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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lachen. Was würde Victor wohl zu den Bemühungen der alten Dame, sie mit ihrem Neffen zu verkuppeln, sagen?
    Sharon schaute auf ihre Armbanduhr. Erst in zwei Stunden würde sie Victor wiedersehen. Wenn doch nur die Zeit schneller verginge!
    Sie hatte ihm ein Abendessen versprochen, das Bratenstück brutzelte bereits in der Backröhre in ihrer neuen Küche im Obergeschoss. Sie würde den Laden etwas früher schließen, dann hatte sie genug Zeit, sich noch irgendein ausgefallenes Dessert auszudenken, bevor er kam.
    In diesem Moment ging erneut die Ladentür auf, und Laurie Martin trat ein. »Guten Tag, Sharon.« Sie sah, dass Sharon sich lässig in einem bequemen Sessel ausgestreckt hatte und meinte: »Ich sehe, du hast nicht viel zu tun.«
    Obwohl sie Laurie freundlich anlächelte, machte Sharon sich nicht die Mühe, aufzustehen. »Im Moment nicht. Wie geht es dir, Laurie?«
    »Ausgezeichnet. Ich habe mir heute Nachmittag freigenommen, weil ich zum Zahnarzt musste. Da dachte ich mir, ich komme einfach mal bei dir vorbei.«
    Sharon sagte dazu nichts, weil sie erwartete, dass Laurie ihr jetzt von ihren guten Zähnen erzählen würde.
    Als Laurie jedoch schwieg, meinte sie schließlich: »Das war eine gute Idee. Soll ich dir den Laden zeigen?«
    »Ich würde mir gern einmal deine Sachen ansehen«, erklärte Laurie und sah sich neugierig um. »Was für hübsche Dinge du hast.«
    Sharon stand auf und bedankte sich höflich bei Laurie für das Kompliment.
    »Es sieht ja jetzt ganz anders hier aus«, fuhr Laurie fort. In ihrer langsamen, bedächtigen Art wanderte sie durch den ehemaligen Sommerraum und von da aus in den größeren Geschäftsraum. Zum Schluss blieb sie noch einmal unter der Tür stehen, um einen abschließenden Blick auf die beiden Räume zu werfen. »Aber du hast ja kaum etwas verändert!«, rief sie schließlich erstaunt. »Nicht einmal die Tapete.«
    »Nein«, sagte Sharon, die liebevoll ihre Esszimmergarnitur anschaute. »Ich habe nur die Türrahmen erweitert. Mir gefielen die Räume viel zu gut, um sie zu verändern.«
    »Nun, ich muss dir gestehen, dass mich das erstaunt«, bemerkte Laune, während sie durch die ehemalige Küche ging. »Es ist alles so ordentlich, so gepflegt. Ich hatte eigentlich mehr Trödel erwartet.« Sie gingen in den Raum, der das Museum beherbergte. »Dass hier peinliche Ordnung herrscht, konnte ich mir vorstellen. Wenn es um amerikanische Geschichte ging, warst du ja schon immer sehr pedantisch. Ich konnte das nie verstehen.«
    »Weil ich alles andere nicht so genau genommen habe?«
    »Oh Sharon.« Lauries Verlegenheit verriet Sharon, dass sie deren Gedanken erraten hatte.
    »Entschuldige.« Sharon wurde langsam ein bisschen ungeduldig.
    Laurie nahm ihre Wanderung durch den Laden wieder auf. »Das ist aber ein schöner Tisch.«
    Sie war vor dem Sheridan-Tisch stehen geblieben, den Sharon tags zuvor gekauft hatte. Zum ersten Mal lag in ihrer Stimme echte Bewunderung. »Er sieht ja überhaupt nicht alt aus.«
    Das war zu viel für Sharon. Sie brach in fröhliches Gelächter aus. »Nein, es tut mir leid«, meinte sie, als Laurie sich mit verständnislosem Blick nach ihr umsah. »Du glaubst gar nicht, wie viele Leute annehmen, dass alte Möbel zerkratzt und verschimmelt aussehen müssen. Dieser Tisch ist wirklich alt und tatsächlich ungewöhnlich schön.«
    »Und teuer«, fügte Laurie hinzu, nachdem sie das Preisschild gelesen hatte. »Er würde wunderbar zu dem Stuhl passen, den Carl und ich gerade gekauft haben. Oh …«
    Sie wandte sich um und blickte Sharon schuldbewusst an. »Ich weiß gar nicht, ob du es schon gehört hast … ich wollte noch mit dir darüber sprechen.«
    »Über Carl?« Da sie Laurie ansah, wie unangenehm ihr die ganze Situation war, verkniff Sharon sich ein belustigtes Lächeln. »Ich weiß, dass ihr euch oft seht.«
    »Ja.« Verlegen zupfte sich Laurie eine Fluse vom Mantel. »Es ist mehr als das. Weißt du, wir …« Sie hielt inne und räusperte sich umständlich. »Sharon, wir wollen nächstes Jahr im Juni heiraten.«
    »Meinen herzlichsten Glückwunsch«, sagte Sharon so aufrichtig, dass Laurie sie erstaunt ansah.
    »Ich hoffe, du bist nicht böse.« Sie spielte mit dem Schulterriemen ihrer Handtasche. »Ich weiß, dass du und Carl … es liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, aber trotzdem, ihr wart …«
    »Wir waren sehr jung«, sagte Sharon freundlich. »Ich wünsche dir viel Glück, Laurie. Du passt viel besser zu ihm als ich.«
    »Ich freue

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