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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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mir die Fotos von den Docs.“
    „Du wärst gern so cool, Meatloaf. Aber bei mir landest du damit nicht. Spar dir die Masche für deine Siebtklässlerinnen.“
    „Und wenn ich dir eine richtige Pistole zeige?“
    „Ich hasse Waffen.“
    „Hier stinkt’s auf einmal so nach Moralin. Lass die Maskerade fallen und zeig mir dein Betttuch, Gandhi!“
    Sie warf ihm die Kamera zu, die er gerade noch auffangen konnte. „Sieh dir lieber erst mal das hier an.“
    „Drehst du völlig am Rad? Das Ding ist dreihundert Steine wert! Hätte nur noch gefehlt, dass du sie in meinen neuen Fünfundzwanzigzoller pfefferst …“
    „Tut mir leid, wenn ich mich deiner Sprücheklopflaune nicht anschließen kann. Aber ich habe gerade das Gefühl, bei der wichtigsten Aufgabe meines Lebens völlig zu versagen. Außer dass meine Eltern eine Ehekrise haben, wissen wir noch rein gar nichts. Und wenn du’s genau wissen willst, das hier wird uns auch nicht weiterbringen. Ich habe die Dokumente ja gesehen, als ich sie abfotografiert habe. In dem Vertrag steht nichts über Pas Kunden drin.“
    „Name und Adresse wird’s ja wohl geben.“
    „Das ist aber auch schon alles.“
    Bülent steckte ein Kabel mit einem Ende in seine Digitalkamera, mit dem anderen in den USB-Anschluss des Computers. Sofort öffnete sich ein Programm, das die gespeicherten Bilder automatisch von der Speicherkarte auf die Festplatte übertrug.
    Während eine Prozent-Anzeige sich langsam von Null auf Hundert hocharbeitete, schwärmte er: „Hab ich dir eigentlich erzählt, dass ich mir neulich die kompletten Drei Fragezeichen aus dem Internet gesaugt hab? Bin bei der Deutschen Bibliothek eingebrochen, virtuell meine ich, die haben grad ein Projekt zur Digitalisierung ihrer Schmöker ... Antiquitäten und Jugendbücher ... da hab ich einfach ...“
    „Verschon mich mit deinen Aufschneidereien. Schau, hier kommen sie.“
    Ein Fenster war auf dem Bildschirm erschienen mit verkleinerten Abbildungen der Fotos, die Lea heimlich im Büro ihres Vaters geschossen hatte.
    „Also“, begann Bülent, „lass uns mal brainstormen … hast du nicht Lust, die Musik anzuwerfen? Dann kann ich besser nachdenken.“
    Lea ging kommentarlos zum CD-Player, schaltete ihn ein und drückte den Abspielknopf. Als die ersten Töne sich im Raum ausbreiteten, zog sie erstaunt die Augenbrauen hoch.
    „Du hörst Linkin Park ?“
    „Was denn sonst?“
    „Weiß nicht … ich meine, das ist ja richtige Musik.“
    „Ist das jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung? Was dachtest du denn, dass ich höre? Justin Bieber mit meinen Siebtklässlerinnen?“
    „Vergiss es einfach. Also, was wissen wir? Wir haben einen Namen. Mach das hier mal größer …“ Sie griff ihm über die Schulter, fuhr mit der Maus umher und klickte auf ein Lupensymbol.
    „Hab ich dir schon mal gesagt, dass ich es hasse, wenn man mir beim Tippen über die Schulter schaut, spuckt oder greift?“
    Lea achtete nicht auf Bülents Worte. „Hier ist es“, rief sie aus. „Sie heißt Doña Elisa de la Estancia. Klingt spanisch.“
    „Der Typ, den sie bei sich hatte, war doch auch Spanier, oder? Hast du nicht so was erzählt von dem einen Mal, wo du deine Eltern belauschen konntest? Als deine Mutter wegen dieser Sonnenbrille Stress gemacht hat?“
    „Und hier ist die Adresse. Křižovnická, das ist mitten in Prag, gar nicht so weit von der Karlsbrücke entfernt.“
    „Jetzt sag nur noch, in Prag kennt sich Frau Oberschlau auch noch aus. Wie konnte ich denken, es gäbe ein Gebiet im Leben, über das du nicht alles weißt?“
    „Und du? Hast du alles vergessen über die ersten sechs Jahre deines Lebens?“
    „Die Straßennamen haben mich damals jedenfalls noch nicht sonderlich interessiert“, maulte Bülent. „Außerdem wusste ich gar nicht, dass du da mal gewohnt hast.“
    „Wir haben also zwei Namen und eine Adresse. Was können wir damit jetzt anfangen? Googeln?“
    „Klar doch. Wenn ich so eine zwielichtige Figur wäre, wie es die beiden deiner Meinung nach sind, dann hätte ich auch nix Besseres zu tun, als mir eine eigene Homepage anzulegen und dort meine Missetaten auszubreiten.“
    „Und was schlägt Herr Oberschlau vor?“
    „Herr Oberschlau“, äffte er Lea nach, „würde vielleicht einfach mal nachschauen, ob die beiden wirklich unter diesen Namen an dieser Adresse gemeldet sind. Wenn nicht, stehen die Wetten gut, dass sie Dreck am Stecken haben.“
    „Ja und? Meinst du, das Einwohnermeldeamt in Prag

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