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Das Reisebureau Thompson und Comp.

Das Reisebureau Thompson und Comp.

Titel: Das Reisebureau Thompson und Comp. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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ging am 15. auf, ohne daß in der Lage der Schiffbrüchigen eine Änderung eingetreten wäre.
    Schon mit dem Frührot beluden die Mauren ihre Kamele, und um sieben Uhr des Morgens gab der Scheik das Zeichen zum Aufbruche. Eine Abteilung Berittener eröffnete den Zug, und die Touristen mußten sich gefallen lassen, in zwei Reihen einzeln einander zu folgen.
    Zwischen der doppelten Reihe ihrer Kerkermeister gingen die männlichen und die weiblichen Gefangenen zu Fuß je in einer Linie hintereinander und jeder mit dem nächsten verbunden mittels eines um den Hals und um die Handwurzeln geschlungenen langen Strickes. Ein Entweichen war unter diesen Verhältnissen ganz unmöglich, selbst wenn die todbringende Wüste, die den Zug umgab, kein hinreichendes Hindernis gewesen wäre.
    Der Kapitän Pip, der ganz vorn ging, blieb gleich nach den ersten Schritten entschlossen stehen und rief den herzueilenden Scheik an.
    »Wohin schleppst du uns?« fragte er ohne Umstände.
    Statt einer Antwort erhob der Scheik seine Nilpferdknute und schlug den Gefangenen ins Gesicht.
    »Vorwärts, Christenhund!« rief er barsch.
    Der Kapitän, dem das Blut aus der erhaltenen Wunde floß, rührte sich aber noch nicht, sondern wiederholte ganz gelassen dieselbe Frage.
    Wiederum erhob sich schon die Knute. Als er aber das energische Gesicht dessen sah, der ihn fragte und an die lange Reihe der Gefangenen dachte, die er zu führen hatte und deren etwaige Revolte ihn nicht wenig in Verlegenheit gesetzt hätte, da senkte der Scheik die schon drohend geschwungene Waffe.
    »Nach Timbuktu!« antwortete er, während der Kapitän, hierdurch befriedigt, ruhig weitermarschierte.
Vierzehntes Kapitel.
Befreit!
    Nach Timbuktu! Das heißt nach der Stadt, wo sich alle Geheimnisse des geheimnisvollen Afrika zu zentralisieren scheinen, nach der Stadt mit den Jahrhunderte lang nicht aufzusprengenden Toren, die sich doch bald darauf vor den französischen Kolonnen öffnen sollten.
    Der Maure konnte das aber nicht vorhersehen und führte seine Gefangenen nach diesem sagenhaften Mittelpunkt alles Handelsverkehrs der Wüste, nach dem großen Sklavenmarkte.
    Tatsächlich war kaum zu erwarten, daß er sie selbst dahin bringen würde. Die Strandräuber, die an der Küste des Atlantischen Ozeans hausen, entfernen sich nur selten weit vom Meere. Wahrscheinlich würde die Maurenbande ihre Gefangenen unterwegs, wie das gewöhnlich geschieht, an eine Karawane von Tuaregs verkaufen, die sie dann weiter forttrieben.
    Das war jedoch für die unglücklichen Schiffbrüchigen von keiner besondern Bedeutung. Ob sie sich unter der Führung eines Maurenscheiks oder eines Tuaregscheiks befanden, jedenfalls hatten sie fünfzehnhundert Kilometer zurückzulegen, und eine solche Wanderung würde wenigstens zweiundeinenhalben Monat beanspruchen. Wie viele von denen, die mit fortgingen, würden dann wohl das ferne Ziel erreichen? Wie viele bleichende Knochen würden an der langen Straße liegen bleiben, an deren Seite schon die unzähliger Unglücklicher lagen?
    Der erste Tag verlief ja noch ziemlich erträglich. Alle hatten ausgeruht, gutes Wasser war reichlich vorhanden gewesen. Das würde aber anders werden, wenn von Meile zu Meile die ermüdeten Füße sich blutig gelaufen hatten, wenn nichts mehr da sein würde, den von der brennenden Sonne erweckten Durst zu löschen und höchstens verdorbenes Wasser in spärlicher Menge verteilt werden konnte.
    Hamilton und Blockhead wenigstens würden diese Qualen nicht zu erdulden haben, von denen sie ein mitleidiger Tod höchstwahrscheinlich erlöste. Vom Fieber geschwächt und kaum in die Wiedergenesung eingetreten, fehlte es ihnen von Anfang an an Kräften. Schon am Vormittage hatten sie unerträglich bei der ersten Marschstrecke gelitten, und sanken, als Rast gemacht wurde, wie leblose Massen zusammen. Am Nachmittage gestaltete sich das natürlich noch weit schlimmer. Ihre halb erstarrten Glieder versagten den Dienst, und nach wenigen Kilometern war es ihnen unmöglich, nur noch einen einzigen Schritt zu tun.
    Von da an begann eine ununterbrochene Leidenszeit für sie und für ihre Gefährten. Bei jedem Schritte niedersinkend und sich erhebend, um nur wieder zu fallen, wurden sie von der Kolonne im wahrsten Sinne des Wortes nur noch fortgeschleppt. Als dann am Abend schließlich Halt gemacht wurde, sahen sie mehr Leichen als lebenden Wesen ähnlich.
    Zum Glück vertrugen die andern Schiffbrüchigen alle Strapazen besser.
    An der Spitze ging, wie

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