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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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folgen.« Damit ritt sie los.
    Bis zum Morgengrauen, wie lange mochte das noch sein? Tristan war unterwegs so oft eingenickt, dass er keine Ahnung hatte, wie lange sie geritten waren. Er sprach die Frage laut aus.
    »Nicht mehr lang«, gab Noldan zurück. »Zwei oder drei Stundengläser vielleicht.«
    »Wir sollten uns ausruhen«, sagte eine der Katzenfrauen.
    Tristan schwang sich ächzend aus dem Sattel und rieb sich die steifen Knie. Er fühlte harten Fels unter den Schuhsohlen, das Gelände stieg hier bereits zum Berg hin an. Tristan bückte sich und tastete über den Boden, fand eine Stelle, die eben und nicht zu feucht schien, und breitete den Umhang darauf aus. Er legte sich hin und schlang die Arme frierend um den Leib. Kurz schreckte er auf, als ihn etwas anstieß, entspannte sich aber, als er die wohlige Wärme von Yanati bemerkte, die sich wie selbstverständlich neben ihn gelegt hatte. Tristan schmiegte sich an ihr Fell und schlief augenblicklich ein.

    Der Tunnel zu Nevors Verderben war so breit und hoch, dass Martin darin aufrecht gehen konnte. Vor allem aber war der Tunnel lang – sehr lang. Es schien Martin, als würden sie schon Stunden marschieren. Keine Abzweigungen, kaum mal eine Biegung, fast die ganze Zeit ging es geradeaus und leicht bergab. Was hatte Rani nochmal gesagt, wie lange die Gnome daran gegraben hatten? Für Martin war es schwer vorstellbar, dass so etwas ohne Maschinen überhaupt möglich sein sollte. Er hatte zwar gehört, dass die Gnome über mit Magie angetriebene Apparaturen verfügen sollten, aber obwohl er nun schon einige Meilen in der Unterwelt herumgekommen war, hatte er noch nie irgendwelche Bohrwerkzeuge oder Maschinen gesehen.
    Endlich stoppte Rani. Martin trat zu ihr und hielt den Atem an. Im Schimmern der Gnomenaugen türmte sich vor ihnen Schutt auf, riesige Felsblöcke versperrten den Tunnel. Die Anspannung, die mit der Zeit auch von Martin Besitz ergriffen hatte, löste sich in Enttäuschung auf. Sie hatten sich geirrt, der Gefangene und Dalinn vermutlich auch. Der Weg in Nevors Verderben war noch immer versiegelt.
    »Seht«, sagte Rani und deutete nach vorn. Ihre Stimme zitterte vor Aufregung.
    Martin kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. So sehr er sich auch mühte, er erkannte nur massive Trümmer, kein Weg führte hindurch. Erst als er die Gnomin ansah, bemerkte er, dass Rani gar nicht nach vorn deutete. Im matten Licht leicht zu übersehen, lag vor den Trümmern, auf der linken Seite des Tunnels ein schmaler Eingang. Der Gang war grob behauen, unsymmetrische Stufen waren in den Boden geschlagen worden und führten steil nach unten. Das sah für Martin eindeutig nicht nach Gnomenarbeit aus. Die Treppe mündete in einen weiteren Gang – und dort schimmerte Licht.
    Sie zogen sich einige Schritte den Weg zurück, den sie gekommen waren, und die Gnome flüsterten aufgeregt. Einer der Wolfsmänner scharrte nervös mit den Krallen über den Fels, was ein unangenehm quietschendes Geräusch verursachte. Ein anderer Wolfsmensch fuhr ihn grollend an.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Katmar flüsternd an Martin gewandt, sah dabei aber die aufgeregt schnaufenden Gnome an. »Einfach weiter marschieren?«
    Martin zuckte nur die Schultern. Wie selbstverständlich sahen alle in ihm den Anführer und er hatte die Rolle bislang auch angenommen. Aber das hier war nicht sein Terrain. Er wartete ab, bis die Gnome ihre Aussprache beendet hatten und Rani zu ihnen kam.
    »Ihr mit Feuerfässern hier warten«, sagte sie bestimmt. »Nur Wolfsmenschen und wir gehen, nicht fallen auf.«
    Martin stimmte zu, das Argument leuchtete ein. Die Wolfsmenschen konnten sich unter ihre Artgenossen mischen und die Gnome würden wohl für Sklaven gehalten werden.
    Rani schnaufte in Richtung der Wolfsmänner und schritt die Stufen hinab. Die anderen Gnome folgten zögernd mit den Wolfsmenschen im Schlepptau. Auch die Nurasi wollten ihnen nach, aber Martin hielt sie zurück. »Wir warten«, sagte er. »Wer weiß, wie es da unten aussieht. Wenn wir dort gesehen werden, wissen die Diener der Nekromanten sofort, dass etwas nicht stimmt.«
    Danjassa, die die Katzenfrauen anführte, kniff das unversehrte Auge zusammen, nickte dann aber und blieb zurück. Es wurde dunkel um sie, da die leuchtenden Gnomenaugen sich entfernten.
    »Mach ein wenig Licht, Tiana«, bat Martin. »Katmar, Shurma, geht ihr ein Stück des Weges zurück und haltet uns den Rücken frei«, fügte er hinzu, ohne den Blick von der

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