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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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zur Seite und gab so den Blick auf eine Art Falltür frei, die in den Boden eingelassen war. Sanft setzte er Lea neben sich ab, öffnete die Klappe, und sie stiegen eine Leiter hinunter, bis sie in einem mit Neonlampen erleuchteten Flur standen. Einem erstaunlich langen Flur, wenn man bedachte, dass sie definitiv unter der Erde waren.
    „Do staunste, hä? Dos war'n emol Bunker hier. Damals für de öwere Zehndausend in Frankfort, wenn dr Russ kömmt. Kam aber nie. Alles so geheim, dess de heutige öwere Zehndausend selber kei Ahnung hon, wo noch Gäng sin un wo net. De meiste Gäng hon se nach aale Plän widder gefunne, aber der hier is vom Ami, un Amis losse kei Plän do, wenn se gehn. Also gab's hier defür auch kei. Un jetz hat auch keiner mehr Lust, noch mehr olle Bunker un Gäng ze finne, weil dos heißt, doss mer se für deuer Geld butze muss.“
    „Putzen?“
    „Jo, de Amis, de hon immer mo widder mit irchendem Gift römgemoacht. Olles noch em Motto, wenn mer emol vonnem Feind ohgegriffe wern, mösse mer uns wehr'n, un deshalb mösse mer jedes Gift unnersöch. Wenn de mich frächst, alles gelooche, die wollde es Gift selber ho, um irchendänner ohzegreife.
    Egal. Wie klar war, dess de Russ net mehr kömmt, hon se de Bunker für de Expiri- … Experamente mit’m Gift genomme. Hat kännen gestört, weil hier war jo känner. Aber wenn se im Römer heut en olle Bunker finne, müsse se dos Gift, was von dene Expa- … von dene Versöchsgeschichte do noch drin is, ruis hole. Un das kost Geld. Un deshalb söche se net mehr so gern nach Bunker. Un deshalb simmer hier ziemlich ungestört. Kapierschte?“
    „Und die Gifte?“
    „Git’s hier net. Änner vo uns is Apotheker, dä hot alles besorcht, was mer defür bruch, öm so ebbes ruiszefinne. So, mer sin do.“
    Sie waren bei einer kleinen Stahltür angekommen, die anstatt eines Schlüsselloches ein kleines Eingabefeld mit Ziffern hatte. Hunter drückte ein paar Tasten, und mit einem leisen Klicken ließ sich die Tür öffnen.
    „Deff ich fürställ – Anna, dos is onser neuer Gast. Du, dos is mii Chefin Anna Bolika.“
    Lea begriff sofort, warum man sie so genannt hatte: Hinter einem überdimensionalen, blendend weißen Schreibtisch saß die muskelbepackte, solariumsgebräunte Inkarnation einer aufgeblähten Hochleistungs-Bodybuilderin. Ihre blonde Dauerwelle fiel auf die breiten Schultern (sie schien selbst auf der Schulter Muskeln zu haben, hatte der menschliche Körper dort überhaupt Muskeln?), und sie zeigte ihre kraftsportgestählte Y-Figur durch ein hautenges, schulterfreies Top, das nur zu gut erkennen ließ, dass sie auch ihren Busen wohl schon vor langer Zeit gegen ein Mehr an Muskelmasse eingetauscht hatte.
    „Hallo“, sagte sie kurz.
    „Hallo“, erwiderte Lea.
    „Warum bist du hier?“
    „Wüsste ich auch gern.“
    Hunter mischte sich ein und erzählte in wenigen, wenn auch für Leas Ohren immer noch sehr merkwürdig klingenden Worten die Begebenheit mit dem Polizisten.
    „Du wirst also wegen Mordes gesucht. Interessant.“
    „Könnte ich vielleicht erst mal einen Arzt haben? Das blutet immer noch.“
    Anna zückte ein Handy, das zur Gänze in ihrer breiten Handfläche verschwand, murmelte etwas Unverständliches hinein und packte es wieder weg.
    „Wird bald hier sein. Pass auf, der Deal ist folgender: Wir geben dir Essen, Logis und ärztliche Versorgung, dafür wollen wir nichts weiter als dass du von Zeit zu Zeit das eine oder andere Paket von A nach B bringst.“
    „Und um das zu machen, muss man wegen Mordes gesucht werden?“
    „Nein, aber es hilft. Wir brauchen Leute, die nicht gleich beim ersten Anzeichen von Gefahr die Fassung verlieren.“
    „Solche Leute sollte es in Frankfurt doch massenweise geben. Warum ich?“
    „Weil du noch auf Jahre hinaus unters Jugendstrafrecht fällst und ziemlich unauffällig aussiehst. Das ist genau, was wir brauchen: jung – unschuldig – mit allen Wassern gewaschen.“
    „Das mit der Unauffälligkeit hat sich ja wohl dadurch erledigt, dass sie mich wegen dieses Todesfalls suchen.“
    „Aber nicht in Afrika.“
    In diesem Moment betrat ein älterer Herr mit einer Lesebrille auf der Nase und einem altmodischen braunen Anzug den Raum. „Hier“, fuhr Anna fort, „ist unser Knochenflicker. Geh mit ihm, ich komme in einer Stunde nach und erkläre dir, wie es weitergeht.“
    Lea hakte sich bei dem alten Mann ein und hinkte nach draußen. Sie war völlig perplex. Die Worte klangen ihr noch in

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