Â»Und ich erinnere dich daran, dass ich Graf Morfidio bin und dass du auf meine Einschätzung hören solltest. Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin ein hervorragender Stratege.«
    Â»Sicher, deshalb hat man dich auch von deiner Burg gejagt und du musstest wie eine Ratte fliehen. Sobald wir die Kerle gefangen haben, werde ich deinen Kopf fordern. Es war deine Schuld, dass Alexia verschleppt wurde.«
    Â»Du bist ein sturer Esel. Bei dieser Geschwindigkeit werden wir sie nie finden. Wenn sie erst mal in Émedis Reich sind, wird es so gut wie unmöglich sein, die Prinzessin zu befreien.«
    Â»Mein Herr hat bereits dafür gesorgt, dass sie erledigt werden«, entgegnete Oswald kühl. »Wir sammeln nur das ein, was von ihnen übrig geblieben ist. Demónicus hat einen seiner Drachen geschickt. Alexia wird neben den Überbleibseln dieser verdammten Toren auf uns warten. Wir haben es nicht eilig.«
    * * *
    Die Nacht war hereingebrochen. Arturo und seine Begleiter beobachteten nun schon seit über einer Stunde die Bewegungen rund um einen Wagen, der am Waldrand stand. Sie sahen die Männer in aller Ruhe essen und warteten so lange, bis das offene Feuer fast niedergebrannt war.
    Â»Ich werde jetzt rübergehen, um Kleidung und Essen zu besorgen«, sagte Arturo. »Ihr bleibt hier und wartet, bis ich zurückkomme.«
    Â»Es wird dir nicht gelingen«, warnte ihn Alexia. »Die Untertanen meines Vaters sind keine Narren, sie werden dir nicht helfen.«
    Arquimaes hielt es für sicherer, Alexia an einen Baum zu fesseln. Arturo näherte sich ihr von hinten, um sie

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