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Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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losgeht.«
    »Hm. Wir müssen die Zuchtkühe von der Koppel unten am Fluß zur Emu Lake–Koppel bringen. Glauben Sie, Sie können morgen mit der Inspektion anfangen?«
    »Jederzeit. Alec, Ned Story, Harry und Syl sind hier, und Ned Hamlin und die zwei Schwarzen könnten vom Faraway Bore herüberreiten.«
    »Gut. Dann ruf ich gleich mal Ned Hamlin an. Sie können zwei von den Schwarzen mitnehmen, die unten am Bach kampieren. Sie haben erst gestern gefragt, ob sie Arbeit haben könnten. Ich möchte die Kühe gern so bald wie möglich zum Emu Lake treiben. Wer weiß, wann der Regen kommt, und wenn wir Pech haben, gibt’s wieder so eine Überschwemmung wie 1925.«
    »Ja, das kann schon sein«, stimmte Ted zu.
    »Gut, dann. Sie können zu Bett gehen und sich mal richtig ausschlafen. Heute nacht übernehme ich die Wache.«
    »Das ist doch nicht nötig. Ich hab’ den ganzen Tag geschlafen. Ich könnte gar nicht schlafen, wenn ich mich jetzt hinlege. Halten Sie es denn noch für nötig, das Haus zu bewachen? Dieser Kerl macht doch bestimmt keinen Versuch mehr.«
    »Bony ist anderer Meinung.«
    »Hat er schon was rausbekommen?«
    »Eine ganze Menge. Mehr kann ich nicht sagen. Er hat mich gebeten, den Mund zu halten. Er hat übrigens vorhin nach Ihnen gefragt. Er möchte Sie gern sprechen.«
    »Oh? Worum geht’s denn?«
    »Das weiß ich wirklich nicht. Ich sage ihm, daß Sie hier sind. Und jetzt ruf ich Ned Hamlin an. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Mr. Nettlefold.«
    Wenig später kam Bony auf die Veranda.
    »Guten Abend, Mr. Sharp.«
    »Ah, guten Abend, Mr. Bonaparte. Sieht nach einem Gewitter aus.«
    »Ich hoffe sehr, daß es nicht regnen wird. Nennen Sie mich doch Bony.«
    Ted lachte ein wenig. »Dann nennen Sie mich aber auch Ted«, entgegnete er. »Ich hol’ noch einen Sessel, wenn Sie länger bleiben wollen.«
    »Nicht nötig. Ich setze mich hier auf den Boden.«
    Bony machte es sich auf dem Boden bequem und begann, sich eine Zigarette zu drehen. Er konnte Teds Gesicht nicht sehen, aber seine Stimme war ihm sympathisch.
    »Ich höre, daß Sie vom Warrego unten in Neusüdwales kommen. Ich habe dort Bekannte, die Wyatts, kennen Sie die zufällig?«
    »Wer hat Ihnen gesagt, daß ich vom Warrego komme?« fragte Ted offensichtlich überrascht.
    »Ach, ich weiß nicht mehr. Irgend jemand. Verstehen Sie eigentlich was von der Schafzucht?« fragte Bony beiläufig.
    »Ein bißchen was, ja«, antwortete Ted vorsichtig. »Warum?«
    »Ich möchte Sie bitten, mir zu helfen.«
    »Gern, wenn ich kann.«
    »Danke. Ich würde gern wissen, warum Sie am Abend des 28. Oktober nicht am Mitchell’s Well waren, sondern in Gurner’s Hotel.«
    Im flackernden Lichtschein des Wetterleuchtens konnte Bony das starre Gesicht und die gespannte Haltung Teds erkennen. Er wartete ruhig.
    »Gut, ich sag’s Ihnen«, entschied Ted. »Ich bin ins Hotel gefahren, um eine Flasche Whisky zu besorgen. Es war heiß, und ich wollte gern was trinken, aber Mr. Nettlefold hat Alkohol streng verboten.«
    »Haben Sie darum Ned Hamlin angerufen und gebeten, Ihre Geschichte, Sie seien am Mitchell’s Well gewesen, zu bestätigen?«
    »Ja. Ich wollte auf keinen Fall, daß Mr. Nettlefold von der Sache erfährt.«
    »Gut, das geht mich nichts an. Es geht mich aber sehr wohl etwas an, wenn ich erfahre, daß Sie zu Gurner’s Hotel gefahren sind, um sich dort mit einem Mann zu treffen, der hier in der Gegend völlig unbekannt zu sein scheint.«
    »Ach, das haben Sie also auch herausbekommen?« rief Ted scharf.
    »Natürlich«, antwortete Bony, als sei es in der Tat völlig natürlich. »Wer war dieser Mann, und was hatten Sie mit ihm zu besprechen?«
    »Das sage ich Ihnen nicht.«
    »Und warum nicht? Früher oder später werde ich doch herausbekommen, was ich wissen möchte, aber es wird wertvolle Zeit kosten.«
    »Sie bekommen es sowieso nie heraus«, gab Ted unwirsch zurück.
    »O doch«, entgegnete Bony zuversichtlich. Als Ted abrupt aufstand, fügte er hinzu: »Bitte bleiben Sie sitzen. Ich bin noch nicht fertig mit Ihnen.«
    »Ich werde Ihre Fragen nicht beantworten«, erklärte Ted heftig. »Meine Privatangelegenheiten haben mit Ihrem Fall nichts zu tun, und es fällt mir nicht ein, sie mit einem verdammten Halbblut zu besprechen.«
    »Jetzt setzen Sie sich endlich, und seien Sie nicht albern«, drängte Bony weiterhin höflich. »Ich mag ein Halbblut sein, aber ich bin nicht dumm, und ich bin Polizeibeamter.«
    »Das ist mir piepegal.«
    »Ich weiß, es gibt

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