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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Lockenköpfchen am Stand von Newport, wie sie in ihren kleinen Booten auf dem Sund lachen? Tragisch, nicht wahr? Nur einer von ihnen. Einer aus der ganzen Sippe könnte durchkommen, und dann setzt der Scarlatti-Clan seinen Ruhm fort. Soll ich anrufen? Mir ist es wirklich völlig gleichgültig.«
    Die alte Frau ging langsam auf einen der Sessel zu. »Ist das, was du von mir willst, so wertvoll, daß das Leben meiner Familie davon abhängt?«
    »Nicht für dich. Nur für mich. Es könnte schlimmer sein, weißt du. Ich könnte zusätzliche einhundert Millionen fordern. «
    »Warum tust du das nicht? Unter den gegebenen Umständen weißt du, daß ich bezahlen würde.«
    Er lachte. »Sicher würdest du bezahlen. Du würdest aus einer Quelle bezahlen, die eine Panik an der Börse auslösen würde. Nein, danke. Ich brauche es nicht. Vergiß nicht, wir stehen über den Summen.«
    »Was willst du dann?« Sie setzte sich und verschränkte die dünnen Arme vor der Brust.

    »Zunächst einmal die Bankbriefe. Dir nützen sie nichts, also sollten sie dein Gewissen auch nicht belasten.«
    Er hatte recht gehabt. Man mußte sich immer praktische Ziele setzen. Das Geld.
    »Bankbriefe?«
    »Die Bankbriefe, die Cartwright dir gegeben hat.«
    »Du hast ihn getötet! Du wußtest über unsere Vereinbarung Bescheid?«
    »Komm schon, Mutter. Ein Esel aus dem Süden wird zum Vizepräsidenten der Waterman Trust-Bank gemacht. Man überträgt ihm tatsächlich Verantwortung. Wir sind ihm drei Tage lang gefolgt. Wir haben deine schriftliche Vereinbarung. Zumindest seine Kopien. Wir wollen einander doch nichts vormachen. Die Briefe, bitte!«
    Die alte Dame erhob sich aus ihrem Sessel und ging in ihr Schlafzimmer. Sie kam zurück und reichte ihm die Briefe. Er öffnete schnell die Umschläge und nahm sie heraus, breitete sie auf der Couch aus und zählte sie. »Cartwright hat sich sein Geld verdient.« Er sammelte die Briefe ein und ließ sich auf das Sofa sinken.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß diese Briefe so wichtig sind. «
    »In Wirklichkeit sind sie das gar nicht. Man könnte nichts mit ihnen bewirken. Sämtliche Konten sind geschlossen, und das Geld – ist auf andere verteilt worden, wollen wir sagen. «
    »Weshalb warst du dann so erpicht darauf, sie zu bekommen? « Sie blieb stehen.
    »Wenn man sie den Banken vorlegte, würden die eine Menge Spekulationen anstellen. Wir wollen im Augenblick kein Gerede verursachen.«
    Sie blickte in die zuversichtlichen Augen ihres Sohnes. Er wirkte gelöst, mit sich selbst zufrieden, fast entspannt.
    »Wer ist >wir    Wieder dieses groteske Lächeln auf dem gebogenen Mund unter der unnatürlichen Nase... »Das wirst du zur rechten Zeit erfahren. Vielleicht bist du dann sogar stolz darauf, aber das wirst du nie zugeben.« Er sah auf die Armbanduhr. »Kommen wir zum Geschäft.«
    »Was noch?«

    »Was geschah auf der Calpurnia? Und lüg mich nicht an!«
    Elizabeth spannte die Bauchmuskeln an, um sich keine Reaktion auf diese Frage anmerken zu lassen. Sie wußte, daß die Wahrheit vielleicht alles war, was ihr noch blieb. »Ich verstehe dich nicht.«
    »Du lügst!«
    »Wieso? Ein Mann namens Boutier telegrafierte mir, daß Cartwright tot ist.«
    »Hör auf damit!« Er beugte sich vor. »Du hättest dir nie die Mühe gemacht, alle mit der Geschichte von diesem Nonnenkloster in York abzulenken, wenn nicht etwas passiert wäre. Ich möchte wissen, wo er ist.«
    »Wo wer ist? Cartwright?«
    »Ich warne dich!«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. «
    »Auf diesem Schiff ist ein Mann verschwunden. Man sagt, er sei über Bord gestürzt.«
    »Ja. Ich erinnere mich... Was hat das mit mir zu tun?« Ihr Blick war die personifizierte Unschuld.
    »Du weißt also nichts über den Zwischenfall?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was hast du dann gesagt?«
    »Es gab Gerüchte. Verläßliche Quellen.«
    »Was für Gerüchte?«
    Die alte Frau überlegte. Sie wußte, daß ihre Antwort glaubhaft klingen mußte, ohne offenkundige Fehler. Andererseits mußte, was immer sie sagte, die nebelhafte Unklarheit von Klatsch widerspiegeln.
    »Angeblich war der Mann betrunken und suchte Streit. Es hatte eine Auseinandersetzung in der Bar gegeben. Man mußte ihn überwältigen und in seine Kabine schleppen. Er versuchte zurückzukehren und fiel dabei über die Reling. Hast du ihn gekannt?«
    Scarletts Antwort schien aus weiter Ferne zu kommen. »Nein, er hatte nichts mit uns zu tun.« Er war

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