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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Sie ist stark. Und sie weigert sich zu glauben. Das amüsiert mich“, sagte sie leise, ohne ihren Blick von Leyla abzuwenden. Einer ihrer nussbraunen Zöpfe strich über Leylas Wange.
    Leyla fühlte sich elend und schwach, doch hätte sie in diesem Moment alles dafür geg e ben, in dieses unschuldige Porzellangesicht zu schlagen.
    „Ich denke, wir verstehen uns, Totenwächterin. Du tust, was ich will oder ich durchlöchere deinen Verstand wie ein Sieb“, hauchte sie neben Leylas Ohr. Es war ein stockendes Flüstern, in dem ein aufg e regtes Kichern mitschwang. „Oder glaubst du mir nicht?“
    Leyla glaubte ihr und nickte. Schweiß rann über ihre Stirn und tropfte in ihren Ausschnitt. Sie wollte nie wieder von diesem ura l ten Ding berührt werden. Sie wollte ihr alles versprechen.
    „Du hast mir nicht gesagt, was du willst“, krächzte Leyla aus ihrer trockenen Kehle. Sie sah gar nicht ein, dieses Wesen, das sie nun respektlos duzte, weiterhin mit Sie anzuspr e chen.
    „Oh? Hatte ich das nicht erwähnt“, rief sie mit gespielter Überr a schung.
    Fjodora kicherte und zeigte eine Reihe glänzender Zähne ohne ihre Fangzähne zu en t blößen. Die Schönheit ihres Gesichtes war ewig und hinreißend. Leylas Zittern hatte nachgela s sen, aber ihr Körper schmerzte und sie hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie konnte sich nicht leisten, in Tränen auszubrechen. Das Einzige, das ihr blieb, war Zorn.
    „Nimm dein hässliches Gesicht von mir weg.“ Sie blickte Fjodora in die Augen.
    Fjodora fuhr unter der ungewohnten Beleidigung zurück und stand auf. Ihre hübschen Augenbrauen zogen sich unheilvoll z u sammen. Eine ziemlich weibliche Reaktion. Dann versetzte sie Leyla mit ihrem kleinen Fuß einen Tritt in die Brust. Die Wucht schleuderte sie zurück und brennender Schmerz machte sich in ihr breit. Sie lag flach auf dem Rücken und rang zum wi e derholten Mal nach Atem. Obwohl nichts geknackt hatte, fühlte es sich an, als sei etwas gebrochen. Fjodoras Stimme donnerte durch die Ha l le wie ein Sturmwind.
    „Bringt sie mir aus den Augen, bevor ich sie zermalme wie ein I n sekt!“
    Wie ein trotzendes Kind trat sie im Vorbeigehen gegen ihre Puppe. Marie stöhnte auf und rollte über den Boden. Leyla richtete sich vorsichtig auf. Der Schmerz ließ nach, doch ihr Brus t bein brannte wie Feuer. Sie hustete, um zu atmen.
    „Nein, nicht du, Rudger, du bleibst, wo du bist!“, hörte sie Fjodoras Stimme in der Luft klirren. Fjodora schwebte erneut zu Leyla und hockte sich schwungvoll n e ben sie. „Hörst du mich, Walakuzjæ ?“
    „Ja“, presste Leyla mühsam hervor.
    „Damit wir uns verstehen, bei dem letzten Vampiropfer handelte es sich um keinen gewöhnlichen Vampir, sondern um einen Hoheprie s ter. Du warst mit deinem Polizeifreund dort und hast seine Überreste auf dem Bahngleis gesehen. Dieser Hohepriester war weitaus mächt i ger als ein Meistervampir. Und er war mein Gast. Wir können dem menschlichen Rechtssystem nicht trauen und deshalb brauchen wir dich. Das ist der einzige Grund, we s halb du noch lebst.“
    Leyla starrte auf die widersinnige Kreatur und hoffte, dass sie scherzte. „Willst du damit sagen, dass jemand Vampire tötet, die stä r ker sind als Rudger?“
    „Das will ich damit sagen, Leyla. Und von dir erwarte ich, dass du den Fall aufklärst. Es ist eine Gelegenheit für dich sich zu b e währen, und wer weiß, vielleicht gebe ich dir deine Freundin zurück.“
    Ein vages Versprechen, aber für den Moment alles, was Leyla hatte. Sie sah, dass sich Marie hinter Fjodora leicht regte, als sie das Bewusstsein erlangte. Außer ihr schien das niemand zu bemerken. Bis auf Rudger, der immer noch dort stand, wo Fjodora ihn hinbefohlen hatte. Seine tiefblauen Augen glänzten fiebrig. Durch den Sauerstoffmangel in se i nem Blut war seine Atmung flach. Er hatte nicht gegessen. Leyla vermutete, dass Fjodora ihn dazu gezwungen hatte.
    „Jarno“, rief Fjodora ohne den Blick von Leyla zu nehmen. „Bring sie weg!“
    Fjodora hatte sich halb abgewandt, doch ihre lauernde Haltung wirkte wie der kurze Rückzug einer Schlange, die im nächsten Moment zum tödlichen Angriff ansetzen wollte. Leyla war sicher nicht die Einzige im Raum, die nicht daran glaubte, dass Fjodora sie ei n fach gehen lassen würde. Aus dem Schatten hinter dem Thron trat Jarno der Tänzer hervor und näherte sich unsicher seiner Herrin. Fjodora hatte beide Arme erhoben und schwebte unheilvoll über Leyla. Die Schönheit

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