Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Daraufhin habt Ihr meine Eltern getötet und es wie einen Überfall der Scicth aussehen lassen.“ Rabec brauchte die lauten Überlegungen Cathylls nicht zu bestätigen, er lächelte nur vielsagend. Ketill machte Anstalten auf Rabec zuzustürmen, doch Balain hielt ihn ab. Spöttisch blickte Rabec den Norr an und sagte: „Aber ich habe Eure Eltern getröstet im Moment ihres Todes, Cathyll. Ich sagte ihnen, dass ich mich um Euch kümmern würde.“
„Das reicht.“ Brans sonore Stimme übertönte den ganzen Hof, doch Rabec schien unbeeindruckt. „Nein, das reicht nicht, denn was ich versprochen habe, muss ich noch einlösen.“ Noch während Rabec diese Worte aussprach hatte er ein Messer aus seinem Ärmel gez ogen und sprang im selben Moment auf Cathyll zu, die scharfe Klinge am lang ausgestreckten Arm auf ihren Hals gerichtet. Keiner der Anwesenden hatte mit dieser sinnlosen, bösartigen Tat gerechnet und es schien als sei die Prinzessin schon so gut wie tot. Aber ein Schatten sprang neben Cathyll hervor und stellte sich in den Weg der Schneide. Das Messer fiel klirrend zu Boden und die Männer der Stadtwache stürzten sich noch im selben Moment auf den Raethgir. Vor Cathyll stürzte ein Mann zu Boden und hielt sich die Brust. Nod hatte bewiesen, dass er das Vertrauen der Prinzessin verdient hatte - er hatte sich vor diese geworfen und so den tödlichen Stich abgewehrt.
Mal Tael
43. Verunsicherung
„ ot?“
Er hatte es schon dreimal gehört und konnte es dennoch nicht gla uben. Er hatte geglaubt etwas spüren zu müssen, wenn sein Vater sterben würde, hatte gedacht, er würde nachts aufwachen und wissen, wenn es soweit wäre. Hatte geglaubt, dass sein Instinkt ihm mitteilen würde, wenn es soweit war. Und er hatte gedacht, dass er eine heimliche Art von Schadenfreude empfinden würde, aber die Umstände des Todes und der unerwartete Zeitpunkt hatten ihn völlig aus der Fassung gebracht.
Warum jetzt, wo er seinem Vater mitteilen wollte, dass er sein we iteres Leben einer anderen Sache widmen würde und ihm seine politischen Ränkeleien ganz überlassen würde? Und warum ein solch unrühmlicher Tod? Edmund hatte geflüstert, als er beschrieben hatte, wie Sigurd, Hochkönig von Sathorn bei einem Ausflug am Meer sich mit einem Fuß zwischen zwei Steinen verkeilt hatte und dann von der kommenden Flut ertränkt wurde. Warum er denn alleine gewesen sei, wollte Gareth wissen, doch der Berater des Königs hatte betreten zur Seite geschaut.
Jetzt war er, Gareth, First of Sathorn, Hochkönig von einem Reich, das er nicht haben wollte. Und neben Edmund, Grol, Vater Eudes saßen noch 20 andere hochrangige Adlige im Thronsaal und b edrängten Gareth mit Blicken und Fragen - auf Freundschaft, Vergünstigungen, Ländereien hoffend und Gareth war angewidert und wollte Edmund am liebsten sagen, dass er das Königsamt übernehmen solle.
Pater Eudes drängte sich nach vorne: „Gareth, Ihr müsst die Kr önung so schnell wie möglich vollziehen lassen, die Grafschaften werden das sonst als Schwäche deuten und Eure Krone ist in Gefahr.“
Gareth nahm diese Worte wie durch einen Nebelschleier auf. So viele Dinge mussten anscheinend getan werden, aber er war hilflos. Wie viel einfacher war das Leben am Konvent gewesen, wo er zu jede r Tages- und Nachtzeit einen genauen Plan darüber hatte was getan werden musste. Und nun sollte er auf einmal selber bestimmen was geschehen sollte - er war schlichtweg überfordert.
Als mehr Edelmänner auf ihn einredeten und ihm somit die Sicht auf das durch die hohen Fenster einfallende Mondlicht verwehrten, war Gareth’ Entschluss gefasst. Zum ersten Mal an diesem Abend wurde er laut: „Holt mir Meliandra.“
Mal Kallin
44. Komplikationen
„ tant Hilpsam könnt Ihr nicht weiter als den 5. Platz nach unten verschieben, Herrin. Das wäre ein Affront gegen die Familie, die uns jahrelang unterstützt hat, materiell und ideell.“
Fasziniert starrte An’luin zunächst auf das ausdruckslose Gesicht des neuen Raethgir der neuen Köni gin, Hai’ll Usur, dann auf den störrischen Gesichtsausdruck von Cathyll. Sie hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, als sie ihm den neuen Raethgir vorstellte, denn schließlich hatte sie auch An’luin als ihren Berater erwählt, doch er fühlte sich in keiner Weise verletzt und verstand sofort die Notwendigkeit einen im Hofleben erprobten Raethgir zu ernennen. Er hatte nur mit den Schultern gezuckt und „Kein Problem“, gesagt und damit war die Sache für
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