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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Korrespondenz, 369 Schreiben umfassend, darunter 121 Briefe an Kaiser Trajan)
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Das chirurgische Instrumentarium der römischen Ärzte konnte sich sehen lassen. Es reichte von scharf geschliffenen Skalpellen bis zu Wundhaken, Pinzetten und diversen Scheren. Obwohl ihnen Mikroben unbekannt waren, wussten die Ärzte, dass peinliche Sauberkeit bei Eingriffen unerlässlich ist
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    (c) akg, Berlin

Bruch mit der Staatselite
Das Schreckensregiment des Commodus (180–192)
    Von allem, was Mark Aurels Sohn und Nachfolger Commodus getan hat, war seine erste Amtshandlung wohl die vernünftigste. Gegen den ausdrücklichen Wunsch des Vaters, der am 17.3.180 im Feldlager von Vindobona (Wien) gestorben war, schloss er Frieden mit Quaden, Markomannen und Jazygen, und zwar einen für diese so vorteilhaften, dass in Rom Murren aufkam, es dafür aber an der Donau-Grenze auf Jahre hinaus ruhig blieb. Dass dahinter nicht staatsmännische Weitsicht steckte, erwies sich rasch: Der systematisch auf seine herrscherlichen Aufgaben vorbereitete junge Mann (* 161) hatte offenbar in keiner Weise vor, diese ernsthaft in Angriff zu nehmen, sondern dachte in erster Linie an Selbstinszenierung. Er eilte schleunigst von der Front in seine Hauptstadt und feierte einen rauschenden Triumph, wozu bei den erheblichen Zugeständnissen an die Germanen wahrlich kein Anlass bestand.
Mord und Diebstahl
    Lange konnte sich Commodus auf das Volk stützen, das von seinen aufwendigen Spielen profitierte und dessen Bedarf an religiöser Überhöhung das Auftreten des Kaisers entgegenkam. Er ließ orientalische Kulte (siehe Kasten) importieren und trat im
Circus
selbst gern als Gladiator und stilisierter Herkules auf, ein Rückgriff auf die römischen Anfänge, als dieser Halbgott der Sage nach sein Vieh auf dem
Forum Boarium
hatte weiden lassen. Aus Spiel aber wurde rasch ernst, je mehr Commodus sich selbst als Gott sah und verehren ließ und qua Göttlichkeit tatsächliche wie angebliche Feinde zu ermorden oder nach Justizpossen hinzurichten befahl– nicht zuletzt Männer aus reichen Familien, deren Vermögen er zur Aufbesserung der kaiserlichen Kasse einziehen lassen konnte. Geld nämlich war knapp nach Ende der Expansion des Reiches. Die Verschwendung des Hofes verschärfte die Lage noch, so dass nach immer neuen Einnahmequellen gefahndet wurde. Eine erschloss sich Commodus durch die Besteuerung auch der senatorischen Vermögen, was zum dauerhaften Bruch mit der Elite des Staates führte. Hinzu kam des Kaisers schwer erträgliche Günstlingswirtschaft, von der vor allem von ihm freigelassene orientalische Sklaven profitierten.
    Isis
    Den Stoizismus, wie ihn Mark Aurel vertreten hatte, empfanden viele seiner Zeitgenossen als zu unpersönlich; sie wünschten sich ein Anbetungsgegenüber, wie es viele orientalische Kulte boten. In Rom wurde damals der syrischen Sonnengott als „
sol invictus
“ (unbesiegliche Sonne) ebenso populär wie der persische Lichtgott Mithras oder die ägyptische Isis. Diese und ähnliche Gottheiten versprachen Erlösung aus der Qual der Körperlichkeit und lockten vor allem Menschen aus den Unterschichten an, für die es auf Erden wenig zu hoffen gab. Die Weihehandlungen um die Götter wurden zudem als Mysterienkulte inszeniert, welche die Anhänger zu verschworener Gemeinschaft verbanden. Von Isis heißt es in einer zeitgenössischen lateinischen Quelle: „Siehe hier bin ich, die Mutter aller Natur, Herrin der Elemente, Erste der Himmlischen! Glücklich, glorreich wirst du in meinem Schutze leben, und wenn du ins Reich der Schatten eingehst, wirst du auch dort unter der Erde mich finden: In den Tiefen bin ich das Licht und die Herrscherin. Da wirst du auf elysischen Fluren wohnen.“
    Nach mehreren fehlgeschlagenen Anschlägen fiel Commodus auf dem Höhepunkt seines cäsarenwahnsinnigen Regiments dem Komplott des Oberkämmerers Eclectus, des Prätorianerpräfekten Laetus und der Lieblingsmätresse Marcia in der Neujahrsnacht 192/193 zum Opfer. Sie ließen ihn von einem Ringer namens Narcissus erwürgen.

Wie schon König Mithridates von Pontus gefiel sich Kaiser Commodus im Herkules-Kostüm mit dem Löwenkopf und der Keule. Der Halbgott- Darsteller vermochte mit der Zeit zwischen Rolle und Wirklichkeit immer weniger zu unterscheiden
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    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Gegengewicht gegen die Prätorianer
Thronwirren und der Sieg des Septimius Severus (193–211)
    Als Commodus der von ihm provozierten Gegengewalt erlegen war, hoffte

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