Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Ablenkung unangenehm gewesen ist. Obwohl ich wirklich wütend auf dich war.«
    »Ganz meinerseits«, versicherte er nachsichtig.
    »Wenigstens verliere ich nicht die Beherrschung«, bemerkte sie spitz. »Dabei hätte ich dich am liebsten verprügelt.«
    »Ganz meinerseits«, wiederholte er.
    »Du bist kein Gentleman«, beschuldigte sie ihn mit vollem Mund.
    »Oh nein«, stimmte er bereitwillig zu. Er zögerte einen Moment, als wäge er seine Worte sorgfältig ab. »Sharon, könntest du die Esszimmergarnitur noch eine Weile behalten?«
    »Victor …«, fing sie an. Doch er unterbrach sie.
    »Sag mir jetzt bitte nicht wieder, ich hätte mich nicht einmischen sollen. Ich liebe dich doch.«
    Nachdenklich rührte Sharon in ihrer Suppe. Sie wollte ihm nicht sagen, wie viele Rechnungen sie bezahlen musste. Er hatte selbst genug Probleme. Da durfte sie ihn doch nicht mit ihren eigenen belasten. »Es ist mir klar, dass du es um meinetwillen getan hast«, fing sie langsam an. »Und ich weiß das wirklich zu schätzen. Aber es ist wichtig für mich, dass mein Laden etwas einbringt.«
    Sie blickte auf, um ihm in die Augen zu schauen. »Ich war nicht gerade ein Fehlschlag als Lehrerin, aber ein umwerfender Erfolg war ich auch nicht. Dieser Antiquitätenladen muss einfach laufen.«
    »Und das willst du damit erreichen, indem du ein Erbstück, das deiner Großmutter lieb und teuer war, die einzige bleibende Erinnerung an sie, verkaufst?« Als Victor sah, wie sehr er sie mit dieser Bemerkung getroffen hatte, nahm er tröstend ihre Hand.
    »Es fällt mir furchtbar schwer. Das will ich gar nicht leugnen.« Sharon seufzte tief auf. »Im Grunde genommen bin ich kein praktisch denkender Mensch. Aber in diesem Fall bleibt mir nichts anderes übrig. Von dem Geld, das mir diese Möbel einbringen, kann ich eine ganze Weile leben. Und außerdem …« Betrübt schüttelte sie den Kopf. »Es ist schwieriger für mich, die Möbel ständig zu sehen und zu wissen, dass ich mich von ihnen trennen muss, als die Sache kurz und schmerzlos hinter mich zu bringen.«
    »Dann werde ich sie kaufen. Ich könnte …«
    »Nein!«
    »Sharon, hör mir doch bitte einmal zu.«
    »Nein!« Sie entzog ihm ihre Hand, um aufzustehen und zum Fenster zu gehen. Schweigend blickte sie hinaus. »Bitte, Victor«, sagte sie dann fast flehend. »Es ist schrecklich lieb von dir, aber ich kann es nicht zulassen.«
    Victor stand auf und trat hinter sie. Liebevoll zog er sie an sich. Wie sollte er ihr nur alles erklären? Womit sollte er anfangen? »Sharon, du verstehst mich nicht. Ich kann es nicht ertragen, dich leiden zu sehen. Es wäre so einfach für mich …«
    »Nein, Victor.« Sharon wandte sich zu ihm um und schaute ihn ernst an. »Dein Angebot ist sehr hochherzig. Aber ich weiß, was ich zu tun habe. Und davon kannst auch du mich nicht abhalten.«
    »Bitte, Sharon, lass mich helfen. Es ist doch nur eine Geldfrage …«
    »Und wenn du Millionär wärst, würde ich es trotzdem nicht annehmen.«
    Victor wusste nicht, wie er auf diese Antwort reagieren sollte, und zog sie an sich. »Du störrischer kleiner Dummkopf. Ich könnte alles so viel leichter für dich machen. Willst du mir nicht einen Moment zuhören? Es gibt so viel, was ich dir zu sagen habe.«
    »Niemand, nicht einmal du, sollst mir irgendetwas leichter machen. Bitte, versuche mich doch zu verstehen. Ich muss es mir beweisen, dass ich etwas leisten kann.«
    Victor erinnerte sich daran, wie sehr es ihn immer frustriert hatte, dass ihn jeder nur als Miriam Riverton-Bannings Sohn kannte. Ja, er verstand sie. Und deshalb verzichtete er darauf, ihr zu erklären, wie einfach es für ihn gewesen wäre, ihr zu helfen. »Nun«, sagte er, um sie etwas aufzuheitern, »du bist wirklich niedlich.«
    »Oh Victor«, stöhnte sie.
    »Und süß«, fügte er hinzu und hob ihr Gesicht an, um sie zu küssen. »Und etwas komisch.«
    »Das ist kein Grund, dich bei mir einzuschmeicheln«, warnte sie. »Ich spüle, du trocknest ab.«
    »Was spülst du?«
    »Das Geschirr.«
    Er zog sie ganz eng an sich. »Ich sehe kein Geschirr. Du hast wunderschöne Augen.«
    »Ich warne dich, Victor«, sagte sie drohend.
    »Ich mag deine Sommersprossen.« Er gab ihr einen Kuss auf die Nase. »Und deine Grübchen.«
    »Du hältst jetzt besser den Mund, Victor.«
    »Ja«, fuhr er fort und strahlte sie an wie ein kleiner Junge. »Ich würde sagen, das ist wirklich ein niedliches kleines Gesicht.«
    »Okay, jetzt ist das Maß voll.« Heftig wand sie sich

Weitere Kostenlose Bücher