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Das Rote Kornfeld

Das Rote Kornfeld

Titel: Das Rote Kornfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Yan
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Eisengesellschaft eingetreten. Wie alle anderen rasierte er an diesem Abend seinen Kopf über der Stirn und kniete vor dem Urahnen auf seinem Tiger nieder. Als er die Stelle sah, wo man den Einschuss seiner Pistole restauriert hatte, musste er ein Lächeln unterdrücken. Es kam ihm alles vor, als sei es gestern gewesen. Auch Vater ließ sich den Kopf rasieren. Der Anblick des schwarzen Rasiermessers in Schwarzauges Hand und seine undeutlichen Erinnerungen an das, was zehn Jahre zuvor geschehen war, ließen sein Blut gerinnen. Nachdem Schwarzauge ihm den Schädel rasiert hatte, rieb er ihn mit den Kultobjekten der Gesellschaft ein, dem Eselshuf, der Affenpfote und so weiter. Als der Ritus abgeschlossen war, fühlte sich sein Körper so starr an, als hätten sich sein Fleisch und sein Blut in Eisen verwandelt.
    Die Soldaten der Eisengesellschaft begrüßten Großvater enthusiastisch und baten Vater immer wieder, vom Hinterhalt am Schwarzwasserfluß zu erzählen. Dann inszenierten sie unter Führung von Wuluan ihren Aufstand und zwangen Schwarzauge, Großvater als seinen Stellvertreter anzuerkennen.
    Nachdem die Frage der Stellvertretung geregelt war, bemühte sich Wuluan um den Kampfgeist des Trupps. Tausend Tage militärischer Ausbildung, sagte er, tragen in einem kurzen Augenblick Frucht. Jetzt, wo die japanischen Eindringlinge das Land zerstörten, fragte er, wie lange sie eigentlich noch ihre «eisernen» Fähigkeiten trainieren wollten, statt die bösartigen Zwerge auszurotten. Die meisten Mitglieder der Gesellschaft waren heißblütige Männer, und der Hass auf die Japaner war ihnen zur zweiten Natur geworden. Der silberzüngige Wuluan sprach wie ein gelernter Volksredner und goss bei den Soldaten, die ihre Fähigkeiten endlich auf dem Schlachtfeld beweisen wollten, Öl ins Feuer. Schwarzauge musste ihm zustimmen, ob er wollte oder nicht. Großvater nahm Wuluan verstohlen beiseite. «Bist du sicher, dass eure eisernen Fähigkeiten ausreichen, um Gewehrkugeln zu widerstehen?» Wuluan blieb die Antwort schuldig und lächelte schlau.
    Das erste Gefecht, in das die Eisengesellschaft verwickelt wurde, war unbedeutend, ein kleines Scharmützel mit dem Bataillon von Gao, einer Einheit des Marionettenregiments von Zhang Zhuxi. Die Soldaten der Eisengesellschaft, die einen Überfall auf die Kasernen am Gasthaus der Familie Xia vorbereiteten, trafen auf das Bataillon von Gao, das von einem Überfall auf einen Kornspeicher kam. Die zwei Armeen hielten inne und versuchten, einander abzuschätzen. Das Einsatzkommando des Bataillons von Gao, das sechzig bis siebzig Mann in aprikosenfarbener Uniform zählte, war schwer bewaffnet. Sie trugen Patronengurte aus Leinwand über der Brust. Zwischen den Truppen gingen Dutzende von Maultieren und Eseln, die mit Getreidesäcken beladen waren. Die Soldaten der Eisengesellschaft in ihren schwarzen Uniformen waren bis auf ein paar Pistolen, die sie im Gürtel trugen, nur mit Speeren, Schwertern und Messern bewaffnet.
    «Zu welcher Einheit gehört ihr?» fragte ein fetter Offizier des Bataillons von Gao vom Pferd herab.
    Großvater griff in den Gürtel, zog die Pistole und rief: «Zur Einheit, die Verräter tötet!» Dann schoss er.
    Der fette Offizier fiel vom Pferd, und sein Kopf zersprang wie ein blutiger Kürbis.
    «Amalai, amalai, amalai», psalmodierten die Männer der Eisengesellschaft unisono und stürzten sich wild in die Attacke. Erschreckte Esel und Maultiere rissen sich los und rannten davon. Von panischem Schrecken erfasst, versuchten die Marionettensoldaten zu fliehen, aber die Messer und Schwerter der Eisengesellschaft hackten die weniger flinken unter ihnen in Stücke.
    Die Soldaten, denen die Flucht gelang, kamen erst wieder zur Besinnung, als sie etwa einen Pfeilschuss weit gelaufen waren. Schnell schlossen sie das Glied wieder und eröffneten das Feuer. Aber die furchtlosen Soldaten der Eisengesellschaft, die einmal Blut geleckt hatten, stimmten wieder ihren Schlachtruf an und gingen zum Angriff über.
    «Verteilt euch!» rief Großvater. «Gebückt vorrücken!»
    Die klangvollen Gesänge der Männer, die im geschlossenen Glied mit erhobenem Kopf und vorgestreckter Brust vorstürmten, übertönten sein Kommando.
    Die Marionettensoldaten feuerten eine Salve ab und streckten mehr als zwanzig Mann der Eisengesellschaft nieder. Frisches Blut spritzte in die Luft, und die schrillen Schreie verwundeter Soldaten erklangen zu Füßen der Überlebenden.
    Die Soldaten der

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