Das scharze Decameron
herunterfallen mußten. Dann befestigte er die kleine Kalebasse, die das Rotholzwasser enthielt, zwischen den Blättern. Nun stieg er wieder herab und ging nach Hause. Am andern Tage ging Spinne zu dem Uro und sagte: »Meine Frau erzählte mir gestern, als ich von der Farm heimkam, der Uro habe alle Leute zusammenkommen lassen und habe gesagt: Ich gebe meine Tochter dem zur Frau, der einen sehr starken Penis hat, einen Penis, mit dem er die sieben Früchte von der Fächerpalme herunterzuschneiden vermag! – Rufe nun alle Leute zusammen, daß sie kommen. Ich will die sieben Früchte mit dem Penis abschneiden und du sollst mir dann deine Tochter geben!« Der Uro sagte: »Es ist gut!«
Der Uro rief alle Leute zusammen. Sie kamen alle unter der großen Fächerpalme zusammen. Spinne kam und stieg auf die Fächerpalme hinauf. Als Spinne oben angelangt war, begann er mit dem Penis zu sägen und sägte und sägte mit dem Penis auf dem Fruchtstengel hin. Dabei schrie er fürchterlich. Spinne ließ dabei von dem Rotholzwasser in der Kalebasse auf seine Beine tropfen. Die Leute sagten: »Seht, wie das Blut herabtropft, hört, wie er vor Schmerz schreit! Spinne wird sterben, aber Spinne wird das Mädchen nicht gewinnen.«
Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel eine Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die zweite Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die dritte Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die vierte Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die fünfte Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die sechste Frucht zur Erde. Spinne sägte, Spinne schrie, Spinne ließ Blut herabtropfen. Endlich fiel die siebente Frucht zur Erde.
Dann stieg Spinne vom Baume. Alle sieben Früchte lagen am Boden. Spinne ging mit Stöhnen über den Platz und tat so, als könne er nicht anders gehen als mit gespreizten Beinen. Jedermann sagte: »Wegen eines Mädchens hätte ich mir solche Schmerzen nicht bereitet.« Der Häuptling aber sagte: »Ich habe dem, der mit seinem Penis die sieben Früchte von der Fächerpalme zu schneiden vermag, meine Tochter zur Frau versprochen. Nimm also meine Tochter!« Spinne nahm darauf die Tochter des Uro und ging mit ihr in seine Behausung.
Nach einiger Zeit begab sich Spinne mit seiner neuen Frau, die die Tochter des Uro war, auf die Farm zur Arbeit. Als er einige Zeit gearbeitet hatte, sagte er zu seiner Frau: »Geh' hin und hole mir Wasser vom Fluß. Ich habe Durst!« Die Frau sagte: »Ich habe nichts zum Schöpfen bei mir, gib mir eine Kalebasse!« Spinne sagte: »Ich habe keine Kalebasse.« Die Frau Spinne sagte: »Wie soll ich denn aber Wasser holen, wenn ich nichts habe, es darin zu tragen?« Spinne sagte: »Nun, so hole doch das Wasser in deiner Vagina!« Die Frau Spinne sagte: »Wie soll ich das denn aber machen?« Spinne sagte: »So lege dich doch nur ins Wasser; warte, bis die Vagina voll Wasser gelaufen ist und bring' das Wasser hierher. Das ist leichter, als Palmfrüchte mit dem Penis abzusägen!«
Die Frau des Spinne ging. Sie ging ans Wasser und legte sich hinein. Sie ließ die Vagina voll Wasser laufen. Als sie dann aber aufstand, floß das Wasser wieder heraus. Sie legte sich zum zweiten Male hin, ließ die Vagina wieder voll Wasser laufen. Als sie dann aber aufstand, floß das Wasser doch wieder heraus. Sie legte sich zum dritten Mal hin. Es war das gleiche. Das Wasser lief immer wieder heraus. Die Frau sprang aus dem Wasser. Sie lief von dannen.
Heulend kam sie zu ihrem Vater und sagte: »Spinne verlangt von mir, ich solle Wasser in der Vagina bringen. Aber jedesmal, wenn ich sie fülle, läuft das Wasser wieder heraus. Spinne sagte, das sei einfacher, als Früchte von den Bäumen sägen. Aber ich kann es nicht.« Der Uro verstand, was Spinne damit sagen wollte, und sagte: »Es ist nicht gut, daß jemand seinen Schwiegersohn nach der Kraft des Penis aussucht und von ihm verlangt, daß er Palmfrüchte mit dem Penis von dem Baume schneide! Jeder soll seine Tochter dem zur Frau geben, der sie liebt!«
Spinne und die liebestolle Alte
Togo-Tim
Eine Frau war alt, sehr alt. Aber sie wollte durchaus noch beschlafen sein. Sie fand aber keinen Mann, der noch Lust gehabt hätte, ihr beizuwohnen.
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